Alexander EngelhardCDU/CSU - Genomische Techniken in der landwirtschaftlichen Produktion
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Erst heute Morgen war ich gemeinsam mit einigen Kollegen verschiedener Fraktionen auf einer Veranstaltung von BIO Deutschland e. V.; auch der Kollege Hocker war mit dabei. Ich glaube, er hat gut zugehört. Besser, als Sie es in Ihrer Rede ausgedrückt haben, hätte ich es nicht sagen können.
(Stephan Thomae [FDP]: Das wusste er vorher schon! – Dr. Gero Clemens Hocker [FDP]: Ich habe diese Rede hier schon vor einem Jahr gehalten! Da haben Sie noch regiert!)
– Dann können Sie ja Ihre Kollegen in der Ampel überzeugen. – Die jungen Gründer der innovativen Lebensmittelunternehmen haben sehr überzeugend dargestellt, dass die neuen genomischen Techniken die Schlüsseltechnik der Zukunft in ganz vielen Bereichen sein werden. Mit CRISPR/Cas wird die Pflanzenzucht weltweit revolutioniert. Diese Art der genomischen Technik darf jetzt nicht mit der klassischen Gentechnik gleichgesetzt werden.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)
Der Schweizer Professor Urs Niggli, einer der bekanntesten Pflanzenwissenschaftler und vehementer Gegner der Gentechnik der 80er-Jahre, betont, dass sich CRISPR/Cas stark von der damaligen Gentechnik unterscheidet. Zahlreiche Kritikpunkte von damals sind für ihn ausgeräumt, weshalb er sich für den Einsatz dieser Technik ausspricht. Auch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und weitere renommierte deutsche Forschungseinrichtungen sprechen sich ausdrücklich für neue Regulierungs- und Zulassungsverfahren in der Europäischen Union für diesen Bereich aus.
Wir müssen von Beginn an darauf achten, dass wir sprachlich und argumentativ fair mit dem Thema umgehen. In unserem Antrag gehen wir sehr differenziert vor und fordern eine wissenschaftliche Folgenabschätzung, die gleichermaßen die Potenziale und die Risiken im Blick hat. Wenn wir nicht zügig die Reform des veralteten EU-Gentechnikrechts angehen, finden die Innovationen dieser Zukunftstechnologie nicht in Europa statt. Das können wir uns aufgrund der großen Herausforderungen nicht leisten.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Flächenkonkurrenz ist die nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft ein entscheidender Baustein, um den globalen und regionalen Herausforderungen bei Klimawandel und Artenschutz gerecht zu werden und die Ernährungssicherung einer wachsenden Weltbevölkerung zu gewährleisten.
Ich hoffe auf eine konstruktive Debatte im Ausschuss, die diesem wichtigen und spannenden Thema gerecht wird.
Besten Dank.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7537713 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 44 |
Tagesordnungspunkt | Genomische Techniken in der landwirtschaftlichen Produktion |