10.06.2021 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 233 / Tagesordnungspunkt 26

Kees de VriesCDU/CSU - Gemeinsame Agrarpolitik

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Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Wichtigste Aufgabe der Landwirtschaft ist die Versorgung der Menschen mit gesunden und bezahlbaren Lebensmitteln. Diese Aufgabe haben die Bauern in den letzten Jahrzehnten in Europa dank der Gemeinsamen Agrarpolitik erfüllt. Wir stellen jedoch fest, dass unsere Gesellschaft mehr Umweltleistungen von der Landwirtschaft verlangt. Dies muss aber europaweit erfolgen, damit wir in Deutschland konkurrenzfähig bleiben.

Genau dies hat unsere Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner geschafft. Sie hat den Systemwechsel in Europa eingeleitet. Auch wenn wir heute bedauerlicherweise noch zu wenige Details kennen – die neue Ausrichtung der GAP ist der richtige Weg. Nur so werden wir dauerhaft finanzielle Leistungen aus Europa für unsere Landwirte sichern können.

Ich will auf zwei Probleme eingehen, die für die Akzeptanz der GAP bei den Landwirten sehr wichtig sind. Wir müssen passende Eco-Schemes für die Grünlandstandorte finden,

(Beifall bei der CDU/CSU)

damit nicht die ohnehin schon sehr gebeutelten Milchviehhalter die großen Verlierer der neuen GAP sind. Und wenn unsere europäische Gesellschaft tatsächlich mehr Umweltschutz und Biodiversität will, dann muss es auch entsprechende finanzielle Anreize geben. Auf Deutsch: Die Landwirte müssen mit Umweltleistungen Geld verdienen können.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)

Die Bauern wiederum müssen verstehen: Wenn wir in Deutschland langfristig eine gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft wollen, dann müssen Strukturen angepasst werden. Ich sage es noch einmal: Nachhaltige Landwirtschaft heißt für mich Kreislaufwirtschaft. Wir haben in unserem Land nicht zu viele Tiere, aber wir brauchen eine bessere Verteilung der Tierbestände von West nach Ost.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE])

Genau das hat meine Familie gemacht, als wir vor fast 30 Jahren als niederländische Milchviehhalter nach Sachsen- Anhalt gekommen sind und dort unseren Betrieb aufgebaut haben. In den letzten acht Jahren durfte ich meinen Wahlkreis Anhalt hier im Hohen Haus vertreten. Dafür bin ich unendlich dankbar. Meine Standpunkte in der Landwirtschaftspolitik basierten dabei stets auf dem Grundsatz: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. – Ich kann allen nur raten, dies immer im Auge zu behalten, wenn mal wieder Änderungen gefordert werden.

Und damit ist meine Zeit gekommen. Es war mir eine große Ehre, hier meinem neuen Vaterland dienen zu dürfen. Ich wünsche allen, die dem nächsten Bundestag angehören, Kraft, Mut und Gottes Segen, um unser wunderbares Land weiter nach vorne zu bringen, ohne dabei die Verantwortung für diejenigen auf dieser Welt, denen es nicht so gut geht, aus den Augen zu verlieren.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall im ganzen Hause)

Dankuwel dat U naar mij geluisterd heeft.

(Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD, der AfD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank und alles Gute, Kees de Vries. – Ebenfalls die voraussichtlich letzte Rede kommt jetzt von Alois Gerig, CDU/CSU.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)

Personen

Dokumente

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Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7526557
Wahlperiode 19
Sitzung 233
Tagesordnungspunkt Gemeinsame Agrarpolitik
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