25.08.2021 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 238 / Tagesordnungspunkt 2

Sebastian HartmannSPD - Sondervermögen "Aufbauhilfe 2021"

Lade Interface ...
Anmelden oder Account anlegen






Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Den 14. Juli werden wir nicht so schnell vergessen, als ein unvorstellbares Unwetter Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und auch meine Heimat, den Rhein-Sieg-Kreis, direkt getroffen hat, als in meiner nächsten Nachbarkommune und in dem angrenzenden Ort neun Menschen ums Leben gekommen sind, viele Menschen verletzt worden sind und Hunderte von Menschen traumatisiert zurückgeblieben sind.

Es ist ein starkes Signal, Herr Vizekanzler, dass wir alles das, was wir mit Geld aufwiegen können, auch in Geld bezahlen, ein starkes Signal, dass wir hier im Deutschen Bundestag über die Grenzen der demokratischen Fraktionen hinweg das Geld mobilisieren, das man in dieser Situation mobilisieren kann.

(Beifall bei der SPD)

Aber, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wir müssen feststellen, dass das ein Katastrophensommer ist. Genauso wie der Kollege aus Bayern angesprochen hat, dass auch wenige Tage zuvor in Bayern ein Unwetter war, so gab es auch 40 Tage davor schon in der Stadt Hennef in meiner Heimat, dem Rhein-Sieg-Kreis, mit einem Starkregenereignis ein solches Unwetter. Ich hätte mir die Worte Armin Laschets, der leider nun nicht mehr da ist, auch gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Hennef in meinem Wahlkreis gewünscht, die eigentlich nur Absagen und lange und bürokratische Verfahren bekommen haben. Lassen Sie uns auf Ebene der Länder und lassen Sie uns im Bund deutlich machen: Da, wo solche Unwetter stattfanden, ob in Bayern oder im Rhein-Sieg-Kreis, müssen auch die Landesregierungen – ich appelliere an Nordrhein-Westfalen – einfache Verfahren ermöglichen, weil die Bürgerinnen und Bürger vor dem blanken Nichts stehen, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)

Ein zweiter Punkt wird bei diesem Unwetter nie vergessen werden: auf der einen Seite die unermessliche Zerstörung an Infrastruktur, an Gebäuden und das, was noch alles verloren gegangen ist. Auf der anderen Seite ist mir ein Bild in Erinnerung geblieben, als die Bundeskanzlerin und Sie, Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer, gemeinsam die Ahr besucht haben. Sie haben sich gegenseitig gestützt. Das ist ein Symbol der Solidarität in der Krise, liebe Kolleginnen und Kollegen. Über jede Partei- und jede Fraktionsgrenze hinweg tun wir das, was möglich ist, um die Not vor Ort zu lindern, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei der SPD)

Solidarität in der Krise bedeutet auch, dass wir den Helferinnen und Helfern Dank und Anerkennung aussprechen, egal ob man über Jahrzehnte in Hilfsorganisationen engagiert war oder sich spontan auf den Weg gemacht hat. Es sind viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, die nicht nur ihr Leben riskiert haben, sondern alles aufs Spiel gesetzt haben, als es darum ging, anderen Menschen zu helfen. Sie haben einen Anspruch darauf, dass wir als Staat alles für einen modernen Bevölkerungsschutz mobilisieren, liebe Kolleginnen und Kollegen. Deswegen lassen Sie uns heute nicht nur die Hilfen auf den Weg bringen, sondern lassen Sie uns auch in Zukunft deutlich mehr in Warnung, in Sensibilisierung und in einen modernen Katastrophenschutz in Deutschland investieren. Denn wir verlassen uns auf die Helferinnen und Helfer in der Not – viele von ihnen im Ehrenamt. Sie müssen sich auf uns auch verlassen können. Wir zeigen diese Solidarität auf allen staatlichen Ebenen.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7531884
Wahlperiode 19
Sitzung 238
Tagesordnungspunkt Sondervermögen "Aufbauhilfe 2021"
00:00
00:00
00:00
00:00
Keine