19.01.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 79 / Tagesordnungspunkt 17

Sepp MüllerCDU/CSU - Hilfe für Betroffene des chronischen Erschöpfungssyndroms

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Leider ist es vielen der Betroffenen von ME/CFS heute nicht möglich, bei der Debatte im Bundestag live vor Ort zu sein. Deswegen möchte ich ihnen vorab eines sagen: Wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion sehen Sie.

Die Krankheit hat so unfassbar viele Gesichter. Bereits vor Corona ging man von circa 300 000 Erkrankten aus. 60 Prozent der Betroffenen sind arbeitsunfähig; 25 Prozent der Betroffenen sind bettlägerig. Für sie ist ein normaler Alltag nicht möglich. Sie brauchen für die alltäglichsten Dinge Hilfe. Die Erkrankung fordert vor allem auch die Angehörigen.

So ist es auch bei Markus, dem 43-jährigen Vater einer wundervollen 4-jährigen Tochter, dessen Alltag von heute auf morgen auf den Kopf gestellt wurde – aber nicht nur seiner, sondern auch der seiner Frau und der gemeinsamen Tochter. Als eine Diagnose gestellt wurde, hatte Markus eine Ärzteodyssee hinter sich. Anfangs wurde gesagt, er sei müde, am Ende, er sei faul.

Genau gegen diese Stigmatisierung und Diskriminierung wollen wir vorgehen; deswegen bringen wir diesen Antrag ein.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Wir fordern mit diesem Antrag eine gezielte Aufklärungskampagne durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, insbesondere für die Bevölkerung, aber auch für Ärztinnen und Ärzte.

Mit seiner Tochter zu spielen, wie sie es sonst immer als Familie taten, ist nur noch begrenzt möglich. Markus benötigt viel Ruhe. Für die Tochter scheint es, als hätte die Krankheit ihr den Vater genommen. Seine Frau muss den Alltag, die Erziehung, die Behördengänge und die Pflege des Mannes übernehmen. Sie kann nur noch halbtags arbeiten.

Deswegen fordern wir mit unserem Antrag, dass auch die Angehörigen ein Gesicht bekommen. Wir wollen gezielte Rehabilitationsangebote, insbesondere für die physischen, aber auch psychischen Probleme, damit wir diesen vorbeugen können.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Das Schicksal von Markus ist nur eines von vielen, liebe Kolleginnen und Kollegen; Sie haben parteiübergreifend zahlreiche Zuschriften bekommen. Ich versichere Ihnen, dass wir als Unionsfraktion das Thema weiterhin im Blick haben werden. Wir werden aus diesem Grund ein digitales Fachgespräch durchführen. Dazu lade ich Sie herzlich ein. Melden Sie sich bei Ihren Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion!

(Martina Stamm-Fibich [SPD]: Jawohl!)

Geben Sie der Krankheit ein Gesicht! Wir geben der Krankheit mit diesem Antrag politisches Gewicht. Denn wie ich am Anfang bereits sagte: Wir sehen Sie.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Martina Stamm-Fibich hat das Wort für die SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7550042
Wahlperiode 20
Sitzung 79
Tagesordnungspunkt Hilfe für Betroffene des chronischen Erschöpfungssyndroms
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