Britta DasslerFDP - Bewältigung der Corona-Krise
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir sprechen hier und heute über Hilfsmaßnahmen zur Bewältigung der Coronakrise, unter anderem auch über die Branche der Fitnessstudios. Fitnessstudios leisten neben den Sportvereinen einen wesentlichen Beitrag für die Gesundheit der Bevölkerung und unterstützen mit ihren Angeboten Tag für Tag uns alle dabei, regelmäßig und ausreichend körperlich aktiv zu sein und somit dem Risiko verschiedener physischer und psychischer Beschwerden in allen Lebenslagen vorzubeugen.
(Beifall bei der FDP)
Ich möchte Ihnen hier und heute kurz aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von meinem sehr geschätzten Kollegen Pascal Kober und mir vorlesen. Mit Ihrer Erlaubnis, Frau Präsidentin, würde ich gerne zitieren:
Diesem Ziel dienen aber auch Aktivitäten im Alltag wie Gartenarbeit, Fahrradfahren, Laufen, häufige längere Spaziergänge …
(Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Das ist ja richtig! – Pascal Kober [FDP]: Das ist ja peinlich! Peinlich ist diese Antwort!)
Diese Antwort, meine Damen und Herren, ist eine bodenlose Frechheit,
(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der AfD)
eine bodenlose Frechheit, die damit jedem Fitnessstudiobetreiber dessen Existenzberechtigung abspricht. Das haben wir schwarz auf weiß, und ich kann das jedem Kollegen gerne zukommen lassen.
Der Bundesregierung scheint damit nicht nur das Gefühl für die Bewältigung der Impfstrategie verloren gegangen zu sein, sondern auch das Gefühl für die Breite der Gesellschaft, der Sportvereine und auch der Fitnessstudios. Die Bundesregierung verkennt den gesundheitsfördernden Wert und auch die ehrenamtliche Arbeit all derer, die diese Arbeit Tag für Tag mit ihrem Angebot als Beitrag für die Gesundheit der Bevölkerung leisten.
(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der AfD)
Aber all das, meine Damen und Herren der Bundesregierung, hat für Sie keine große Relevanz. Die Bürger können ja auch spazieren gehen oder im Garten arbeiten. Ohne Worte! Dabei hat schätzungsweise nur maximal jeder zweite Bundesbürger einen Garten. Frage an Sie: Stellt denn die Bundesregierung all den Bürgern, die keinen Garten besitzen, ebendiesen leihweise während der Pandemie zur Verfügung? Wäre schön!
(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der AfD)
Fitnessstudios, meine Damen und Herren, sind auch keine „Muckibuden“. Grundsätzlich ist das Angebot der Fitnessanlagen als präventive Gesundheitsmaßnahme zu sehen. Und die Visitenkarte der Zukunftsbranche heißt „Prävention, Fitness und Gesundheit“. 4,16 Milliarden Euro Gesamtumsatz, 10,31 Millionen Mitglieder, 176 900 Mitarbeiter, 5 938 Fitnessanlagen – das sind die Zahlen von 2020. Ich glaube, verehrter Herr Minister Altmaier – schade, dass Sie heute nicht anwesend sind –,
(Norbert Kleinwächter [AfD]: Der ist im Fitnessstudio!)
diese Zahlen sprechen für sich. Denn damit sind Fitnessstudios nicht nur ein elementarer Bestandteil unseres Lebens, sondern auch ein wesentlicher monetärer Wirtschaftsfaktor.
Deshalb fordere ich Sie, Herr Minister Altmaier, in Abwesenheit heute auf – Sie können es vielleicht auch Ihrem Kollegen Spahn mitteilen –, endlich dafür zu sorgen, dass eine Öffnung der Fitnessstudios vorangebracht wird; denn sie haben mit Hygienekonzepten, mit Raumfilteranlagen alles erdenklich Mögliche getan, –
Kommen Sie bitte zum Ende.
– um den Menschen wieder körperliche Betätigung näherbringen zu können.
Vielen Dank.
(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der AfD)
Vielen Dank, Kollegin Dassler. – Das Wort geht an Thomas Lutze von der Fraktion Die Linke.
(Beifall bei der LINKEN)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7515518 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 222 |
Tagesordnungspunkt | Bewältigung der Corona-Krise |