Susanne MittagSPD - Bäuerliche Familienbetriebe in Deutschland
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der vorliegende Antrag trifft leider nicht die Realität. Unser Leitbild, Projekte und Budget umfassen bereits die nachhaltige und natürlich auch ressourceneffiziente Landwirtschaft. Die Forderung im Antrag nach mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft bei gleichzeitiger Intensivierung ist ein Widerspruch, der offenbar nur dem Antragsteller wieder mal nicht aufgefallen ist.
(Beifall des Abg. Dr. Gero Clemens Hocker [FDP])
Es werden auch Selbstverständlichkeiten gefordert wie Nährstoffversorgung und Düngung von Pflanzen – das ist ja auch keine Raketenwissenschaft – oder nicht umsetzbare oder rechtlich problematische Vorschläge unterbreitet. Zusammenfassend hat der gesamte Antrag jedenfalls nichts mit der Zukunft der Landwirtschaft zu tun, sondern zählt Althergebrachtes und bereits Ausdebattiertes auf.
(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Die Landwirtinnen und Landwirte, die Verbände, die Vereine, die NGOs vor Ort, die Wirtschaft mit Bezug zur Landwirtschaft sind inhaltlich, in der Forschung und auch in der Umsetzung schon sehr viel weiter. Es können alle feststellen, die sich auf der Grünen Woche mal umgesehen haben – das bot sich doch letzte und diese Woche mal an –, wie viel Innovation, Zukunftsorientierung und Enthusiasmus von dort ausstrahlen, wie viele neue Erkenntnisse und Möglichkeiten im Bereich Ernährung, Tierhaltung und landwirtschaftlicher Flächennutzung schon funktionieren und inzwischen auch schon sehr gute Ergebnisse bringen, wie Forschung, Digitalisierung und Vernetzung die Arbeit erleichtern und die Ergebnisse verbessern.
(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Die Themen „Grüne Berufe“ und „Frauen in der Landwirtschaft“ haben endlich einen größeren Stellenwert bekommen. Aber auch, welche Erfordernisse bei Klimaveränderung, Wassermanagement und Energieerzeugung umgesetzt werden können und müssen, und zwar jetzt, können wir uns dort angucken. Wie gut diese Zukunftsorientierung zu Projekten und Programmen passt, die wir schon jetzt im Rahmen des Haushaltes beschlossen haben und auch weiter verfolgen werden, haben wir schon jetzt in vielen Gesprächen feststellen können, und wir haben inzwischen auch jede Menge positive Rückmeldungen erhalten.
(Beifall bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Das zeigt auch, wie wichtig es ist, sich auf der Grünen Woche auszutauschen und die Gespräche danach und auch vor Ort auf der praktischen Ebene detaillierter fortzusetzen. Dabei sollten die Inhalte von Ernährung und Landwirtschaft nicht isoliert gesehen werden. Seien es wirtschaftliche Entwicklung, Außenpolitik, Arbeit und Soziales, Gesundheit, Tourismus, Wirtschaft und Energie – die Aufzählung ist noch nicht mal vollständig –, alle Bereiche haben Bezug zu Ernährung und Landwirtschaft. Das wird derzeit leider immer noch unterschätzt, zukünftig aber einen größeren Raum einnehmen. Wir arbeiten daran.
(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Die Landwirtschaft und die ländlichen Räume haben ein enormes Zukunftspotenzial. Um es hier noch einmal ganz deutlich zu sagen, weil es immer wieder auftaucht: Wir alle wollen, dass die Landwirtschaft eine gesicherte und langfristige Zukunft hat. Das wird überhaupt nicht in Abrede gestellt, das ist völlig unstrittig. Da sind wir uns auch einig.
(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Aus diesem Grunde nehmen wir auch das Ergebnis der Zukunftskommission Landwirtschaft sowie die erarbeiteten Rahmenbedingungen des Kompetenznetzwerkes Nutztierhaltung sehr ernst. Damit haben die Beteiligten in außerordentlicher Einigkeit erstmalig einen Rahmen für die Zukunft der Landwirtschaft und der ländlichen Räume entworfen.
(Albert Stegemann [CDU/CSU]: Ernst nehmen reicht nicht! Wenn man es nicht bezahlt, ist es nicht ernst gemeint!)
– Ruhig bleiben! Kommt gleich.
(Heiterkeit bei Abgeordneten der FDP)
Die Umsetzung, auch weiter zusammen mit der Landwirtschaft, sehen wir als politischen Auftrag, den wir gerne zusammen und möglichst zügig umsetzen wollen. Dieser rückwärtsgewandte Antrag hat mit Sicherheit kein Zukunftspotenzial. Mehr Zeit wollte ich darauf auch nicht verwenden.
Herzlichen Dank.
(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP sowie des Abg. Thomas Lutze [DIE LINKE])
Nächster Redner: für die CDU/CSU-Fraktion Albert Stegemann.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7550313 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 81 |
Tagesordnungspunkt | Bäuerliche Familienbetriebe in Deutschland |