29.09.2022 | Deutscher Bundestag / 20. EP / Session 57 / Tagesordnungspunkt 11

Frank RinckAfD - Wolfsbestandsmanagement

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Frau Präsidentin! Werte Kollegen! Heute unterhalten wir uns zum zweiten Mal in diesem Jahr über das leidige und einfach zu lösende Wolfsproblem in Deutschland. Die Wölfe erobern mittlerweile nicht nur unsere ländlichen Räume, sondern auch unsere Städte, wie beispielsweise die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover und ihre Region. Auch ehemalige Verteidigungsministerinnen können sich mittlerweile zu den betroffenen Haltern von getöteten Tieren zählen.

(Carsten Träger [SPD]: Der Untergang steht unmittelbar bevor!)

Anscheinend ist das in Verbindung mit der niedersächsischen Landtagswahl nun endlich Grund genug, dass auch die CDU sich damit beschäftigt.

(Dr. Hendrik Hoppenstedt [CDU/CSU]: Wir können Sie fast nicht verstehen! Etwas lauter bitte!)

Liebe Kollegen von der CDU, ich frage mich, warum Sie vor wenigen Monaten unseren Antrag abgelehnt haben und nun weite Teile unserer Begründung und unseres Antrags in Ihrem übernommen haben.

(Beifall bei der AfD – Dr. Anja Weisgerber [CDU/CSU]: Bestimmt nicht!)

– Lesen Sie mal Ihre Begründung. Ab dem dritten Satz haben Sie abgeschrieben, und das kann man auch sehen. Ich habe auch sehr darüber gestaunt. Das mal zum einen.

(Dr. Anja Weisgerber [CDU/CSU]: Wir brauchen nicht Ihre Anträge, um gute Anträge zu formulieren! – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Eijeijei!)

Nun ist es ja nicht so, dass nur Sie versprochen haben, die Wolfsprobleme zu regulieren; auch die FDP hat das vor der Bundestagswahl getan. Und, meine Damen und Herren, heute Nachmittag saßen wir im Sitzungssaal des Landwirtschafts- und Ernährungsausschusses und haben dort die Brüsseler Erklärung von einigen Weidetierhaltern entgegengenommen. Zu meinem Erstaunen habe ich festgestellt, dass auch die SPD und Die Linke die Wolfsbestände unbedingt regulieren wollen.

(Dr. Götz Frömming [AfD]: Hört! Hört!)

Darum kann ich nur sagen: Heute werden wir sicherlich alle Ihrem Antrag zustimmen und das Wolfsproblem ein für alle Mal lösen.

(Beifall bei der AfD)

Mittlerweile wissen wir, dass es keine wolfssicheren Zäune gibt, wie uns grüne wolfsfreundliche Ideologenvereine und ‑verbände weismachen wollten. Genauso wenig bewährt haben sich die Herdenschutzhunde, die im Grunde nicht weniger gefährlich sind als die Wölfe.

(Zoe Mayer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt nicht!)

– Natürlich stimmt das.

(Zoe Mayer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nö!)

Außerdem gefährdet der Wolf den Hochwasserschutz und den Tourismus, beispielsweise bei mir zu Hause in der Lüneburger Heide. Die Zahl der von Wölfen getöteten Nutztiere hat sich trotz aller Herdenschutzmaßnahmen innerhalb von nur zwei Jahren fast verdoppelt.

Meine Damen und Herren, 4 000 Wolfsrisse im letzten Jahr lässt die Dimension dieser Tierquälerei deutlich werden. Und wenn ich so was höre wie: „Erhalt von Artenvielfalt“, dann kann ich nur sagen: „In meinem Nachbarlandkreis, in der Göhrde, hat der Wolf das Muffelwild ausgerottet.“ So viel dann zum Artenerhalt.

(Marianne Schieder [SPD]: So schlimm ist es nun auch wieder nicht!)

Trotzdem wurde bisher nicht reagiert. Um die Schäden zu reduzieren und die aktuelle Steuermittelverschwendung für Herdenschutzpräventionsmaßnahmen von ungefähr 10 Millionen Euro im Jahr nicht noch weiter ausufern zu lassen, ist die Entnahme der Wölfe unbedingt notwendig.

Wölfe haben keine natürlichen Feinde. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen würde eine Anzahl von ungefähr 1 000 Tieren absolut ausreichen. Laut Statistik gehen auch die geringsten Schätzungen von mehr als dem Doppelten an Wölfen aus, die es in unserem Land gibt.

Ich kann nur an Ihren gesunden Menschenverstand appellieren: Folgen wir unseren schwedischen, finnischen und französischen Nachbarn, und bejagen wir die Wölfe, um unsere Weidetierhalter und unsere Bevölkerung zu schützen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)

Das Wort erhält Harald Ebner für Bündnis 90/Die Grünen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Anja Weisgerber [CDU/CSU]: Sie können gerne von den Erkenntnissen aus Schweden berichten!)

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Electoral Period 20
Session 57
Agenda Item Wolfsbestandsmanagement
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