Johannes FechnerSPD - Änderung des § 126a GO-BT
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Die Coronapandemie war und ist für unsere Gesellschaft immer noch eine sehr große Herausforderung. Unsere Pflegekräfte in den Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen, aber auch die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler sind immer noch großen Herausforderungen ausgesetzt.
Dennoch: Corona ist in nicht wenigen Bereichen unseres Alltags, so auch hier bei uns und unseren politischen Abläufen, durchaus ein Innovationstreiber. Das gilt insbesondere für die Digitalisierung. Ein Beispiel dafür sind die Videokonferenzen. Die gab es auch schon vor Corona, aber Hand aufs Herz: Wer von uns hat die Videokonferenzen in dem Ausmaß genutzt, wie es tatsächlich technisch möglich war? Allzu oft sind wir noch zu Konferenzen hingefahren, obwohl wir uns vieles an Zeit und Anfahrtswegen hätten sparen können. Aber seit Corona nutzen wir diese Videokonferenzen. Das ist auch der Grund, warum wir heute hier debattieren.
Wir haben im März 2020 aufgrund der Pandemie in unserer Geschäftsordnung die Möglichkeit der digitalen Teilnahme an Ausschusssitzungen eingeführt. Das haben wir gemacht, damit bestimmte Entscheidungen auch im Umlaufverfahren getroffen und öffentliche Sitzungen in Echtzeit übertragen werden können. Das alles waren wichtige Maßnahmen, die unsere Handlungsfähigkeit in der Pandemie gesichert haben, die aber auch für mehr Transparenz gesorgt und unsere Abläufe hier wirklich deutlich vereinfacht haben, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Genau deshalb wollen wir diese Möglichkeit für die Ausschüsse auch weiterhin erhalten. Die Regelung würde jetzt auslaufen. Deswegen wollen wir sie bis zum Jahresende verlängern. Es hat sich einfach bewährt, dass in bestimmten Situationen Ausschüsse digital tagen können, dass im Umlaufverfahren bestimmte Abstimmungen stattfinden und dass Beschlussfassungen ebenfalls auf diese Weise möglich sind. Deswegen wollen wir diese Regelung verlängern.
Ich will hier nicht verschweigen: In der Ampelkoalition machen wir uns zusammen mit der Opposition Gedanken darüber, wie wir die Geschäftsordnung reformieren können. Uns wäre es schon ein Anliegen, diese Regelung, deren Geltungsdauer wir jetzt befristet bis zum Jahresende verlängern, als Dauerregelung einzuführen, weil sich diese Regelung einfach bewährt hat.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der FDP)
Ich will einen Punkt hervorheben: Das gilt für die Ausschüsse. Was wir uns nicht vorstellen können, ist, dass wir auch im Plenum digital tagen. Es sei an dieser Stelle noch mal ausdrücklich festgehalten: Wir als Bundestag waren immer handlungsfähig. Anders als im Europaparlament, wo man sicherlich ganz andere Anreisewege hat, wollen wir hier im Plenum des Bundestages weiterhin in Präsenz tagen und Entscheidungen treffen. Hier brauchen wir keine digitalen Sitzungen. Aber für die Ausschüsse wollen wir diese wichtige Verbesserung einführen. – Die letzten anderthalb Minuten schenke ich uns.
Gute Nacht!
(Beifall bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Das wurde sofort honoriert. – Als nächste Rednerin erhält Daniela Ludwig für die CDU/CSU-Fraktion das Wort.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Stephan Thomae [FDP])
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7538288 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 47 |
Tagesordnungspunkt | Änderung des § 126a GO-BT |