Nicole HöchstAfD - Fortsetzung des Bundesprogramms "Sprach-Kitas"
Frau Präsidentin! Werte Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Argumentationen meiner Vorredner kratzten leider nur sehr an der Oberfläche des Problems. Worum geht es? Die Ampelregierung möchte Sprach-Kitas nicht weiterfinanzieren. Die CDU/CSU beantragt, sie zu erhalten.
Warum wurden Sprach-Kitas damals ins Leben gerufen? Weil sprachliche Kompetenzen einen erheblichen Einfluss auf Bildungs- und Integrationserfolg haben. Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund benötigen besondere Unterstützung. Diese Auffassung teilen wir. Warum brauchen wir heute eher mehr Unterstützung als weniger? Weil die Politik der offenen Grenzen zur Folge hat, dass unter den deutschen Passinhabern der jüngeren Generationen immer mehr Menschen ohne deutsche Muttersprache sind.
In den jüngeren Alterskohorten gibt es in meinem Wahlkreis Bad Kreuznach und fast flächendeckend in Rheinland-Pfalz immer weniger Schüler, die Deutsch-Muttersprachler sind.
(Zuruf der Abg. Filiz Polat [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Fast die Hälfte der Kinder ist demnach per se benachteiligt. Die konkreten Zahlen dazu hat die AfD-Landtagsfraktion erfragt. Sie sind in der Drucksache 18/2655 des Landtages nachzulesen. Vielen Dank, liebe Kollegen in Rheinland-Pfalz.
Das Sprachproblem ist virulent. Ob das die Sprach-Kitas überhaupt noch auffangen können? Werte Kollegen von den anderen Parteien, Sie haben in der Vergangenheit unseren Familien schweres Leid zugefügt. Durch Ihre Renten- und Sozialpolitik zwingen Sie Mütter zur Erwerbstätigkeit.
(Lachen bei Abgeordneten der SPD – Marianne Schieder [SPD]: Sie haben doch auch gearbeitet, oder?)
Diese fehlen zu Hause, wo sie sich nicht am Spracherwerb ihrer Kinder liebevoll beteiligen können, selbst wenn sie wollten. Die Familie ist aufgespalten: Kinder in der Kita oder in der Ganztagsschule, die Großeltern im Seniorenheim oder beim Flaschensammeln statt im wohlverdienten Ruhestand, Eltern bei der Arbeit.
(Beifall bei der AfD – Filiz Polat [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie zwingt keiner, zu arbeiten!)
Es fehlt Zeit, Familie zu leben.
(Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unfassbar!)
Darunter leidet bekanntlich die kognitive Entwicklung, unter anderem der Spracherwerb.
(Marianne Schieder [SPD]: Das ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten!)
Ihre Coronapolitik zulasten der Kinder hat diesen nicht nur zusätzlichen Schaden zugefügt, sondern ihnen auch ganz konkret Bildungschancen genommen. Am schlimmsten betrifft es die ohnehin Benachteiligten. Die vielgepriesene Digitalisierung hat dafür gesorgt, dass Kinder im zarten Alter schon auf Tablets wischen können, aber nicht mehr sprechen, Gedanken vernetzen, sich konzentrieren können oder Ähnliches. Der Bildungsnotstand in Deutschland, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist über Jahrzehnte in diesem Land hausgemacht.
(Beifall bei der AfD)
Wissen Sie eigentlich, welches Problem Sie haben? Sie haben einfach niemanden in Ihren Reihen mit Weitblick;
(Filiz Polat [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Sie mit Frau von Storch, oder was?)
und falls doch, lassen Sie diese Person nicht zu Wort kommen. Meine Damen und Herren, Sie verlieren sich seit Jahrzehnten im Klein-Klein von teuren Maßnahmen mit wohlklingenden Namen, ohne sich die Folgen Ihres Handelns im großen Bild anzusehen. Das ist aber dringend geboten; denn es ist ein Bild der Zerstörung. Sie haben nicht nur die Familien auf dem Gewissen, sondern mit Ihren falschen Weichenstellungen auch den Schul- und Ausbildungserfolg.
(Beifall bei der AfD)
Sie sind Deutschland-Ruinisten auf so vielen Ebenen.
(Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Rede haben Sie doch letztens schon gehalten!)
Durch den massiven Zuzug nehmen Sie den Deutschmuttersprachlern die Heimat, und Sie nehmen gleichzeitig der Heimat die deutsche Muttersprache. Wollen Sie das so?
(Zuruf des Abg. Daniel Baldy [SPD])
Wir unterstützen den Unionsantrag als Tropfen auf den heißen Stein. Wenn Sie uns schon weiter ent- und überfremden, sollen die Neubürger wenigstens von klein auf Deutsch sprechen.
(Filiz Polat [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist unwürdig!)
Allerdings wäre es besser, wenn Sie nicht zuletzt mit Blick auf unsere Sozialsysteme und vor allem angesichts der Situation in Kitas und Schulen endlich sagten: Das Maß ist voll. Ein Weiter-so führt zum Scheitern des gesamten Bildungssystems und der Zukunft Deutschlands.
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Sie haben keine Ahnung! Sonst fänden Sie es gut, dass Frauen erwerbstätig sind und in die Sozialsysteme einzahlen! Reden Sie nicht über Dinge, von denen Sie nichts verstehen! – Zuruf der Abg. Judith Skudelny [FDP])
Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat nun die Kollegin Nina Stahr das Wort.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7545843 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 53 |
Tagesordnungspunkt | Fortsetzung des Bundesprogramms "Sprach-Kitas" |