Heike EngelhardtSPD - Einrichtungsbezogene Impfpflicht gegen COVID-19
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Bürgerinnen und Bürger, ganz besonders aus meinem Wahlkreis Ravensburg und dem Bodenseekreis! Als ich den Antrag gelesen habe, dachte ich, dass ich in einer Zeitschleife gefangen wäre. Hatte ich nicht hier am 17. Februar meine erste Bundestagsrede zu Ihrem Antrag zur Aufhebung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht gehalten? Meine Mitarbeiter konnten mir aber versichern, dass es keine fehlgegangenen Experimente im CERN gab und ich auch nicht in der Matrix gefangen bin. Ganz im Gegenteil: Unsere Zeit hier wird geraubt von der Opposition, die einfach Ihren Antrag noch einmal einbringt, obwohl der alte nicht einmal final behandelt wurde und auch keine Aussicht auf Erfolg hat. Wir hatten erst gestern die öffentliche Anhörung zu diesem Thema. Wie sehr wollen Sie sich eigentlich blamieren?
Alles, was es dazu zu sagen gibt, wurde hier zu Ihrem alten Antrag schon gesagt.
(Stephan Brandner [AfD]: Dann können Sie aufhören!)
Und täglich grüßt das Murmeltier! Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist nicht nur wichtig – nein –, sie ist auch richtig,
(Zuruf von der AfD: Sie verstößt gegen den Gleichheitsgrundsatz!)
um besonders gefährdete Gruppen zu schützen.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Menschen, die in Gesundheitsberufen arbeiten, haben eine besondere Verantwortung gegenüber denjenigen, die sie behandeln, betreuen und pflegen.
(Dr. Christina Baum [AfD]: Vor allem gegenüber sich selbst! Das ist eine Frechheit!)
Hochbetagte, chronisch kranke und pflegebedürftige Menschen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, schwer an Covid zu erkranken und zu sterben.
Uns geht es auch darum, das Gesundheitssystem am Laufen zu halten und dafür zu sorgen, dass es nicht erneut zu großen Ausbrüchen zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen kommt. Klar hätten wir von der SPD-Fraktion – bis auf wenige Ausnahmen – uns gewünscht, dass es diese Ungleichbehandlung bezüglich der Impfpflicht zwischen dem Pflegepersonal und der restlichen Bevölkerung nicht geben würde, sondern dass sich alle impfen lassen müssen. Dafür können sich diese Berufsgruppen bei FDP und CDU/CSU bedanken, die mit ihren verantwortungslosen, parteitaktischen und diesem Parlament unwürdigen Spielen eine allgemeine Impfpflicht verhindert haben.
(Widerspruch bei der CDU/CSU – Stephan Brandner [AfD]: Die Messen sind gesungen, Frau Engelhardt! Sie leben im Gestern!)
Ich freue mich, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht jetzt umgesetzt wird, und zwar so, wie wir sie hier in diesem Parlament beschlossen haben.
(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Ich setze mich auch weiterhin für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren ein.
(Stephan Brandner [AfD]: Tun Sie das!)
Denn die Bekämpfung der Pandemie ist eine Aufgabe, an der wir uns alle beteiligen müssen, nicht nur einzelne Berufsgruppen. Also, egal wie oft Sie den Antrag noch stellen: Wir lehnen ihn überzeugt ab.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Christina Baum [AfD]: Sie werden auch die Verantwortung übernehmen müssen!)
Und ganz zum Schluss: Falls es sich doch um eine Zeitschleife handelt, hier ein kleiner Service.
Erlauben Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Sorge?
Nein.
(Stephan Brandner [AfD]: Der ist nicht von uns!)
Hier noch ein kleiner Service für diejenigen, die in der Zeitschleife sind: Die Lottozahlen am kommenden Samstag lauten: 2, 3, 10, 24, 27, 45, Superzahl 3.
(Stephan Brandner [AfD]: Eine Glücksfee!)
Viel Erfolg und vielen Dank.
(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Christina Baum [AfD]: Was Sie hier von sich geben!)
Und ich gebe dem Kollegen Sorge die Möglichkeit zu einer Kurzintervention.
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7535708 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 31 |
Tagesordnungspunkt | Einrichtungsbezogene Impfpflicht gegen COVID-19 |