17.02.2022 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 17 / Tagesordnungspunkt 9

Franziska KerstenSPD - Einsetzung des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung

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Guten Tag, Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Was bedeutet Nachhaltigkeit? Wir haben heute schon sehr viel gehört, und ich möchte dazu sagen, dass der Ursprung der Nachhaltigkeit durch den vor 300 Jahren tätigen Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz mit dem forstwirtschaftlichen Prinzip installiert wurde: nur so viel Holz schlagen, wie man auch tatsächlich nachpflanzt.

Was mein Kollege von der CDU/CSU gerade in seiner Rede gesagt hat, finde ich gut. Ich hoffe, dass Sie das mehr in Ihre Fraktion einbringen können; denn das war bis jetzt nicht unbedingt das Markenzeichen der CDU/CSU.

(Felix Schreiner [CDU/CSU]: Das sind üble Vorurteile!)

Also perfekt.

Zu Herrn Dr. Kraft möchte ich noch sagen: Ich finde es super, dass Sie die Probleme der nuklearen Endlager erkannt haben, und ich würde Sie ermuntern, dass Sie sich in Ihrer Fraktion dazu gern noch mal Gedanken machen. Denn das ist wirklich keine Nachhaltigkeit.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Nachhaltigkeit bedeutet, nicht auf Kosten zukünftiger Generationen zu leben. Das ist eine Jahrhundertaufgabe, die wir fraktions- und ausschussübergreifend bearbeiten müssen. Wir müssen also die planetaren Grenzen beachten. Wir dürfen erneuerbare Naturgüter und Böden nur im Rahmen ihrer Regenerationsfähigkeit nutzen.

Da wir wahrscheinlich nicht alle über Privatwald verfügen und da die Nachhaltigkeit zum Thema machen können, würde ich gern auf etwas hinweisen, was uns alle betrifft: die Ernährung. Der WWF beziffert den CO2-Ausstoß im Ernährungssektor auf 210 Millionen Tonnen und damit auf mehr als die gesamte Emission im Verkehrssektor. Jeder einzelne Bürger und jede einzelne Bürgerin sind gehalten, in ihrer Ernährung ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Wir brauchen einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln, weniger Abfall, weniger weggeworfene Lebensmittel sowie weniger tierische Produkte und mehr pflanzliche Produkte. Dann haben wir auch mehr Regionalität.

Mein Schlusssatz: Wir haben als gewählte Abgeordnete die Chance und die Verantwortung, diesen Nachhaltigkeitsbeirat wirklich mit Leben zu füllen und dort darauf hinzuwirken, dass für die Zukunft ein Leben lebenswert ist.

Danke.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7533733
Wahlperiode 20
Sitzung 17
Tagesordnungspunkt Einsetzung des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung
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