Thomas Bareiß - Tourismuswirtschaft
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zu Beginn meiner Rede ist es mir wichtig, zu sagen, dass die deutsche Tourismus- und Reisebranche in dieser Pandemie einen einzigartigen und auch harten Einschnitt ertragen muss und damit auch einen herausragenden Beitrag zur Bekämpfung dieser Pandemie geleistet hat. Deshalb noch einmal den 3 Millionen dort Beschäftigten ein ganz, ganz besonderes Dankeschön für ihren Beitrag für diese Pandemiebekämpfung!
(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie des Abg. Markus Tressel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Der Einschnitt, den die Beschäftigten erleben mussten, ist deshalb so bitter, weil wir in den letzten Jahren im Tourismus erfolgreich waren. Wir hatten die letzten Jahre eine unglaubliche Beliebtheit. Wir waren fünfmal in Folge die beliebteste Marke in der Welt und hatten damit auch enorm viele Gäste. Wir waren Marktführer im Kulturbereich, bei Städtereisen, Geschäftsreisen, Kongressen und auch Messen. Überall dort waren wir spitze in Europa und teilweise auch weltweit. Dass das so bleibt und dass wir auch nach der Pandemie weiterhin so erfolgreich sind, daran möchten wir gemeinsam arbeiten. Das ist, glaube ich, auch etwas, was uns im Tourismusausschuss gemeinsam immer getragen hat. Deshalb auch noch einmal danke schön an alle Fraktionen, die dazu beigetragen haben! Vielen Dank Ihnen, Frau Hiller-Ohm, stellvertretend für alle. Sie werden jetzt aufhören. Ihnen noch einmal ein ganz, ganz großes Dankeschön für die Arbeit der letzten Jahre, die Sie für den Tourismus geleistet haben!
(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Wir haben viel getan in der Bundesregierung. Wir haben die Strukturerhaltung vorangetrieben. Wir haben versucht, auch dort zu helfen, wo Hilfe ganz dringend notwendig war. Die Überbrückungshilfe III: 100 Prozent Fixkostenerstattung, 6,4 Milliarden Euro ausgezahlt. 3,2 Milliarden Euro gingen direkt in die Tourismusbranche. November- und Dezemberhilfe: ein wichtiges Hilfspaket mit einer Erstattung von bis zu 75 Prozent des Umsatzes des Vorjahresmonats, einer Auszahlungsquote von 94 Prozent und 11,5 Milliarden Euro an Geldern. Sie gingen größtenteils in die Tourismusbranche. Auch erwähnt wurden bereits die Kurzarbeitergelder, insgesamt 30 Milliarden Euro. Davon ging auch ein Großteil in die Tourismusbranche. Das zeigt: Wir haben enorm vieles gemacht und haben gezeigt, dass wir die Branche und die Mitarbeiter nicht im Stich lassen, meine Damen und Herren.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Jetzt geht es darum, aus der Krise wieder sicher herauszukommen, vor allem sicher und nachhaltig die Unternehmen zu begleiten. Ich glaube, dass das wichtigste Thema ist, dass wir impfen und testen und damit Sicherheit für jeden Reisenden schaffen. Ich bin froh und dankbar, dass wir bereits 37 Prozent der Menschen in Deutschland mit der Erstimpfung versorgen konnten. 9 Millionen Menschen haben schon die Zweitimpfung erhalten. Wir haben bundesweit eine zuverlässige Teststrategie. Auch das zeigt, dass wir vor Ort Sicherheit schaffen können. Ich glaube, das Wichtigste ist überhaupt, dass wir auch in dieser Pandemie erlebt haben, dass die Menschen vor Ort Verantwortung übernehmen können und auch vor Ort genau wissen, was sie tun. Deshalb haben wir großes Vertrauen, dass auch hier Enormes geleistet wird.
Ich freue mich, dass wir in dieser Woche und auch nächste Woche im übrigen Teil der Bundesländer wieder öffnen können. Cafés, Biergärten, Restaurants und Bars, Kneipen, Gaststätten werden wieder öffnen. Das ist ein ganz wichtiges Signal für die Branche und für die Mitarbeiter. Wir brauchen keine Pläne, wir brauchen keine großen Modelle. Wir müssen jetzt wieder öffnen. Das ist das wichtigste Signal für alle in dieser Branche. Urlaub in Hotels, in Pensionen und Ferienwohnungen sind in vielen Bundesländern zwar mit Auflagen, aber an Pfingsten und nach Pfingsten wieder machbar. Auch das ist, glaube ich, ein ganz wichtiges Signal, das sehr große Hoffnung gibt.
Wir ermöglichen Reisen nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit und haben dazu vieles die letzten Wochen beigetragen: bundeseinheitliche Regelungen für Geimpfte und Genesene, flächendeckende Teststrategie, eine neue und auch unbürokratische Einreiseverordnung ohne Quarantäne, sondern mit einer ganz klaren Strategie mit Testen im Vordergrund. Auch aus einem Risikogebiet kann man dann ohne Quarantäne nach Deutschland einreisen. Die sichere Grundlage für die Zukunft wird der digitale Coronaimpfpass sein, der ab Juni bereitsteht und dann für alle wieder sicheres Reisen in ganz Europa möglich macht.
Meine Damen und Herren, in den letzten Monaten haben wir, glaube ich, sehr schmerzhaft erfahren, wie wichtig es für uns ist, Menschen zu begegnen, Feste zu besuchen, Restaurants zu besuchen, Urlaub zu machen, zu reisen, Neues zu erleben, wieder rauszukommen. Ich bin davon überzeugt: Der Wunsch nach Reisen und danach, wieder Neues zu erleben, ist so groß wie noch nie. Deshalb bin ich auch davon überzeugt, dass wir vor einem großartigen Sommer, vor einem großartigen zweiten Halbjahr in diesem Jahr stehen und dass die deutsche Tourismusbranche mit 3 Millionen Beschäftigten wieder viele neue Gäste begrüßen darf. Deshalb freue ich mich, dass wir gemeinsam in diese starke Saison starten können.
Vielen Dank.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)
Vielen Dank, Thomas Bareiß. – Nächster Redner: für die AfD-Fraktion Christoph Neumann.
(Beifall bei der AfD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7522726 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 230 |
Tagesordnungspunkt | Tourismuswirtschaft |