21.05.2021 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 231 / Zusatzpunkt 20

Rainer SpieringSPD - Öko-Landbaugesetze

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Herr Präsident! Frau Ministerin! Kolleginnen und Kollegen! Gesunde und hochwertige Lebensmittel zu erzeugen, dabei die Natur zu schonen, in geschlossenen Nährstoffkreisläufen zu arbeiten und nicht nur auf den kurzfristigen ökonomischen Gewinn zu schauen, das sind die Ziele der ökologischen Landwirtschaft und einer nachhaltigen Landwirtschaft. Das genau will auch die SPD-Fraktion.

Um auf Kirsten Tackmann zu erwidern: Bei uns ging das in der Tat wirklich sehr einfach, weil wir uns vertrauensvoll auf Isabel verlassen haben. Sie hat das exzellent gemacht. Liebe Isabel, herzlichen Dank für deine Arbeit und deinen Einsatz!

(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Hans-Georg von der Marwitz [CDU/CSU])

Ich möchte aber auch die Gelegenheit nutzen, dir, lieber Hans-Georg, zu danken. Das waren tolle, spannende Jahre mit dir. Sie waren gerade für dich an vielen Stellen nicht einfach. Ganz, ganz herzlichen Dank für deinen Einsatz! Und dass du etwas, was in der Union eigentlich sehr schwierig ist, nämlich diese Form der Landbewirtschaftung hochzuhalten, hingekriegt hast, vor allen Dingen dafür ganz herzlichen Dank. Dafür kann dir das ganze Haus applaudieren.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Es ist nun gelungen, die Verwaltungsabläufe bei den Ökokontrollen deutlich zu straffen und zu vereinfachen. Dabei soll es aber nicht bleiben. Entscheidend für die Entwicklung des Ökolandbaus ist die Förderung durch die zweite Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik. Ich habe das gestern hier schon gesagt: Wir fahren von 6 auf 15 Prozent hoch. Ich habe auch gestern schon erwähnt, dass es ein extrem schwieriger Weg war. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr ist mir eigentlich auch klar geworden, dass das am Ende nicht reichen wird.

Der Geldbedarf einer sich transformierenden Landwirtschaft ist höher. Ich finde, dann muss man sehr intensiv darüber nachdenken, wie man diesen Geldbedarf decken kann. Dafür ist der Ökolandbau eigentlich ein sehr gutes Beispiel.

Wir sollten nicht mehr denken „From Farm to Fork“; sondern der Weg ist genau umgekehrt. „ Umgekehrter Weg“ heißt, dass der Staat als Nachfrager auftritt, zum Beispiel beim Thema „öffentliche Speisung“. Ulla Schulte hat sich immer intensiv darum gekümmert, dass die Kleinsten der Kleinen gut versorgt werden. Ist das im Moment gewährleistet? Nein, das ist es nicht. Wir haben gerade in der Ernährung Riesenunterschiede. Wie wäre es denn, wenn wir als Staat Krippe, Kita, Schule, Universität, Krankenhäuser und die Altenpflegeeinrichtungen richtig mit Geld versorgen – und „richtig mit Geld“ heißt: mit Milliardenbeträgen –, um dann eine Nachfrage zu konstituieren, die es Anbietern – sowohl ökologischen als auch konventionellen – ermöglicht, Waren gemäß dieser Nachfrage anzubieten?

(Zuruf des Abg. Dr. Gero Clemens Hocker [FDP])

Auf diese Weise stellen wir Markt her und spülen in die regionale Landwirtschaft Milliardensummen hinein. Damit schaffen wir zwei Sachen: Zum einen geben wir der regionalen Landwirtschaft bei der Versorgung die Möglichkeit, das Angebot zu machen. Zum anderen sorgen wir endlich dafür, dass die Kleinsten der Kleinen und diejenigen, die sich nicht helfen können, gemeinsam und ordentlich versorgt werden. – Das wäre mein Wunsch.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Damit schließe ich die Aussprache.


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7523361
Wahlperiode 19
Sitzung 231
Tagesordnungspunkt Öko-Landbaugesetze
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