Peter FelserAfD - Genomische Techniken in der landwirtschaftlichen Produktion
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kollegen! Liebe Gäste zu der späten Stunde! Liebe Landwirte! Liebe Kollegen von der CDU/CSU, wenn es um die Zukunftsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft geht, wenn wir über Digitalisierung reden, wenn wir über neue Techniken reden, wenn wir endlich künstliche Intelligenz in unsere landwirtschaftlichen Betriebsdaten bringen, ja, wenn es um Forschung und Entwicklung geht, dann sind wir von der Alternative für Deutschland dabei. Das wissen Sie. Heute aber vermitteln Sie den Eindruck, in dieser schweren Zeit, in der sich die Landwirtschaft befindet, sei die Lösung in der Gentechnik zu finden. Mit CRISPR/Cas soll wie bei einer Wundermedizin alles zum Besten werden. Werte Kollegen von der CDU/CSU, mit diesem Werkzeugkasten gehen wir nicht mit.
(Beifall bei der AfD)
Das ist auch überhaupt nicht das Thema der Stunde; darauf wartet kein einziger Landwirt in Deutschland. Und daran sieht man, wie weit Sie von den Nöten und Herausforderungen unserer Bauern mittlerweile entfernt sind.
(Dieter Stier [CDU/CSU]: Daran sieht man, wie weit Sie von der Landwirtschaft entfernt sind!)
Wenn wir tatsächlich auf unseren Schlägen, auf unseren Feldern neue Sorten benötigen: Wir haben doch hervorragende mittelständische Saatgutbetriebe in Deutschland. Unterstützen wir diese mittelständischen Saatgutbetriebe! Diese leisten seit Jahrzehnten Hervorragendes.
(Beifall bei der AfD – Dr. Gero Clemens Hocker [FDP]: Ich glaube, Sie haben das Thema nicht verstanden!)
– Schauen Sie sich mal die ungeheure Vielfalt an, Herr Kollege, die auch ohne Gentechnik zur Verfügung steht.
In Spitzbergen gibt es eine Samendatenbank mit Zehntausenden Samen – alte Sorten, von allen Kulturpflanzen dieses Planeten. Die werden uns in Zukunft vermutlich eher weiterbringen als suspekte Experimente.
Es kann doch nicht Ihr Ernst sein, heute über Gentechnik zu beraten. Unsere Bauern brauchen heute, zur Stunde, etwas ganz anderes:
(Dr. Gero Clemens Hocker [FDP]: Ja, die alten Samen!)
endlich wieder Planungssicherheit, Unterstützung bei den enorm gestiegen Preisen für Betriebsmittel und natürlich eine Aufhebung der 4-Prozent-Zwangsbrache. Da, liebe Kollegen von der CDU/CSU, bräuchten die Bauern Sie als Opposition – und keine Experimente, keine angeblichen Wundermittel und keine leeren Versprechungen.
(Beifall bei der AfD)
Und ganz ehrlich: Wo, bitte schön, gibt es denn überhaupt einen Markt für solche genveränderten Produkte? Viele Umfragen zeigen, dass die Bürger in Deutschland – ja in ganz Europa – diese Produkte ablehnen. Letztes Jahr erst ergab eine Umfrage: 80 Prozent der Deutschen lehnen solche Produkte ab, egal ob alte Gentechnik, neue Gentechnik oder wie immer Sie das auch bezeichnen wollen.
(Dr. Gero Clemens Hocker [FDP]: Fast 90 Prozent lehnen die AfD ab, und Sie sind trotzdem hier!)
Bleiben wir dabei, die echten Herausforderungen in dieser Zeit zu bewältigen. Dann haben wir wirklich etwas für unsere Bauern und für die Zukunft unserer Ernährungssicherheit getan.
Danke schön.
(Beifall bei der AfD)
Das Wort hat der Abgeordnete Karl Bär für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7537708 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 44 |
Tagesordnungspunkt | Genomische Techniken in der landwirtschaftlichen Produktion |