14.01.2022 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 12 / Tagesordnungspunkt 2

Stephan ProtschkaAfD - Ernährung und Landwirtschaft

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Frau Präsidentin! Herr Minister! – Der quatscht schon wieder.

(Susanne Mittag [SPD]: Hallo!)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich muss heute ja leider von der Tribüne aus zu Ihnen reden, da sich die Bundesregierung dazu entschieden hat,

(Susanne Mittag [SPD]: Wir alle! – Zuruf der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

die Spaltung zwischen Geimpften und ungeimpften Gesunden,

wie ich einer bin, verstärkt weiterzubetreiben. Aber diese Art von gesellschaftlicher Ausgrenzung kennen wir ja leider auch in der Landwirtschaft.

Seit vorgestern sind wir mittendrin in der neuesten professionellen Schmutzkampagne gegen die moderne Landwirtschaft, losgetreten natürlich, wie immer, von den Grünen durch die Veröffentlichung des Pestizidatlas ihrer politischen Stiftung. Dieses Dokument bedient ideologische Vorurteile und dient ausschließlich der Desinformation. Die enthaltenen Zahlen und Daten würden einer wissenschaftlichen Studie oder Überprüfung nicht standhalten.

Aber um Fakten geht es den Grünen ja überhaupt nicht. Das ist wie beim Klimawandel oder bei der Coronakrise; auch dabei geht es Ihnen nur um Stimmungsmache. Und in diesem Fall trifft es halt die heimische Landwirtschaft.

(Beifall bei der AfD)

Es wundert einen nicht, dass die grüne Umweltministerin – liebe Landwirte, es tut mir leid, Umwelt und Landwirtschaft sind in grüner Hand – diese Fake News sofort begrüßt hat. Besonders skandalös ist, dass mittlerweile staatliche Behörden, wie das Umweltbundesamt, an solchen unwissenschaftlichen Stimmungsmachen beteiligt sind.

(Susanne Mittag [SPD]: Langweilig! – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mann, Mann, Mann!)

Herr Özdemir, bei Ihrem Amtsantritt haben Sie lautstark betont, dass Sie der oberste Anwalt der deutschen Bauern sein wollen. Da nehmen wir Sie grundsätzlich beim Wort; aber dann muss ich Sie auch auffordern, dass Sie sich scharf von der Schmutzkampagne Ihrer eigenen Partei distanzieren und sich schützend vor die deutsche Landwirtschaft stellen.

(Beifall bei der AfD)

Eines muss uns allen hier klar sein: Im 21. Jahrhundert ist eine Landwirtschaft, egal ob konventionell oder ökologisch – wir sind nicht diejenigen, die irgendwo den Spalt reintreiben; wir brauchen alle –, ohne Einsatz von Pflanzenschutzschutzmitteln undenkbar.

(Zuruf von der LINKEN)

Denn nur dank Pflanzenschutzmitteln haben wir Ernte- und somit auch Ernährungssicherheit. Ein Verzicht oder Verbot würde die Versorgung mit heimischen und regionalen Lebensmitteln massiv gefährden. Sie müssten den Menschen dann selbst erklären, was das für ein Land wie Deutschland bedeutet, das ja heute schon Nettoimporteur von Lebensmitteln ist. Für eine bauernfeindliche Stimmungsmache wie diese tragen Sie die Mitverantwortung.

Immer weniger Bauern wollen überhaupt noch Bauern bleiben. Junge Hofnachfolger überlegen sich angesichts solcher fehlender Wertschätzung, ob sie nicht einfach einen anderen Job wahrnehmen, bei dem sie 30 Tage Urlaub haben und vernünftiges Geld verdienen. Da sollten eigentlich – so wie ich jetzt die Vorredner gehört habe, egal ob von der SPD oder von der Union – die Alarmglocken bei allen schellen.

Hinzu kommt auch der immense wirtschaftliche Druck – Sie haben das angesprochen: sie sollen mehr verdienen –, der auf bäuerlichen Betrieben lastet. Jedes Jahr schließen 10 000 Bauernhöfe. Lob und gute Worte, wie jetzt gerade von Ihnen, werden daran nichts ändern.

Sie werden daran gemessen werden, ob Sie die Regeln noch weiter verschärfen und somit das Höfesterben vorantreiben. Wenn Sie das Höfesterben vorantreiben, dann werden auch die ländlichen Regionen, die Sie so hoch gelobt haben, sterben. Ich komme aus einer ländlichen Region. Wir haben noch sehr viele Landwirte, aber die sind nicht glücklich mit Ihnen als Minister.

Wir als AfD werden auf jeden Fall auch in dieser Legislaturperiode fest an der Seite der deutschen Bauern stehen und uns für gute und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen in der deutschen Landwirtschaft einsetzen; denn Heimat braucht Bauern. Umweltschutz, Landwirtschaft und Tierschutz sind nur mit der AfD möglich.

Danke schön.

(Beifall bei der AfD)

Während der Kollege Dr. Gero Hocker für die FDP-Fraktion seinen Weg zum Redepult findet und gleich auch das Wort hat, bitte ich alle, zu überprüfen, ob ihnen im Eifer der Debatte gegebenenfalls die Maske von der Nase gerutscht ist, und das zu korrigieren. – Danke. – Sie haben das Wort.

(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7533207
Wahlperiode 20
Sitzung 12
Tagesordnungspunkt Ernährung und Landwirtschaft
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