25.02.2021 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 212 / Zusatzpunkt 11

Thomas EhrhornAfD - Teilhabe von Frauen an Führungspositionen

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Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In den letzten Jahrzehnten hat sich das Leitbild der karriereorientierten berufstätigen Frau in der Gesellschaft offensichtlich durchgesetzt. Es liegt deshalb in der Natur der Sache, dass dem Arbeitsmarkt langsam eine wachsende Zahl von hochqualifizierten Mitarbeiterinnen zur Verfügung steht. Und selbstverständlich soll und wird sich das künftig auch in der Besetzung von Aufsichtsräten und Vorständen widerspiegeln. Dagegen ist auch überhaupt gar nichts einzuwenden.

Einzuwenden ist etwas gegen den Weg dorthin, der von Ihnen immer wieder propagiert wird; denn dies ist ein Weg staatlichen Dirigismus, mit dem Sie Ihre Vorstellungen um jeden Preis erzwingen wollen:

(Beifall bei der AfD)

Frauenquoten für Aufsichtsräte, Frauenquoten für Vorstände und Frauenquoten selbstverständlich am Ende auch für die Parlamente. Mit Letzterem sind Sie nunmehr bereits dreimal vor den Verfassungsgerichten gescheitert. Die Verfassungsgerichte Thüringen, Brandenburg und auch das Bundesverfassungsgericht haben einer Vorauswahl aufgrund des Geschlechtes eine klare Absage erteilt.

(Beifall bei der AfD)

Und was für Parlamente gilt, kann durchaus auch auf andere Bereiche übertragen werden. Aufsichtsräte sind verpflichtet, zum Wohle des Unternehmens Vorstände ausschließlich nach ihrer Qualifikation auszuwählen.

(Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Machen sie auch!)

Das Geschlecht hat dabei überhaupt keine Rolle zu spielen, und das tut es auch nicht.

(Beifall bei der AfD)

Dieter Rickert, der von der „Frankfurter Allgemeinen“ als Altmeister der Headhunter beschrieben wird, schildert die Situation wie folgt – ich zitiere mit Erlaubnis des Präsidenten –:

Seit 40 Jahren stelle ich als Personalberater bei jeder Suche die Standardfrage: „Darf es auch eine Frau sein?“ Die Antwort lautet stets: „Finden Sie eine! Wir nehmen die Person mit der besten Qualifikation. Geschlecht egal.“

(Zurufe von der SPD)

Er sagt weiter:

Seit die Quote droht und Selbstverpflichtungen mit Zielgrößen erzwungen wurden, suchen alle händeringend nach qualifizierten Frauen, die es in der gewünschten Anzahl einfach noch nicht gibt …

(Beifall bei der AfD)

Das hat vermutlich auch etwas damit zu tun, dass noch immer wenige Frauen die Fächer studieren, die man für eine Unternehmenskarriere dringend braucht. Frauen sind noch immer überrepräsentiert in Fächern wie Sozialwissenschaften, Soziale Arbeit, Pflege, Gesundheit, Architektur und Innenarchitektur. Sie sind nach wie vor unterrepräsentiert im Ingenieurswesen, in Informatik und Elektrotechnik.

(Zuruf der Abg. Katja Mast [SPD])

Immer wieder nehmen sich Frauen auf dem Weg nach ganz oben leider auch selbst aus dem Rennen, weil sie der Familienplanung schließlich doch den Vorrang einräumen. Dies alles wird aber immer wieder ausgeblendet, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Deshalb glauben Sie immer wieder, dass Sie das moralische Recht hätten, Ihre ideologischen Vorstellungen durch Zwang und staatliche Repression durchzusetzen.

(Beifall bei der AfD – Zuruf der Abg. Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Tatsächlich entfernen Sie sich dabei aber jeden Tag ein kleines Stück weiter von unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung.

Wir werden einen solchen Weg nicht mitgehen. Wir sind der Überzeugung, dass Veränderungen, die eine Gesellschaft wirklich voranbringen, keinen staatlichen Zwang benötigen.

(Beifall bei der AfD)

Ihr bevorzugter Weg ist sozialistischer Dirigismus.

(Lachen der Abg. Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Wir dagegen stehen für Demokratie und Freiheit. Wir sind die Partei der arbeitenden Menschen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD – Gabriele Katzmarek [SPD]: Da wüsste ich aber was von!)

Herzlichen Dank, Herr Kollege Ehrhorn. – Nächste Rednerin ist die Kollegin Nadine Schön, CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7504412
Wahlperiode 19
Sitzung 212
Tagesordnungspunkt Teilhabe von Frauen an Führungspositionen
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