Patrick SensburgCDU/CSU - Änderung der GO-BT – § 126 a
Ich habe noch nie so lange am Rednerpult gewartet, bis ich angefangen habe. Ganz herzlichen Dank!
(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vor zwei Jahren hätte ich mir nicht gedacht, dass wir die Geschäftsordnung anpassen müssen – dass wir im Grunde die Quoren ändern müssen, wann ein Gremium beschlussfähig ist, dass wir digitale, hybride Sitzungen einführen müssen, um eine Pandemie zu bewältigen. Dass wir das so gut hier im Deutschen Bundestag hingekriegt haben und dass der Bundestag mit all seinen Gremien kontinuierlich arbeitsfähig ist, hat der Bundestagspräsident an vielen Stellen betont. Ich glaube, wir haben das gut gemacht, und es ist auch gut, dass wir die Geltungsdauer des § 126a der Geschäftsordnung jetzt noch einmal verlängern, damit wir handlungsfähig bleiben. Vor zwei Jahren hätte ich es mir nicht so vorgestellt, aber wir haben das ordentlich hingekriegt.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Gabriele Katzmarek [SPD] und Dr. Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Vor einem halben Jahr hätte ich mir auch nicht vorstellen können, dass ich heute hier um diese Uhrzeit in meinen 50. Geburtstag hineinfeiere – es gibt Schlimmeres; ich sehe in der ganzen Runde wirklich nette Kolleginnen und Kollegen –, und ich hätte auch nicht gedacht, dass das heute wahrscheinlich meine letzte Rede im Bundestag ist.
(René Röspel [SPD]: Die bekloppte CDU im Hochsauerlandkreis! – Heiterkeit)
– Ich freue mich manchmal, dass diese Mikrofonanlage hier im Deutschen Bundestag so exzellent ist. – Aber das ist nun mal so, und deswegen möchte ich auch gar nicht so viel über die Änderung der Geschäftsordnung reden, weil ich glaube, der größte Teil dieses Runds sieht das, was wir machen, als völlig nachvollziehbar und kluge Entscheidung an, und weil in den letzten Monaten sehr viele Argumente hierüber ausgetauscht worden sind. Als Vorsitzender des Geschäftsordnungsausschusses kann ich das gerne bilateral noch mal nachholen, wenn noch Unklarheiten da sind. Ich glaube aber, da haben wir uns ausgetauscht.
Ganz im Gegenteil möchte ich zuerst Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, ganz herzlich für ein tolles Miteinander danken. Ich glaube, dass draußen in den Medien oft „der Politiker“ wahrgenommen wird. Dass im Grunde aber so viele menschliche Momente in diesem Parlament sind, wird oft nicht wahrgenommen, und ich kann nur sagen: Das ist wirklich ein ganz schönes Gefühl, und das muss sich der Deutsche Bundestag über alle Fraktionsgrenzen hinweg bewahren. Das ist wichtig.
Ich glaube, dass es auch ganz wichtig ist, dass wir uns über die Fraktionsgrenzen hinweg immer wieder begegnen, dass wir uns austauschen, dass der Mensch hinter dem Politiker gesehen wird. Oft gerät das in Vergessenheit; dabei ist es so wichtig.
Ich möchte ganz herzlich der CDU/CSU-Fraktion danken. Ich habe mich immer sehr wohlgefühlt, in den Fraktionssaal und in den Fraktionsvorstandssaal zu gehen. Da hängen nämlich Kreuze. Das kann man anders sehen; es ist auch gut, dass Artikel 4 unserer Verfassung beides gewährleistet. Dass wir das so handhaben, hat mir aber immer ein sehr gutes Gefühl gegeben. Ganz herzlichen Dank für das schöne Miteinander!
(Beifall bei der CDU/CSU)
Ich möchte auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – natürlich im eigenen Büro, der Fraktion und der Verwaltung des Deutschen Bundestages – danken. Insgesamt leisten die Damen und Herren Gigantisches, beispielsweise auch die Stenografen, die teilweise bis spät in die Nacht in den Untersuchungsausschüssen und Enquete-Kommissionen – ich will jetzt gar nicht vom Haushaltsausschuss reden – tätig sind. Es ist eine sagenhafte Leistung, dass wir so gut dastehen, vorbereitet sind und zu den Terminen gehen können. Dafür sorgen viele im Hintergrund. Ganz herzlichen Dank dafür! Dafür kann man nicht oft genug Danke sagen.
(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Thomas Seitz [AfD] und Stephan Thomae [FDP])
Ganz herzlichen Dank natürlich auch in den Hochsauerlandkreis. Die Anmerkung lese ich im Protokoll noch mal nach.
(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Ganz herzlichen Dank trotzdem! Sie glauben gar nicht, wie viele wirklich wunderbare Menschen im Hochsauerlandkreis leben. Wen ich noch nicht eingeladen habe, den lade ich jetzt ein; ich habe jetzt ja wahrscheinlich noch ein bisschen mehr Zeit.
(René Röspel [SPD]: Die meisten sind die Sozis da!)
– Da gibt es sogar auch wirklich gute Sozialdemokraten, aber doch mehr von der CDU; das bleibt hoffentlich auch so. – Ganz herzlichen Dank für viele tolle Momente, die ich im Hochsauerlandkreis erleben konnte!
Insgesamt wünsche ich uns allen in diesem wunderbaren Parlament, dass wir weiterhin für die Demokratie einstehen. In vielen Ländern und Staaten dieser Welt wird für Demokratie gekämpft, wird das eigene Leben riskiert, damit Demokratie stattfinden kann, damit es ein Parlament gibt, wie wir es hier fast als Alltag empfinden in unserem täglichen Arbeiten. Da sollten wir uns einmal, vielleicht in verschiedenen Momenten, vergegenwärtigen, wie wertvoll die Arbeit in diesem Parlament für die Demokratie ist.
Ich wünsche mir, dass wir dem Anspruch, den viele haben, die dieses Parlament als Vorbild empfinden, immer gerecht werden; das wünsche ich uns. Ansonsten wünsche ich uns einen schönen Abend und einen guten letzten Plenartag am Freitag. Im September sehen wir uns auch noch mal wieder.
Danke schön. Alles Gute!
(Beifall im ganzen Hause)
Herzlichen Dank, Professor Dr. Sensburg. Wir wünschen Ihnen beruflich viel Erfolg und heute noch eine wunderbare Party – heute, nicht morgen.
(Dr. Patrick Sensburg [CDU/CSU]: Ich bleibe noch ein bisschen!)
Als Nächster redet Thomas Seitz von der AfD-Fraktion.
(Beifall bei der AfD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7530817 |
Wahlperiode | 19 |
Sitzung | 236 |
Tagesordnungspunkt | Änderung der GO-BT – § 126 a |