Frank RinckAfD - Nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln
Frau Präsidentin! Werte Kollegen! Als niedersächsischer Landwirt kann ich Ihnen sagen, dass jeder meiner Berufskollegen Pflanzenschutzmittel nachhaltig und mit Bedacht einsetzt und dass die Landwirte nicht noch mehr von Ihnen oder Ihren Kollegen aus dem EU-Parlament fremdbestimmt werden möchten. Kein Landwirt in Niedersachsen und in Deutschland braucht noch mehr Regelungen und Verordnungen, schon gar nicht, wenn unsere Landwirte im internationalen Wettbewerb bestehen wollen.
(Beifall bei der AfD)
Viel zu hohe Energiepreise und Mangel an Dingen, die selbstverständlich sein sollten, beispielsweise AdBlue oder Dünger, damit sollten wir uns hier beschäftigen, genauso wie mit der überbordenden Bürokratie, die dringend abgebaut werden muss. Aber nein, Sie beschäftigen sich lieber mit weiteren Verboten, die zum Abbau der deutschen Landwirtschaft führen werden. Noch weniger Pflanzenschutzmittel werden die Erträge und die Qualität unserer landwirtschaftlichen Produkte weiter senken.
Meine Damen und Herren, in jeder Sitzungswoche und auch heute bemühen Sie hier das Narrativ des Ukrainekriegs, doch allzu ernst scheint es Ihnen bei diesem Thema nicht zu sein. Ansonsten würden Sie langsam einmal den Fokus auf die Erzeugung von Lebensmitteln in unserem eigenen Land setzen.
(Beifall bei der AfD)
Lieber beschäftigen Sie sich mit fragwürdigen Freihandelsabkommen wie beispielsweise CETA, TTIP, Mercosur. Jeder von uns sollte eigentlich wissen, dass in den Ländern, die diese Abkommen umfassen, niemals unsere hohen Standards – die es ja sonst nirgendwo gibt – angestrebt oder erreicht werden. In Brasilien brennt man den Regenwald nieder, damit man dort noch mehr Soja anbauen kann und dort noch mehr Rinder grasen können, während wir hier vermeintlich versuchen, das Klima und die Biodiversität zu retten. Sie sollten sich schämen, alle Mann,
(Beifall bei der AfD)
die Menschen in unserem Land für so dumm verkaufen zu wollen.
In unserem Antrag gehen wir deshalb darauf ein, dass wir eine gewisse Wirkstoffvielfalt in der Landwirtschaft brauchen und dass auch die konventionelle Landwirtschaft gebraucht wird. Sie ist „systemrelevant“, wie es in diesem Hohen Haus doch schon so oft gesagt wurde. Lassen Sie Ihren Worten doch endlich einmal Taten folgen, und unterstützen Sie unseren Antrag!
Liebe Kollegen von der CDU/CSU, Ihr Antrag hat mich ein bisschen verwundert. Die Vorschläge sind nicht falsch; aber in 16 Jahren Regierung hätte man all das vorbereiten oder anschieben können.
(Beifall bei der AfD – Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Textbaustein!)
Vielleicht spielen Sie diesen Antrag aber auch, weil in Niedersachsen die Landtagswahl ansteht, und Niedersachsen ist bekanntlich die Kornkammer der Bundesrepublik.
(Albert Stegemann [CDU/CSU]: Wer macht hier Wahlkampf?)
Ich hoffe natürlich, nicht.
Ich kann Ihnen allen nur mit Nachdruck nahelegen: Gehen wir nicht weiter auf dem derzeitigen Irrweg, der uns in Hunger und Abhängigkeit treibt! Stärken wir unsere Landwirtschaft!
Herr Kollege!
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD)
Ihre Zeit war zu Ende gewesen.
(Abg. Karl Bär [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] begibt sich zum Rednerpult)
– Offensichtlich hat Karl Bär das Wort für Bündnis 90/Die Grünen.
(Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Stephan Thomae [FDP])
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7546093 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 54 |
Tagesordnungspunkt | Nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln |