18.02.2022 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 18 / Tagesordnungspunkt 19

Harald WeyelAfD - Vereinbarte Debatte - Arbeitsprogramm 2022 der Europäischen Kommission

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Danke schön, Frau Präsidentin. – Herr Kollege, finden Sie wirklich, dass diese Geschichte, wie offenbar auch viele andere, umso wahrer wird, je öfter man sie erzählt, und zwar egal, wie oft sie widerlegt wurde, nicht nur durch Menschenverstand, sondern auch durch Forschung, durch aktuelle politische, diplomatische etc. Praxis? Es heißt, die EU, die ja offenbar ein schlechtes Wirtschaftsprojekt ist, sei dafür ein umso besseres Friedensprojekt. Diese Legende hält sich über die Jahrzehnte. 2005, als es um die sogenannte EU-Verfassung ging, die dann abgelehnt wurde und im Lissaboner Vertrag endete, war das auch der große Gimmick: Der Frieden in Europa ist bedroht, wenn die EU nicht in der bisherigen und stets verschlimmbesserten Form fortbesteht.

Der Frieden in Europa hat doch wohl mit der NATO und mit dem Anfang der 60er-Jahre installierten Roten Telefon zwischen Washington und Moskau zu tun. Es hat nichts damit zu tun, was in Paris oder früher Bonn, jetzt Berlin, selbst in London entschieden wurde. Nicht nur die Deutschen, sondern die gesamten Europäer sind – und zwar nicht nur militärisch – ein Schatten ihrer selbst nach 1945. Und ohne die Vernunft, die immer wieder aus Washingtoner und aus Moskauer Entscheidungen rührte, hätte es weder eine deutsche Wiedervereinigung gegeben noch Frieden in Europa.

Abschließend: Der Frieden in Europa – schön und gut. Nach 1945 wurden mehr Kriege geführt als von 1900 bis 1945. Die Kriege in der Dritten Welt, an denen sehr wohl unsere Freunde in Frankreich, unsere englischen Freunde, die ganzen Kolonialmächte usw. beteiligt waren, haben 18 Millionen Tote gefordert – so viele wie der Erste Weltkrieg. Also: Es ist kein Friedensprojekt, und es ist kein europäisches Verdienst, dass hier ein paar Jahrzehnte Ruhe im Karton war.

Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD und des Abg. Matthias Helferich [fraktionslos])

Herr Winkler, möchten Sie darauf antworten? – Dann haben Sie das Wort.


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7533898
Wahlperiode 20
Sitzung 18
Tagesordnungspunkt Vereinbarte Debatte - Arbeitsprogramm 2022 der Europäischen Kommission
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