Thomas RachelCDU/CSU - Saatgutvielfalt zur Sicherung der Welternährung
Sehr geehrter Herr Präsident! 276 Millionen Menschen leiden akut an Hunger. Das berichtet uns das World Food Programme. Die globale Ernährungssituation erfährt im Moment eine dramatische Verschärfung durch den Krieg gegen die Ukraine. Der Wegfall der Getreideexporte aus der Ukraine und aus Russland führt uns in dramatischer Weise vor Augen, wie fragil und abhängig unser globales Ernährungssystem ist. Die Bundesregierung steht in besonderer Verantwortung, entschieden auf diese Hungerkrise zu reagieren. Deshalb haben wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion nachdrücklich mehr Geld für die Bekämpfung des Hungers in der Welt eingefordert.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Neben der Linderung der akuten Hungersnot muss es aber auch darum gehen, die langfristige Widerstandsfähigkeit in den Agrarsystemen der verschiedenen Länder zu stärken; denn neben Kriegen und Problemen in Lieferketten durch die Coronapandemie fordert vor allem der Klimawandel unser Agrar- und Ernährungssystem in besonderer Weise heraus.
Wir brauchen nachhaltige, langfristige Lösungen für die Landwirtschaft in den verschiedenen Regionen und vor allem den Klimazonen unseres Planeten. Entscheidend ist hierfür erstens die Sicherung der biologischen Vielfalt und zweitens die Entwicklung klimaresilienter Nutzpflanzen, die auf die Bedingungen der jeweiligen Regionen angepasst sind.
Die Landwirte in der Welt müssen unterstützt werden bei ihrem Einsatz für die regionale Ernährungssicherheit; denn einerseits haben wir es mit einer wachsenden Weltbevölkerung zu tun, und andererseits kämpfen wir gegen die katastrophalen Folgen des Klimawandels wie Dürren und Überschwemmungen. Um die regionale Ernährungssicherheit in allen Teilen der Erde zu stärken, müssen wir die Vielfalt der Nutzpflanzen erhalten. Dafür setzt sich die CDU/CSU-Fraktion mit ihrem sachbezogenen Antrag ein.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Meine sehr verehrten Damen und Herren, in der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft, Deutschland eingeschlossen, mit dem SDG 2 zum Ziel gesetzt, genetische Vielfalt von Saatgut und Kulturpflanzen zu bewahren. Dazu leistet der Globale Treuhandfonds für Nutzpflanzenvielfalt , wie mein Kollege Wolfgang Stefinger vorhin schon betont hat, einen ganz wichtigen Beitrag; denn wir wollen die Artenvielfalt sichern. In den globalen Saatgutbanken werden nicht nur die heute genutzten Pflanzen, sondern auch wilde artverwandte Pflanzen eingelagert. Wir haben es hier quasi mit einer Art Sicherungskopie aller wichtigen pflanzengenetischen Ressourcen dieser Erde zu tun. Herausragend steht dafür der Globale Saatgut-Tresor auf Spitzbergen in Norwegen.
Und weil das so wichtig ist, erwarten wir als Christdemokraten und Christsoziale von der neuen Bundesregierung, dass sie einen erneuten Beitrag zur Aufstockung des Stiftungsfonds leistet. Denn wir möchten das Naturerbe der Menschheit sichern und Hunger durch langfristige Ernährungssicherheit bekämpfen.
Herzlichen Dank.
(Beifall bei der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da können Sie in Deutschland anfangen!)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7536197 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 34 |
Tagesordnungspunkt | Saatgutvielfalt zur Sicherung der Welternährung |