Jörn KönigAfD - Bewegungsgipfel - Sport in Deutschland
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegen! Liebe Sportler! Als Vorbemerkung: Wir begrüßen es auch sehr, dass der Sport, unter anderem durch diesen Antrag, jetzt so häufig Thema im Plenum ist, und freuen uns, dass wir auch heute darüber reden können. Aber eines steht mal fest: Die Union hat ein schlechtes Gewissen.
(Fritz Güntzler [CDU/CSU]: Wir haben wenigstens eins!)
Die unionsgeführte Regierung hat in den Pandemiejahren die Grundrechte ohne jede Datengrundlage eingeschränkt. Sie haben damit massiv das Sporttreiben und auch den Schulsport verhindert. Ich zitiere den Corona-Expertenrat: Eine Ermächtigung des Gesundheitsministeriums, um von anderen Gesetzen abzuweichen, ist verfassungswidrig. – Gestern hatten wir von Ihnen die beiden Anträge im Plenum zu „pandemiebedingten Lernrückständen“, die eigentlich „Lernrückstände durch verfassungswidrige Maßnahmen“ hätten lauten müssen. Heute nun wollen Sie „Deutschland durch Sport gesünder machen“; jedenfalls schreiben Sie das in Ihrem Antragstitel. Wie soll das gehen? Es soll ein sogenannter Bewegungsgipfel stattfinden.
Wie gesagt: Sie, die Union, werden geplagt von schlechtem Gewissen. Jetzt kommen Sie mit lauter Anträgen ins Plenum, um Ihr Versagen in der Coronamaßnahmenzeit zu reparieren.
(Beifall bei der AfD)
Ihr Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn hat sogar ein Buch geschrieben über seine – ich zitiere die „Welt“ – „zahlreichen Fehler“ in der Pandemie.
(Fritz Güntzler [CDU/CSU]: Welcher Verlag?)
Das vermeidbare Versagen der Union ist zu kritisieren und zu verdammen. Die Kurskorrektur zur Reparatur ist ausdrücklich zu begrüßen. Denn fehlendes Vermögen zur Umkehr auch bei völligem Versagen, das war das Hauptmerkmal während der lähmenden Merkel-Zeit.
(Beifall bei der AfD)
Dem Antrag „Bewegungsgipfel jetzt ausrichten“ werden wir zustimmen; denn er ist, wie gesagt, der richtige Versuch, die inzwischen jahrzehntelange Vernachlässigung des Sportes zu reparieren. Endlich – endlich! – hat auch das Innenministerium bestätigt, dass ein Bewegungsgipfel im Dezember stattfinden wird.
Viel besser aber und viel weitreichender als die Reparatur mit lauter Einzelmaßnahmen, wie die Union es im Antrag vorschlägt, wäre jedoch eine umfassende Stärkung des gesellschaftlichen Stellenwerts des Sports in Deutschland. Wäre Sporttreiben so angesagt wie zum Beispiel in den 80er- oder 90er-Jahren, dann hätten wir viele der heutigen Probleme erst gar nicht. Sport stabilisiert den Bewegungsapparat, beugt Krankheiten wie Knochenschwund, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes vor. Gesundheitsvorsorge durch Sport wird immer wichtiger; denn der Altersdurchschnitt der Deutschen steigt im Zuge des demografischen Wandels. Schätzungen zufolge können mit 1 investierten Euro in den Sport 3 Euro bei den Gesundheitskosten gespart werden.
Sportliche Aktivitäten, besonders im Sportverein, sind gut für die Persönlichkeitsentwicklung gerade junger Menschen.
(Beifall bei der AfD)
Dabei werden neben grundlegenden kulturellen Werten auch klassische Tugenden wie Geradlinigkeit, Gerechtigkeitssinn, Ehrlichkeit, Disziplin, Pünktlichkeit, Ordnungssinn, Fleiß und Pflichtbewusstsein vermittelt.
(Beifall bei der AfD – Zuruf von der SPD: Dann sollten Sie mehr Sport treiben!)
Mannschaftssportarten sind ideal geeignet, um ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Aktivitäten in Sportvereinen verbinden Menschen unterschiedlichster sozialer oder auch ethnischer Herkunft. Nichts eint so sehr wie gemeinsame Aufgaben, Ziele und Erfolge. Genau deshalb hat die AfD-Fraktion einen Antrag mit dem Titel „Stärkung des gesellschaftlichen Stellenwerts des Sports“ beigestellt. Er ist Teil unserer Antragsserie „Sportnation Deutschland“, in der wir breite und umfassende Vorschläge für eine Wiedergeburt des fast totgesparten Sportes vorlegen werden.
(Beifall bei der AfD)
Wie Sportpolitik also richtig geht, können Sie bei der Alternative für Deutschland lernen. Allein in dieser Wahlperiode, die gerade mal ein Jahr alt ist, haben wir insgesamt 14 Sportanträge eingebracht. Schreiben Sie einfach bei uns ab! Da können Sie noch was lernen!
Sport frei und vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall bei der AfD)
Das Wort hat der Abgeordnete Philipp Hartewig für die FDP-Fraktion.
(Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7546247 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 55 |
Tagesordnungspunkt | Bewegungsgipfel - Sport in Deutschland |