Erwin RüddelCDU/CSU - Spätfolgen der Corona-Erkrankung
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Viele Covid-19-Patienten klagen auch Wochen und Monate nach Überwindung der akuten Krankheitsphase über anhaltende Symptome. Während die meisten Infizierten nach Überwindung von Fieber, Husten und Schnupfen Gott sei Dank beschwerdefrei in ihr gewohntes Leben zurückkehren können, haben zahlreiche Covid-19-Patienten weiterhin erhebliche Probleme.
Das ist mehrfach angesprochen worden, aber ich denke, es ist wichtig, deutlich zu machen, dass man diese Probleme wie Müdigkeit, Atemnot, Muskelschmerzen, Schlaf- und Sehstörungen, Gedächtnis- und Konzentrationsschwächen bis hin zu Bewusstseinsstörungen erkannt hat. Zu chronischer Müdigkeit kommen in vielen Fällen langanhaltende Störungen des Geruchssinns hinzu.
Deshalb bin ich dankbar, dass wir diese Diskussion heute hier führen. Wir haben die Möglichkeit, einerseits darzustellen, was wir bisher auf den Weg gebracht haben, und andererseits aber auch zu zeigen, wo noch Lösungen gesucht werden müssen. Aktuelle Studien legen den Schluss nahe, dass auch nach einer überstandenen Infektion eine Impfung nach sechs Monaten in jedem Fall sinnvoll ist – auch, um das Risiko solcher Symptome bei Genesenen zu reduzieren.
In Deutschland werden derzeit bereits an verschiedenen Orten die Spät- und Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung erforscht, zum Beispiel an der Uniklinik Köln. Davon profitieren auch die Menschen, die, wie es Frau Klein-Schmeink angesprochen hat, unter dem Chronischen Erschöpfungssyndrom leiden. Ich denke, auch die muss man mit in die Erforschung und auch in die Versorgungsplanung einbeziehen. An mehreren Kliniken wurden inzwischen Post-Covid-Ambulanzen eingerichtet, etwa am Universitätsklinikum Frankfurt und in Jena.
Bundesweit steht die Gesundheitsministerkonferenz in einem ständigen Austausch über die Folgen der Pandemie. Das Robert-Koch-Institut sammelt kontinuierlich alle Erkenntnisse zu Langzeit- und Spätfolgen. Aber natürlich wird der bilaterale Wissensaustausch mit unseren Partnerländern ebenfalls intensiviert, wie auch der internationale Austausch über die WHO. Bei all diesen Bemühungen geht es selbstverständlich auch darum, verstärkt adäquate Versorgungsangebote für Long-Covid-Patientinnen und -Patienten in den Blick zu nehmen. Dabei dürfen wir die Menschen mit ähnlichen Erkrankungen nicht aus dem Blick verlieren.
Wir werden im Ausschuss auf Grundlage der vorliegenden Anträge beraten und sicherlich ergänzende Maßnahmen beschließen. Es ist vielleicht banal, aber die besten Möglichkeiten, Spät- und Langzeitfolgen auszuschließen, sind die Primärprävention und das Impfen.
Kommen Sie bitte zum Ende.
Deshalb möchte ich hier noch einmal ganz deutlich machen: Impfen schützt Leben, und deshalb müssen wir Impfskeptiker und Impfgegner hier im Land überzeugen, dass sie sich impfen lassen. Das hilft.
Vielen Dank.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Danke schön. – Das Wort geht an Hilde Mattheis von der SPD-Fraktion.
(Beifall bei der SPD)
Source | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Cite as | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
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Electoral Period | 19 |
Session | 227 |
Agenda Item | Spätfolgen der Corona-Erkrankung |