Frank RinckAfD - Ernährung und Landwirtschaft
Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Werte Kollegen! Die Landwirtschaft steckt in einer der schlimmsten Krisen aller Zeiten: nicht kostendeckende Preise, stark verteuerte Pachten, Bauern-Bashing, überhöhte Düngepreise und viel zu viel Bürokratie. Als Landwirt kann ich Ihnen sagen: Ich könnte den ganzen weiteren Nachmittag noch andere Dinge aufzählen.
Zur Sache. Die neue Bundesregierung und federführend der Kanzler hat in der Amtseinführung von der großen Transformation gesprochen. Ich für meinen Teil kann da nur hoffen, dass am Ende dieser großen Transformation nicht das Ende unserer heimischen Landwirtschaft steht.
Als im letzten Jahr die globalen Lieferketten wegen des Coronavirus zum Erliegen kamen, haben wir, verehrte Kollegen, gesehen, wie empfindlich unsere Lieferketten und unsere Wirtschaft weltweit sind. Ich will mir an dieser Stelle auch gar nicht ausmalen, was in diesem Land passieren würde, wenn es in den Läden statt an Klopapier an Lebensmitteln fehlen würde. Das bitte ich Sie alle mal zu bedenken.
(Beifall bei der AfD)
Aus diesem Grund kann ich Sie nur ermahnen, die Landwirte zu unterstützen, ihre Betriebe zu stärken und ihnen eine vernünftige wirtschaftliche Perspektive zu bieten, um die Versorgung unserer Bevölkerung in Deutschland sicherzustellen. Kehren Sie ab vom Importwahn, und kommen Sie zurück zum Standard „made in Germany“, gerade bei den Lebensmitteln! Wir werden Ihnen gern dabei helfen, Standards zu schaffen, die dafür sorgen, dass unsere Landwirte, unsere Bauern hier in Deutschland gut zurechtkommen, dass sie qualitativ hochwertige und regionale Lebensmittel erzeugen können, ohne dabei an den Rand des Ruins gedrängt zu werden. Vernünftige, pflanzengerechte Düngung und ein angemessener Pflanzenschutz wären notwendige Bausteine genau dafür, genauso wie Planungssicherheit und Garantien für diese Landwirte, dass sich die Investitionen von heute auch morgen noch lohnen.
Dann muss ich eins sagen: Wir haben vorhin einige Beiträge hinsichtlich der Schweinehalter und der Preise gehört. Meine Damen und Herren, leider haben wir nichts zur Afrikanischen Schweinepest gehört, die sich hier immer weiter ausbreitet. Nichtsdestotrotz gibt es nur sporadische Maßnahmen gegen diese Ausbreitung; das bedroht die Schweinehalter in ganz Deutschland. Aber gut, so viel dazu.
Noch einmal zu den Weidetierhaltern: Wir hörten davon, dass wir die Ställe schöner machen wollen. Aber beginnen wir doch erst mal damit, unsere Weidetiere zu schützen, zu schützen vor Raubtieren wie den Wölfen! Am besten erleichtern wir die Beweislast bei Rissvorfällen oder kehren sie komplett um, damit auch diese Weidetierhalter eine Zukunft haben, die Sie hier ja scheinbar gar nicht berücksichtigen wollten.
(Beifall bei der AfD)
Ideologie war noch nie ein guter Ratgeber,
(Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
und sie ist es auch gerade beim Thema Wolf nicht.
Das Thema Artenvielfalt haben wir hier auch heute gehört. Es ist natürlich sehr interessant, dass wir Raubtiere hier züchten, die im Anschluss dann unsere Nutztiere auffressen. – Frau Präsidentin, ich habe die Zeit im Blick; ich bin auch gleich fertig.
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu dem, was hier bisher von der Regierung entschieden wurde und eigentlich auch absolut negativ für die deutschen Landwirte war: die Absenkung des Mehrwertsteuersatzes. Der wurde von 10,7 auf 9,5 Prozent gesenkt. Das war ein absoluter Schlag für die pauschalierenden landwirtschaftlichen Betriebe. Dieser Beschluss kostet die Landwirte in diesem Jahr 90 Millionen Euro, die sich die Bundesregierung schnell mal selber eingesteckt hat. Vielen Dank dafür an die Regierung, auch von mir als Landwirt!
Ein letzter Satz – dann bin ich fertig –: Herr Minister Özdemir, wir werden Sie an Ihren Taten messen. Schaffen Sie bessere Zukunftsperspektiven! Wir werden Sie dabei natürlich unterstützen. Ein schlaues, altes Sprichwort vom Lande sagt: Lebt der Bauer, lebt das Land.
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD)
Für die FDP-Fraktion hat nun der Kollege Karlheinz Busen das Wort.
(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7533213 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 12 |
Tagesordnungspunkt | Ernährung und Landwirtschaft |