15.12.2022 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 76 / Tagesordnungspunkt 27

Mariana Harder-KühnelAfD - Geschlechtergerechte Sprache

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Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! 82 Prozent der Deutschen halten das Thema Gendern für unwichtig.

(Denise Loop [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und deshalb reden wir heute darüber, ne?)

Nur 17 Prozent finden Gendern gut. Eine deutliche Mehrheit lehnt die Gendersprache ab, sogar unter den Grünen. 53 Prozent der Deutschen befürworten sogar ein Verbot der Gendersprache an staatlichen Stellen, und auch die Gesellschaft für deutsche Sprache rät ausdrücklich davon ab.

Dennoch wird wild weiter gegendert, vor allem im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

(Michael Sacher [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht wild! Nach Regeln!)

Auf zahlreiche Beschwerden antwortete das ZDF in gewohnter Arroganz, dass sich das Publikum eben nur an gendergerechte Sprache gewöhnen muss. Das ist das alte Spiel: Das Volk muss sich nur an etwas gewöhnen, dann ist alles gut. So wie es sich an die weltweit höchsten Strompreise, die zweithöchsten Steuern und millionenfache illegale Migration gewöhnen muss,

(Reinhard Houben [FDP]: Darauf haben wir gewartet!)

so muss sich das Volk eben auch an schwangere Männer, 67 Geschlechter

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

und die links-woke Dressur des Genderns gewöhnen. Unfassbar!

(Beifall bei der AfD – Heidi Reichinnek [DIE LINKE]: Bullshit-Bingo ist schon voll! Aber ich bin gespannt, was noch kommt!)

Während die Deutschen sich ans Gendern gewöhnen sollen, gewöhnen die Franzosen es sich bereits wieder ab. Bildungsminister Blanquer verbot das Gendern an Schulen und in Ministerien. Grund: Es behindert das Erlernen der Muttersprache. – Richtig so! Nehmen wir uns ein Beispiel an unseren französischen Nachbarn, bevor wir eine der schönsten Sprachen der Welt zerstören.

(Beifall bei der AfD – Michael Sacher [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sollen wir jetzt Französisch sprechen, oder was? – Weitere Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Frau Kollegin, ich darf Sie einen ganz kleinen Moment unterbrechen. – Insbesondere an die Adresse der Kolleginnen und Kollegen aus den Reihen von Bündnis 90/Die Grünen: Es macht ja Sinn, gelegentlich seinem Unmut Ausdruck zu geben, aber es macht keinen Sinn, Sammelzwischenrufe zu starten.

(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Nicht mal Sie wollen gendern. Regen Sie sich doch ab!

(Heidi Reichinnek [DIE LINKE]: Und Sie reden die ganze Zeit darüber!)

Ich bitte darum, auch wenn es Ihnen vielleicht schwerfällt, das in Ruhe über sich ergehen zu lassen; denn Sie haben Gelegenheit, selbst darauf zu antworten.

Frau Kollegin Harder-Kühnel, Sie haben das Wort.

(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Wenn Frauen Frauen anschreien, ist man am Tiefpunkt angekommen!)

Genau. – Das Argument hinter der ganzen Genderei ist ja, dass es darum gehen müsse, Frauen sichtbar zu machen. Sie würden durch das generische Maskulinum unsichtbar gemacht.

(Heidi Reichinnek [DIE LINKE]: Das ist ein Fakt!)

Nun ist es aber gerade das Hauptmerkmal des generischen Maskulinums, dass es sich auf ganze Gruppen ohne jede geschlechtliche Unterscheidung bezieht.

(Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum lassen Sie die Wissenschaft außen vor? – Heidi Reichinnek [DIE LINKE]: Warum hassen Sie die Wissenschaft so sehr?)

Es ist nicht die Grammatik, die das Maskulinum sexualisiert hat, sondern ein zunehmend falschverstandener, linksgeprägter Feminismus ohne jedes weibliche Selbstbewusstsein.

(Beifall bei der AfD – Lachen der Abg. Denise Loop [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Auch eine Mehrheit der Frauen lehnt das Gendern übrigens ab. Und am Rande: Auf die Forderung, den Koran zu gendern, kam im Gendermilieu eigentlich noch niemand. Vermutlich ist man hierfür dann doch zu kultursensibel.

(Nina Stahr [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die anderen Frauen aus Ihrer Fraktion scheint das Thema nicht zu interessieren!)

Wir fordern daher unter anderem die Bundesregierung auf, in allen Rechts- und Verwaltungsvorschriften, in allen Behörden und Publikationen auf Gendersprache zu verzichten. Außerdem dürfen Schüler und Studenten nicht schlechter bewertet werden, weil sie nicht gendern.

(Beifall bei der AfD)

Und vor allem muss Schluss sein mit der gendergerechten Sprache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sprache muss natürlich wachsen. Sie durch Zwang und Druck zu ändern, führt in die Unfreiheit.

(Beifall bei der AfD)

An die CDU/CSU gerichtet: In Thüringen wurde auf Ihren Antrag hin zusammen mit der AfD die Gendersprache abgeschafft.

(Heidi Reichinnek [DIE LINKE]: Da wächst zusammen, was zusammengehört!)

Machen wir es wie Thüringen!

Frau Kollegin, kommen Sie zum Schluss, bitte.

Schaffen wir diesen Quatsch ab!

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD – Dr. Christoph Ploß [CDU/CSU]: Können wir nur nicht im Bundestag!)

Vielen Dank, Frau Kollegin Harder-Kühnel. – Jetzt wird es spannend: Nächster Redner ist der Kollege Helge Lindh, SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7549652
Wahlperiode 20
Sitzung 76
Tagesordnungspunkt Geschlechtergerechte Sprache
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