20.01.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 80 / Zusatzpunkt 16

Rasha NasrSPD - Fachkräftestrategie der Bundesregierung

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Werte Kolleginnen und Kollegen! Frau Huy meint, wer etwas kann, kommt nicht hierher. Ich glaube, das liegt vor allem an dem Hass und an dem Gift, das Sie hier versprühen – das betrifft übrigens auch Teile der Union – und das der Debatte hier überhaupt nicht zuträglich ist.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/CSU und der AfD)

Wir brauchen qualifizierte Einwanderung in einem viel größeren Umfang als bisher. Dabei müssen wir große Anstrengungen unternehmen; denn wir können uns den Luxus, beim Status quo zu bleiben, nicht mehr leisten.

Ich möchte Ihnen von einem Mann berichten, den ich vor einigen Jahren in meiner Tätigkeit als Integrationsbeauftragte kennenlernen durfte: ein hochqualifizierter Bauingenieur, der aus Syrien zu uns kam und sich hier bei uns ein neues Leben aufbauen wollte. Sein Abschluss wurde aber nicht anerkannt. Er wollte arbeiten und hatte dann einen Job, der aber weit unter seinen Qualifikationen lag. So ergeht es vielen, die aus sogenannten Drittstaaten zu uns kommen. Dieser Mann ist mittlerweile leider nicht mehr bei uns. Er hat in Dubai eine gute Anstellung gefunden. Dort hat er eine Wohnung, ein Jobangebot für seine Frau und Betreuungsplätze für seine beiden Kinder bekommen – quasi ein Rundum-sorglos-Paket.

Genau wegen solcher Beispiele müssen wir ins Handeln kommen. Wir müssen attraktive Angebote im Wettbewerb um kluge Köpfe im EU-Ausland und sogenannten Drittstaaten machen. Was meine ich damit konkret? Sprachkurse vor Ort, schnelle Visaverfahren, die schnelle Anerkennung von Abschlüssen, eine Erneuerung des Aufenthaltsrechts, und, ja, auch eine Überarbeitung des Staatsangehörigkeitsrechts gehört für uns dazu.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN)

Kleinst- und Kleinbetriebe, große Unternehmen, Start-ups – Herr Reichel hat aus Dresden berichtet; ich berichte jetzt auch aus Dresden –, sie alle warten darauf, dass wir endlich die Weichen stellen und für mehr qualifizierte Zuwanderung sorgen.

Hören wir also endlich auf, darüber zu debattieren, ob wir Zuwanderung brauchen. Wir brauchen sie nicht nur, wir sind auf sie angewiesen. Ohne unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland geht es nicht mehr. Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck an einem ordentlichen Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Es wird Zeit.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Zuruf des Abg. Dr. Götz Frömming [AfD])


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7550143
Wahlperiode 20
Sitzung 80
Tagesordnungspunkt Fachkräftestrategie der Bundesregierung
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