Matthias MierschSPD - Ernährung und Landwirtschaft
Sehr geehrter Herr Kollege, ich weiß nicht, wo Sie eben gesessen haben. Gucken Sie sich die Rede des Landwirtschaftsministers noch mal an! Er hat explizit darauf hingewiesen, dass höhere Preise nicht automatisch auch höhere Vergütungen für die Landwirte bedeuten, und das ist ebenso unsere Meinung.
Wenn wir den Landwirten tatsächlich ein Einkommen garantieren wollen, womit gut gewirtschaftet werden kann, werden wir uns das System und die Wertschöpfungskette angucken müssen. Der Bundeslandwirtschaftsminister hat darauf hingewiesen, wie viel von einem Euro bei dem Landwirt landet. Das ist die gesellschaftspolitische und wirtschaftspolitische Fragestellung, der wir uns widmen müssen.
Und ja, ich sage Ihnen auch: Bei dem, was wir teilweise auch in Supermärkten erleben, ist es nicht mit einer pauschalen Ja/Nein-Frage getan; denn die Lebensmittelpreise haben sehr unterschiedliche Höhen. Die Preise, die am Ende teilweise an den Ladentheken gezahlt werden, haben mit fairem Handel und mit Wettbewerb so wenig zu tun wie mit einer guten Antwort auf die soziale Frage. Letztlich brauchen wir andere Steuerungen, um auf der einen Seite eine gute Sozialpolitik zu machen und auf der anderen Seite Tiere, Landwirte und auch Natur zu schützen.
Das, was Sie hier malen, ist ein Schwarz-Weiß-Bild. Das entspricht Ihrer Parteipolitik, die Sie ja überall vertreten; aber damit werden Sie keine Zukunft gestalten können. Insofern: Lassen Sie uns die nächsten vier Jahre ruhig weiter über diese Frage streiten.
(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])
Das Wort hat der Abgeordnete Stephan Protschka für die AfD-Fraktion.
(Beifall bei der AfD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7533206 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 12 |
Tagesordnungspunkt | Ernährung und Landwirtschaft |