Jörn KönigAfD - Sportstätten, Breitensport
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegen! Liebe Zuschauer auf den Tribünen und an den Bildschirmen! Die Linke hat einen Antrag vorgelegt,
(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Guter Antrag!)
dessen Kerninhalt ist, zehn Jahre lang je 1 Milliarde Euro in Sportstätten zu investieren. Das ist eine gute Idee. Eine drastische Erhöhung des Sportetats auf 1 Milliarde Euro fordern wir, seitdem wir in den Deutschen Bundestag eingezogen sind.
(Beifall bei der AfD)
Werte Kollegen, machen Sie bitte ein Kreuz in den Kalender; denn es geschehen noch Zeichen und Wunder: Die Linke kann ideologiefreie Sachpolitik, und die AfD stimmt zu.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Zuruf von der CDU/CSU]: Hufeisen!)
Es musste sozusagen der Notfallmodus aktiviert werden, um die Versäumnisse der letzten 30 Jahre zu korrigieren – ein Versagen, welches die folgenden vier Fraktionen zu verantworten haben: SPD, CDU/CSU, FDP und die Grünen.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD)
Jeder von Ihnen hat in den letzten 30 Jahren mal im Bund regiert. Das Ergebnis: Bis 2017 sanken die Bundesausgaben für den Sport auf unter 0,05 Prozent des Gesamtetats. Wir reden hier von 50 Cent bei 1 000 Euro Gesamtausgaben. Sie, die Sportpolitiker aller regierenden Parteien, haben geschlafen und damit versagt.
(Beifall bei der AfD)
Die Kulturpolitiker haben in derselben Zeit einen Staatsminister auf Bundesebene mit inzwischen 370 Mitarbeitern erhalten. Der Bundesetat für Kultur ist fünfmal so hoch wie der für den Sport.
Die Bundesländer aber haben genauso versagt. Im Jahr 2005 haben die Kommunen 72,6 Prozent der Gesamtausgaben für den Sport getragen; im Jahr 2015 waren es schon 83,2 Prozent aller Sportausgaben. Was haben Bund und Länder also gemacht? Sie haben die Kommunen alleingelassen und den Sport vernachlässigt.
Sie, verehrte Damen, Herren und Diverse von den regierenden und ehemals regierenden Parteien, haben heute eine einmalige Chance und auch Pflicht: Sie können Ihr Versagen reparieren, indem Sie diesem Anliegen zustimmen. Es ist leider eine notwendige Sonderreparaturaktion – so lange, bis die Kommunen wieder so entlastet werden, dass sie ihre Sportstätten gemäß dem föderalen Prinzip wieder selbst bauen und instand halten können.
Werte SPD, CDU/CSU, FDP und Grüne, zeigen Sie bitte den Bürgern da draußen, dass dieses Parlament noch in der Lage ist, konstruktive Sachpolitik zu machen! Korrigieren Sie Ihre Fehler in der Vergangenheit, und
investieren Sie endlich in Sportstätten!
(Beifall bei der AfD)
Es geht hier um Sport; da ist auch der nicht vorhandene Fraktionszwang einfach überflüssig.
Für alle, die meinen, die 10 Milliarden Euro seien viel Geld: Der DOSB und der Deutsche Städte- und Gemeindebund haben den Investitionsstau sogar auf 31 Milliarden Euro beziffert. Außerdem: Viel Geld ist in Zeiten der EZB-Gelddruckerei relativ. Die Gesamtausgaben des Bundes werden in diesen zehn Jahren bei über 4 Billionen Euro liegen. Die Kosten für die Sportstätten entsprechen also mickrigen 0,25 Prozent der Gesamtausgaben. Das ist ein Vierhundertstel. Werte Kollegen, ein reiches Land schultert solche Peanuts doch mit links.
(Beifall bei der AfD)
Den FDP-Antrag unterstützt die AfD im Wesentlichen, zumal wir bereits vor einem Jahr den Antrag „Corona ins Abseits stellen“ mit ähnlichen Inhalten gestellt haben. Wir haben die Anliegen auch in Briefen an die Sportminister der Länder adressiert.
Unsere eigenen AfD-Anträge zum Themenbereich „Öffnen der Fitnessstudios und des Vereinssports“ sind in Coronazeiten notwendiger denn je. Sport ist Teil der Lösung und stärkt das Immunsystem, dazu weitere Prophylaxe wie Vitamin D im Winterhalbjahr, und wir können gestärkt die Covid-Krankheit besiegen.
(Dagmar Freitag [SPD]: Was? Vitamin D?)
Auch hier bitten wir um Zustimmung. In diesem Sinne: Liegestütze statt Lockdown!
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD)
Vielen Dank, Herr Kollege König.
(Jörn König [AfD]: Ach, Frau Präsidentin!)
– Sie können mich auch mit Frau Präsidentin anreden, wenn Ihnen das gefällt. Ich bin da völlig schmerzfrei.
(Jörn König [AfD]: Nein! Ich wundere mich nur, dass Sie gewechselt haben! – Zuruf von der AfD: Präsidentenwechsel!)
Aber die Anreden „Herr Präsident“ und „Frau Präsidentin“ sollte die AfD beherzigen.
Nächster Redner ist der Kollege Mahmut Özdemir, SPD-Fraktion.
(Beifall bei der SPD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7515327 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 221 |
Tagesordnungspunkt | Sportstätten, Breitensport |