25.06.2021 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 237 / Tagesordnungspunkt 43

Karin MaagCDU/CSU - Pflegeversicherung

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Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Eins ist sicher: Ohne die Union, ohne uns hätte es die weitreichenden Verbesserungen in den letzten Jahren für die Menschen, die in den Pflegeberufen tätig sind, für die Menschen, die gepflegt werden, und für ihre Angehörigen sicher nicht gegeben.

(Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der SPD)

– Da müsst ihr euch gar nicht aufregen.

Es war die Koalition, die zum Beispiel die Pflegestufen in Pflegegrade umgestellt hat. Damit haben wir die Abkehr von der Minutenpflege geschafft. Es waren wir, die damals die ambulanten Leistungen in der Pflege erweitert haben. Und es ist sicher, dass wir, zumindest in der Union, diese auch in Zukunft nicht einschränken werden, sondern zu einem flexiblen, gut handhabbaren Budget zusammenfassen.

Ein Paradigmenwechsel war die Erstreckung der Leistungen der Pflegeversicherung auf Menschen mit kognitiven und psychischen Einschränkungen. 1,6 Millionen an Demenz Erkrankte erhalten heute Leistungen aus der Pflegeversicherung.

Wir haben uns auch frühzeitig um Generationengerechtigkeit in der Pflegeversicherung bemüht, und zwar mit dem Pflegevorsorgefonds, der aktuell jährlich 1,6 Milliarden Euro thesauriert, um die Pflegeleistungen auch für die geburtenstarken Jahrgänge zu sichern. Diesen Pflegevorsorgefonds wollen wir bis 2050 verlängern, nicht etwa auflösen, und wir wollen ergänzend betriebliche Pflegezusatzversicherungen kreieren, die künftig dazu beitragen, dass sich die Menschen zusätzlich wirksam absichern können.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Wir haben die Pflegepersonaluntergrenzen eingeführt und die Rechtsgrundlagen für ein wissenschaftlich fundiertes Personalbemessungssystem sowohl in der Alten- wie in der Krankenpflege geschaffen.

Gerade erst in der letzten Sitzungswoche haben wir die Verbesserungen für die Pflegefachkräfte in der Altenpflege vorgestellt. Deren tarifvertragliche Entlohnung ist künftig Voraussetzung dafür, dass ein Unternehmen überhaupt erst die Zulassung als Pflegeeinrichtung erhält.

Die Spirale „Höhere Gehälter in der Pflege gleich höhere Kosten für die Heimbewohner“ haben wir mit einem gestaffelten Zuschuss zum pflegebedingten Eigenanteil unterbrochen.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Ich kann Ihnen versichern: Die Union wird auch in der nächsten Legislatur keine Bürokratiefriedhöfe aufbauen. Wir setzen auch weiter auf einkommensabhängige paritätische Beiträge, Eigenbeteiligung und einen Steueranteil für versicherungsfremde Leistungen. Und vor allem wird es die Einheitsversicherung mit uns nicht geben.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Christine Aschenberg-Dugnus [FDP])

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wie bei vielen ist auch dies meine letzte Rede im Deutschen Bundestag. Ich habe hier sehr gerne die Interessen der Menschen in meinem Wahlkreis vertreten. Ich bin auch dankbar, dass ich in der Gesundheitspolitik in Deutschland mitentscheiden, mitgestalten durfte.

Ich will an dieser Stelle Ihnen und euch, vor allem den Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsausschuss wie auch in der Regierung, für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit danken. Wir haben es geschafft – das ist mir wichtig zu betonen –, dass wir uns jenseits der uns im parlamentarischen Verfahren gestellten Aufgaben jederzeit an einen Tisch setzen und in aller Freundschaft einen Kaffee oder einen Wein trinken konnten.

Meinen Unionskolleginnen und ‑kollegen, die mich ertragen, aber auch getragen haben, danke ich für ihr Vertrauen und ihre Freundschaft.

Liebe Sabine Dittmar, du warst mein Counterpart. Ich bin dir für die vertrauensvolle, kollegiale und vor allem sehr freundschaftliche Zusammenarbeit sehr, sehr dankbar.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, auf den Mauern des Reichstagsgebäudes steht der Satz „Dem deutschen Volke“. Ich habe meine Arbeit immer so verstanden und auch danach gelebt. Ich habe bis heute, bis zum letzten Tag, nie gleichgültig den Reichstag betreten, sondern stets mit Achtung und mit Respekt vor dem Amt und vor den Menschen.

Herzlichen Dank Ihnen allen. Mir war es eine Ehre.

(Beifall im ganzen Hause)

Personen

Dokumente
Beschlussempfehlung
Drucksache 19/30550
a) zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksachen 19/26822, 19/27214, 19/28005 Nr. 1 - Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz - GVWG) b) zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Gehrke, Detlev Spangenberg, Dr. Robby Schlund, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der AfD - Drucksache 19/27202 - Herdenimmunität durch flächendeckenden Antikörpertests ermitteln - Unnötige Impfrisiken vermeiden c) zu dem Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Susanne Ferschl, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. - Drucksache 19/24448 - Solidarische Pflegevollversicherung umsetzen d) zu dem Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Matthias W. Birkwald, Susanne Ferschl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. - Drucksache 19/25349 - Rentenplus für pflegende Angehörige e) zu dem Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Kirsten Kappert-Gonther, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 19/18957 - Pflegende Angehörige unterstützen - Nicht nur in der Corona-Krise f) zu dem Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz-Asche, Beate Müller-Gemmeke, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 19/19136 - Professionelle Pflegekräfte wertschätzen und entlasten - Nicht nur in der Corona-Krise g) zu dem Antrag der Abgeordneten Maria Klein-Schmeink, Dr. Janosch Dahmen, Dr. Kirsten Kappert-Gonther, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 19/26889 - Mehr Transparenz und mehr Anreize für eine bessere Versorgung im Wettbewerb der gesetzlichen Krankenversicherungen h) zu dem Antrag der Abgeordneten Maria Klein-Schmeink, Kai Gehring, Dr. Janosch Dahmen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 19/27829 - Perspektive für Therapieberufe schaffen - Verbindlichen Fahrplan für die reguläre akademische Ausbildung aufstellen i) zu dem Antrag der Abgeordneten Maria Klein-Schmeink, Corinna Rüffer, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 19/27874 - Die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Behinderungen unverzüglich menschenrechtskonform gestalten
von: Ausschuss für Gesundheit

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Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7530973
Wahlperiode 19
Sitzung 237
Tagesordnungspunkt Pflegeversicherung
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