Andreas MrosekAfD - Ausbau der Bundeswasserstraßen
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Es klingt ja schon interessant, dass nach 100 Jahren etwas passiert.
(Heiterkeit bei Abgeordneten der AfD)
Wie gesagt: Deutschland, unsere deutsche Heimat ist auch reich an Wasser, ist ein Wasserreich: rund 7 300 Kilometer Binnenwasserstraßen, davon 4 500 Kilometer Hauptwasserstraßen, circa 2 800 Kilometer Nebenwasserstraßen; hinzu kommen 23 000 Kilometer Seewasserstraßen, 315 Schleusen, 280 Wehre usw. Deutschlands einzigartiges Wasserstraßennetz könnte unendliche Möglichkeiten bieten, nicht nur für den Güterverkehr und für den Wassertourismus, sondern auch für den Wassersport, der im Übrigen auch unter dem Lockdown leidet.
(Beifall bei der AfD)
Betrachten wir nur einmal die touristische Komponente, Akteure der Sport- und Freizeitschifffahrt mit Seglern und Hausbooten, aber auch Vereine und andere Freizeitaktivitäten: Im Bereich Wassersporttourismus bestreiten über 65 000 Menschen ihren Lebensunterhalt. Der Wassertourismus mit seinen Sport- und Freizeitangeboten ist in Deutschland eine Boombranche. Diese darf, Herr Ferlemann, nicht weiter stiefmütterlich behandelt werden,
(Beifall bei der AfD)
sondern muss beim Ausbau der Bundeswasserstraßen berücksichtigt werden. Die Anforderungen und Bedarfe in dem gesamten Bereich sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen, was nicht nur an der Weiterentwicklung von Sport- und Freizeitmöglichkeiten liegt.
In meiner Kleinen Anfrage vom 28. Mai 2019 auf der Drucksache 19/10493 hinterfragte ich den Sanierungsstau bei Schleusen, nachdem ich die Sanierungsfortschritte der Sportbootschleuse in Zaaren persönlich besichtigt hatte. Antwort der Bundesregierung auf Drucksache 19/10998:
An den 315 Schleusenanlagen in der Zuständigkeit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes befinden sich derzeit 474 Schleusenkammern der WSV in Betrieb. 41 Schleusenkammern wurden in den letzten 30 Jahren in Betrieb genommen (Baujahr nach 1988).
Aber 32 Prozent der Schleusen und 28 Prozent der Wehre sind über 100 Jahre alt. Oftmals fallen Schleusen komplett aus. Das trifft dann ganze Tourismusketten, wie seinerzeit an der Schleuse in Zaaren. Es entstand ein großer wirtschaftlicher Schaden.
Wir stellen fest: teils über 100 Jahre alte Infrastruktur am Wasser, Jahre des Stillstands und des Verfalls von Schleusen und Wehren, eingeschränkte Schleusenzeiten – in der Hauptsaison des Tourismus und des Sports mussten ganze Schleusen gar schließen –, fehlendes Fachpersonal, zum Beispiel Wasserbauingenieure; vielleicht finden wir geeignete Goldstücke, die das Problem lösen könnten.
(Beifall des Abg. Jörn König [AfD])
Es gilt, neue Wasserstraßen zu erschließen für die Hunderttausenden von Menschen, die in unserer deutschen Heimat bereits begeistert aktiven Wassersport betreiben, sei es Rudern, Kanufahren, Kajakfahren, Segeln, Yachting, Wasserwandern oder auch Schwimmen.
(Zurufe von der SPD)
Das sollte möglich sein; wir leben nicht in der Sahara.
(Beifall bei der AfD)
Tagebaurestlöcher müssen miteinander verbunden werden; sie können diesen Regionen eine neue Zukunft geben. Genau hier sind die Kohleausstiegsmilliarden angebracht und richtig eingesetzt.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD)
Herr Kollege, denken Sie an Ihre Redezeit; Sie sind schon drüber.
Lassen Sie mich noch einen Schlusssatz sagen?
(Zurufe: Nein!)
Einen Satz!
Legen Sie Ihre ideologischen Scheuklappen ab – Frau Merkel ist bald nicht mehr da; das Gute liegt doch so nahe –, und stimmen Sie unserem Antrag zu!
(Beifall bei der AfD – Gabriele Katzmarek [SPD]: Das hat sich nicht gelohnt, der Schlusssatz!)
Danke schön, Andreas Mrosek. – Nächster Redner: für die SPD-Fraktion Mathias Stein.
(Beifall bei der SPD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7510924 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 218 |
Tagesordnungspunkt | Ausbau der Bundeswasserstraßen |