23.03.2022 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 24 / Tagesordnungspunkt 1 Epl 04

Svenja StadlerSPD - Bundeskanzleramt (einschl. Ostdeutschland, Integration und Kultur)

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wissen Sie, Herr Müller, die Ampelkoalition redet nicht, sie macht einfach.

(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP – Sepp Müller [CDU/CSU]: Wo denn? – Weitere Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)

– Allein die Reaktion zeigt ja, dass Sie das total gut finden.

(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)

Schon seit zwei Jahren begleitet uns das Thema Corona in unserem Alltag. In der Vergangenheit haben wir oft reagiert. Jetzt handeln wir zukunftsorientiert.

(Dorothee Bär [CDU/CSU]: Aha! Seit wann denn das?)

Haben wir bzw. die Ärztinnen und Ärzte zu Beginn der Pandemie noch nicht gewusst, wie wir mit Intensivpatienten umgehen müssen, so sind wir doch heute in diesem Bereich ein ganzes Stück weiter. Vielleicht erinnern Sie sich: Am Anfang hatten wir gar keinen Impfstoff, zwischendurch nicht genug Impfstoff, und jetzt ist ausreichend Impfstoff für alle vorhanden. Konnten wir uns am Anfang nicht vorstellen, was Isolation für Menschen bedeutet, gerade auch für Ältere und für Kinder und Jugendliche, so wissen wir es doch jetzt. Unser Handeln in diesem Bereich ist sehr viel weitsichtiger geworden. In diesen zwei Jahren ist der Gesundheitsetat auf 52 Milliarden Euro angewachsen. Das ist gut so. Das ist richtig für die Gesellschaft, aber auch für die Impfstoffstrategie und vor allen Dingen für die medizinische Infrastruktur.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Ja, einige – liebe Union, ich sehe Sie da besonders an – würden jetzt sagen: „Mensch, läuft doch! Haken dran, nächstes Projekt!“ Aber das machen wir in der Ampelkoalition nicht so – auch nicht unser Gesundheitsminister Lauterbach. Wir stellen uns nämlich die Fragen: Welche Lehren für die Zukunft ziehen wir aus der Pandemie? Welchen Herausforderungen müssen wir uns stellen, damit das Gesundheitssystem zukunftsfähig ist? Diese Fragen haben uns bei den Haushaltsberatungen begleitet und begleiten uns auch zukünftig. Wir brauchen doch – es ist klar – eine Infrastruktur. Wir brauchen eine Infrastruktur, um auf die nächsten Pandemien schnellstmöglich reagieren zu können, sowohl was die Forschung betrifft, aber auch, was die Produktion betrifft. In diesem Bereich haben wir bereits die Grundlagen geschaffen.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Wer dachte, dass ein Virus an der Grenze haltmacht, muss spätestens bei Corona gemerkt haben, dass das nicht der Fall ist. Deswegen nehmen wir auch da die Verantwortung an und sehen es als eine Selbstverständlichkeit, sowohl national als auch international unseren Beitrag zu leisten und unsere Beiträge im Rahmen der WHO permanent zu steigern.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Homeoffice, Homeschooling und Kinderbetreuung zu Hause: Das war richtig – anstrengend. Wer glaubt noch, dass das einfach so nebenbei gemacht ist? Einige hier wissen, wie schwer das ist. Hinzu kommt bei vielen Menschen auch die Sorge um die finanzielle Grundlage und darum, was jetzt passiert. Deshalb müssen wir uns genau anschauen, was passiert ist.

Wir sehen: Die Anzahl derjenigen Kinder und Jugendlichen, die eine Verhaltensauffälligkeit haben, steigt. Wir sehen auch steigende Zahlen bei Krankheitstagen und Kuranträgen von Erwachsenen. Wir müssen uns um die Langzeiterkrankungen wegen Covid kümmern, aber genauso auch um die Menschen, die von den ganzen Coronamaßnahmen einfach nur noch erschöpft sind. Pillen allein reichen dafür nicht. Es reichen auch keine Spezialkliniken. Es gibt viele Klinikverbünde und auch sektorübergreifende Netzwerke. Diese gilt es jetzt zu stärken. Darüber hinaus bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes, bestehend aus mehreren Maßnahmen.

Wissen Sie was? Wer den Koalitionsvertrag der Ampel gelesen hat, stellt fest, dass wir aus der Pandemie gelernt haben. Dort sind schon die ersten Schritte hin zu einem zukunftsfähigen Gesundheitssystem angekündigt. Deswegen bin ich dankbar. Die Ampelkoalition hat das im Blick. Wir geben Sicherheit im Wandel, und das ist gut so.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Was das im Einzelnen für den Gesundheitsetat tatsächlich bedeutet, diskutieren wir morgen Vormittag. Ich freue mich darauf.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat die Kollegin Schahina Gambir das Wort.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7534702
Wahlperiode 20
Sitzung 24
Tagesordnungspunkt Bundeskanzleramt (einschl. Ostdeutschland, Integration und Kultur)
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