Mike MoncsekAfD - Caravaning-Tourismus
Frau Präsidentin! Werte Kollegen! Man hat mir zwar gesagt, dass der Ausschuss für Tourismus nicht der interessanteste Ausschuss ist. Aber wie ich sehe, sind wir hier kurz vor Urlaubsbeginn reich vertreten; vielen Dank.
(Beifall bei der AfD)
Der Antrag der Union enthält – Respekt! – viele sinnvolle Ansätze und stimmt in großen Teilen mit unseren Ansätzen überein. Hier hat man wahrscheinlich doch mal mit Fachleuten geredet.
Folgende Aspekte möchte ich jedoch ausdrücklich betonen: Caravaning schafft und sichert Arbeitsplätze in Deutschland. Wir sind Marktführer in Europa bei der Produktion und im Vertrieb; 14 Milliarden Euro Umsatz sprechen für sich.
Angesichts von möglichen neuen Einschränkungen im Herbst ist davon auszugehen, dass Caravaning und Camping als Tourismusform einen weiteren großen Aufschwung nehmen werden. Caravaning wird auch bisher wenig erschlossene Tourismusregionen fördern und dort einen großen Beitrag zum Strukturwandel leisten wie bei uns im Erzgebirge oder in der Lausitz. Dass die Caravaning-Branche technisch ausgesprochen innovativ ist, zeigen viele selbstumgebaute Reisemobile.
Zum Antrag: Wir unterstützen ausdrücklich die Forderung nach einer reisemobilfreundlichen Infrastruktur. Alle nötigen Genehmigungsverfahren, speziell die Bauleitverfahren, müssen zügiger abgeschlossen und möglichst digital erledigt werden.
(Beifall bei der AfD)
Was die Infrastruktur betrifft, sehen auch wir Nachholbedarf bei einer besseren Anbindung der Stellplätze an den ÖPNV und bei Fahrradweganbindungen.
Außerdem befürworten wir die in dem Antrag geforderte klare verkehrsrechtliche Regelung in Bezug auf das Überholverbot analog zu Bussen.
Man hätte den Antrag ergänzen können um den Punkt, dass die Caravan-Touristen nicht noch einmal wie während des letzten Lockdowns wie Hotelgäste eingeschränkt werden, so wie in Baden-Württemberg – aber kein Wunder, da seid ihr als Grüne ja mit in der Regierung!
(Karoline Otte [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Für Sie immer noch „Sie“!)
Caravan-Touristen sind keine Hotelgäste, und Dauercamper auch nicht.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD)
Abschließend möchte ich die finanzielle Seite des Caravanings noch mal unterstreichen. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts puls haben 19 Millionen Deutsche ein eigenes Wohnmobil – wie ich selbst als Caravan-Besitzer –, und viele von uns werden jetzt eins mieten und in Urlaub fahren. Das ist ein potenziell riesiger Markt für Deutschland; das habt ihr noch nie erfasst.
Ich komme zum Schluss. Wir brauchen den Führerschein für Reisemobile bis 4,2 Tonnen, weniger Bürokratie beim Ausbau der Reisemobilinfrastruktur, mehr Stellplätze. Wir brauchen mehr Campingplätze und ein breites Spektrum von Preisen, damit Caravaning für alle möglich wird.
Die AfD unterstützt den Antrag der CDU/CSU.
Vielen Dank. Schönen Urlaub, gute Fahrt und gute Reise!
(Lebhafter Beifall bei der AfD)
Der nächste Redner in der Debatte ist Michael Donth, CDU/CSU-Fraktion.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Source | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Cite as | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
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Electoral Period | 20 |
Session | 47 |
Agenda Item | Caravaning-Tourismus |