Peter FelserAfD - Waldbewirtschaftung, Holzenergie
Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kollegen! Vielen Dank an die Kollegen von der CDU/CSU, dass Sie das Thema jetzt endlich nach dem dritten Mal hier eingebracht haben. Heute reden wir über den Wald, und das ist gut so. Aber es ist viel zu spät. Die Ampel setzt gerade in diesen Tagen ihr eigenes System der Honorierung der Ökosystemleistungen um. Darüber müssen wir heute Abend reden.
(Beifall bei der AfD)
Die zwölf Kriterien, die die Ampel aufruft, um in die Gunst einer Förderung zu kommen, sind zum größten Teil nicht umsetzbar, völlig an der Forstpraxis vorbei und bürokratisch. Über allem stehen ideologische Klimavorgaben. Wald soll weniger genutzt werden. Nur der erhält eine Prämie, der seinen eigenen Wald stilllegt. Das Ganze ist eine reine Stilllegungsprämie, sonst nichts, liebe Kollegen, und das lehnen wir ab.
(Beifall bei der AfD)
Lassen Sie mich drei Beispiele nennen, was die Ampel mit unseren Waldbesitzern vorhat.
Erstens. Die Waldbesitzer müssen sich auf 20 Jahre festlegen. 20 Jahre müssen sie sich binden, um eine Förderung zu bekommen. Liebe Kollegen von der CDU/CSU, glauben Sie denn noch an Planungssicherheit bei dieser Regierung? Bitte liefern Sie doch unsere Waldbesitzer nicht dieser Regierung aus.
(Beifall bei der AfD)
Zweitens. Bereits jetzt ist klar, dass diese zwölf Kriterien von den großen Waldbesitzern erfüllt werden, die die Kriterien schon seit ein paar Jahren erfüllen. Hören Sie sich auf der Grünen Woche um, gehen Sie zu den Forstverbänden. Genauso läuft es. Das heißt, alle anderen ändern nichts. Änderung gleich null Komma null, keine Verbesserung in den Wäldern.
(Beifall bei der AfD)
Drittens. Selbst wenn ein Waldbesitzer diese zwölf Kriterien halbwegs erfüllt, der bürokratische Aufwand ist immens. Wenn ich allein schon die zentimetergenauen Vorgaben für die Rückewege betrachte, stelle ich fest, dass es einen Kompromiss gibt. 20 Meter wurden von den einen gefordert, 40 Meter wurden von den anderen gefordert, jetzt sind wir bei 30 Metern. Das ist völlig an der Praxis vorbei. Aber genau die Kleinwaldbesitzer bräuchten doch jetzt eine Lösung.
Werte Kollegen, ja, Sie haben recht, den Wald hat es richtig heftig mitgenommen: 245 Millionen Festmeter Schadholz allein in den letzten vier Jahren, und wir wissen nicht, ob die nächsten Jahre gute Waldjahre werden. Daher fordern wir in unserem Antrag, der Ihnen vorliegt, wichtige Weichenstellungen für den Wald, für die Waldbesitzer. Wir brauchen jetzt eine Holzbaurenaissance. Es ist doch entscheidend, dass wir den Weg freimachen für einen viel stärkeren Einsatz von Holz bei öffentlichen Gebäuden.
(Beifall bei der AfD)
Holz muss weiterhin als erneuerbare Energie, als nachhaltiger Wertstoff erhalten bleiben und nicht, wie jetzt unglaublicherweise aus Brüssel gefordert, runtergestuft werden auf nicht förderungswürdig. Das kann doch nicht das Ziel sein.
(Beifall bei der AfD)
Herr Präsident, lassen Sie mich enden mit dem Aufruf, dass wir jetzt auch bitte in Personal investieren müssen. Wir brauchen die Förster in der Fläche. Wir brauchen eine Stärkung der Waldbesitzer.
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD)
Vielen Dank, Herr Kollege. – Vorletzter Redner ist der Kollege Karlheinz Busen, FDP-Fraktion.
(Beifall bei der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7550512 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 82 |
Tagesordnungspunkt | Waldbewirtschaftung, Holzenergie |