23.06.2022 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 44 / Tagesordnungspunkt 20

Volker Mayer-LayCDU/CSU - Verbraucherinformation

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauer auf der Tribüne und zu Hause! Kennen Sie den original polnischen Bodenseefelchen? Ein Speisefisch, der niemals auch nur einen Schluck Bodenseewasser durch seine Kiemen bekommen hat, sondern viele Hundert Kilometer weit mit dem Lkw auf die Teller der Konsumenten geliefert wird, die eigentlich Regionales erwarten. Oder kennen Sie sonnengereifte italienische Tomaten, die tatsächlich aber niemals die rote Sonne Apuliens, sondern vielmehr den roten Drachen Chinas zu Gesicht bekommen haben? Kennen Sie vielleicht Anti-Aging-Cremes, nach deren Verwendung man älter aussieht als davor? Oder kennen Sie Fünf-Sterne-Bewertungen auf Internetportalen, hinter denen sich aber wahre Ramschprodukte verbergen, die die Käufer zu Hause schwer enttäuscht auspacken?

Vom Kleinkind bis zum Senior, alle sind wir Verbraucherinnen und Verbraucher, Konsumenten, Käufer und Anwender, und wir alle haben uns sicherlich schon das eine oder andere Mal an der Nase herumführen lassen, weil wir Produktbeschreibungen und Produktnamen vertraut haben, die etwas anderes versprochen haben, als uns schlussendlich erwartet hat.

Dabei sind die meisten Menschen in diesem Land durchaus kritisch bei ihrem Verbraucherverhalten: Sie vergleichen, sie forschen nach, sie überprüfen. Und trotzdem passiert es immer wieder, dass wir allesamt in gewissem Maße in die Irre geführt werden, und das, meine Damen und Herren, sollten wir ändern.

(Beifall bei der CDU/CSU)

In unserem Antrag stellen wir fest, dass eine fundierte Verbraucherinformation – keine Bevormundung, sondern eine gesunde Information – immer die Basis für eine bewusste Kaufentscheidung sein sollte, und da gibt es Nachholbedarf.

Das wird uns auch vor dem Hintergrund der aktuellen Krise deutlich. Wenn zum Beispiel der Tankrabatt der Bundesregierung sicherlich gut gemeint war, so wird hinterfragt, ob er denn überhaupt bei den Menschen ankommt. Oder machen sich am Ende die Mineralölkonzerne die Taschen voll?

Wir fordern in unserem Antrag eine vollständige Preistransparenz beim Verkauf von Kraftstoffen an Tankstellen. Durch eine verpflichtende Offenlegung aller Preisbestandteile kann für jeden nachvollzogen werden, ob der Tankrabatt die gewünschten Effekte hat oder eben nicht. Das ist es, was wir wollen.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Darüber hinaus fordern wir die Bundesregierung auf, neben einer nationalen Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel, der Eindämmung von irreführenden Produktbezeichnungen oder einem Vorgehen gegen Fake-Bewertungen im Internet sich auf europäischer Ebene für die Möglichkeit von Produktinformationen in Form von QR-Codes direkt auf dem Produkt einzusetzen. So könnten auch Umverpackungen und damit Müll eingespart werden.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Unterstützen Sie unseren Antrag! Denn das wäre auch eine Unterstützung der Menschen in ihrem Alltag.

Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Das Wort hat die Kollegin Nadine Heselhaus für die SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7537688
Wahlperiode 20
Sitzung 44
Tagesordnungspunkt Verbraucherinformation
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