16.04.2021 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 222 / Tagesordnungspunkt 30

Götz FrömmingAfD - Generationengerechte Corona-Krisenpolitik

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Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Diese Debatte hat etwas Gespenstisches. Sie alle, alle Redner, haben bisher beschworen, wie schlecht es um die Jugend steht, wie schlecht es ihr geht. Sie haben die psychosozialen Folgen beschrieben, aber ausgesprochen haben Sie nicht, dass das nicht die direkten Folgen des Coronavirus, sondern dass es die Folgen Ihrer Maßnahmen sind.

(Beifall bei der AfD)

Meine Damen und Herren, was haben Sie denn geglaubt, was passiert, wenn man die Schulen schließt? Wir reden nicht nur von Schulschließungen über wenige, kurze Wochen. Dem haben sogar wir zugestimmt vor Beginn der Sommerferien letzten Jahres. Wir reden über Schulschließungen, die sich jetzt schon über ein Jahr hinziehen. Was haben Sie denn geglaubt, was passiert, wenn man den Vereinssport zum Erliegen bringt, wenn man Jugendhäuser schließt, wenn man auch sonstige Möglichkeiten nimmt, die Freunde zu treffen usw. usf.? Denken Sie doch bitte mal zurück, wie wir unsere Kindheit erlebt haben. Es sind doch Erlebnisse, die es nur einmal zu machen gibt im Leben: 14 Jahre alt: die erste Party, die erste Freundin, das erste Tanzfest; 18 Jahre: der 18. Geburtstag, die Abiturfeier. All das fällt jetzt aus. Und wir wissen nicht, wie lange das noch weitergehen soll, meine Damen und Herren. Mit dem Beschluss, den Sie jetzt durchpeitschen wollen, geben Sie der Jugend keine Perspektive auf ein Ende der Pandemie, sondern Sie geben ihr nur die Perspektive, dass es keine Aussicht auf ein mögliches Ende gibt. Das ist ein Verbrechen an unseren Kindern und an unserer Jugend, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der AfD)

Vor Kurzem hat der „Spiegel“ eine Fotoserie der Fotografin Rebecca Hoppé veröffentlicht. Wenn Sie sich diese 14 Fotos ansehen, dann fällt eines auf: Es sind Jugendliche in der Pandemie. Gucken Sie sich diese 14 Fotos an. Ihnen wird etwas auffallen – vielleicht, hoffe ich –: Keiner dieser Jugendlichen lacht, keiner lächelt. Wir blicken in leere Augen wie in die Augen von Kindern, die sich in einem Land, in dem Bürgerkrieg oder Krieg herrscht, befinden.

Meine Damen und Herren, was Sie der Jugend antun, ist dramatisch, und wir verstehen nicht, warum gleichzeitig Betriebe außen vor bleiben, warum niemand davon gesprochen hat, dass in Betrieben zum Beispiel verpflichtende Tests eingeführt werden sollen. Aber an Schulen: Die Schulen werden weiter gegängelt, werden geschlossen gehalten. Meine Damen und Herren, wir sagen: Bildung und Ausbildung ist genauso systemrelevant. Je länger die Situation dauert, desto wichtiger ist es, dass unsere Schüler auch wieder in die Schulen zurückkönnen. Dafür müssen wir viel mehr tun, als Sie bisher getan haben.

(Beifall bei der AfD)

Herr Rix, ein letztes Wort noch. Es ist nicht wahr, dass wir sagen: Einfach die Schulen aufmachen. Seit einem Jahr liegen wir Ihnen in den Ohren und machen Ihnen konkrete Vorschläge, was man tun kann: mit intelligenten Rotationsmodellen, mit einer Sanierung der Schulen usw.

(Zurufe von der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Nichts davon haben Sie getan. Sie haben Verantwortung in den Ländern. Sie haben geschlafen. Sie haben die Sommerferien über geschlafen. Sie haben ein ganzes Jahr lang geschlafen. Sie handeln immer erst dann, wenn es zu spät ist, und damit muss endlich Schluss sein, meine Damen und Herren. Wir können das so nicht länger mittragen. Das sind die Auswirkungen Ihrer verfehlten Politik, und dafür müssen Sie die Verantwortung übernehmen, nicht wir.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD – Sönke Rix [SPD]: Behebt erst mal eure eigenen Defizite!- Gegenruf der Abg. Marianne Schieder [SPD]: Damit werden sie nicht fertig in diesem Jahrhundert!)

Das Wort hat die Kollegin Ulrike Bahr für die SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD)

Personen

Dokumente

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Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7515453
Wahlperiode 19
Sitzung 222
Tagesordnungspunkt Generationengerechte Corona-Krisenpolitik
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