27.01.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 83 / Zusatzpunkt 8

Jürgen BraunAfD - Internationaler Tag gegen die Christenverfolgung

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Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kollegen! „ In Blut geschriebene Botschaft an die Nation des Kreuzes“ war der Titel eines Videos, das der „Islamische Staat“ am 15. Februar 2015 veröffentlichte. Es zeigt die Enthauptung von 21 hauptsächlich koptischen Christen am Strand von Libyen. Der katholische Schriftsteller Martin Mosebach hat den 21 Märtyrern ein Buch gewidmet. Mosebach befand, dieses Video lasse – Zitat –

eine Feindschaft Bild werden …, die in der westlichen Welt nach dem Sieg über Hitler eigentlich überwunden schien – unbedingte und kompromisslose Feindschaft; Feindschaft, die nur mit der Vernichtung eines der beiden Feinde beendet werden kann.

Diese Tat war kein Einzelfall. Dass dieser und andere Massenmorde überhaupt möglich waren, ist auch eine Folge westlicher Politik. Was von Barack Obama und der Merkel-Regierung konzertiert als „Arabischer Frühling“ beschönigt wurde, war am Ende nichts anderes als ein Siegeszug des Islamismus,

(Thomas Rachel [CDU/CSU]: Unverschämt!)

der Abertausende Menschenleben gekostet hat.

(Beifall bei der AfD)

Die Verachtung und Verfolgung von Christen steht in fast allen islamischen Ländern auf der Tagesordnung. Die Mörder begehen ihre Taten nicht selten gezielt an christlichen Feiertagen, und das weltweit: Weihnachten 2011, Nigeria: islamischer Anschlag auf eine Kirche, 37 Menschen ermordet; Palmsonntag 2017, Ägypten: islamische Bombenanschläge auf zwei Kirchen, 45 Menschen ermordet; Ostersonntag 2019, Sri Lanka: islamische Bombenanschläge auf drei Kirchen, mehr als 300 Menschen ermordet. – Das ist nur ein winziger Ausschnitt aus einer endlos langen Reihe an Morden. Trotzdem gibt es noch immer keinen Gedenktag gegen Christenfeindlichkeit. Das wollen wir ändern.

(Beifall bei der AfD)

„Islamophobie“ ist ein Kampfbegriff des iranischen Gewaltherrschers Chomeini. Dennoch gibt es drei Gedenk- oder Aktionstage allein gegen diese sogenannte „Islamophobie“: von der UN, von der EU und in Deutschland. All diese Gedenktage haben zum Ziel, uns einzubläuen, dass Moslems besonders unter Verfolgung litten. Dabei werden Moslems am stärksten nicht etwa von anderen Religionen verfolgt, sondern vor allem von Moslems anderer Richtungen innerhalb islamischer Staaten.

(Dr. Götz Frömming [AfD]: So ist das!)

Der islamische Hass auf Christen ist so alt wie der Islam, und er fordert unzählige Menschenleben.

(Thomas Rachel [CDU/CSU]: Billige Verallgemeinerung!)

Dass dieser Umstand kaum im Bewusstsein der Menschen verankert ist, ist nicht zuletzt dem polit-medialen Komplex zuzuschreiben. Aber Christenfeindlichkeit tritt auch dort auf, wo es keine staatliche Christenverfolgung gibt, nicht zuletzt in Europa. Die Auswüchse der islamischen Christenfeindlichkeit erreichen auch uns: In Frankreich zählte das Innenministerium allein im Jahre 2021 mehr als 800 antichristliche Straftaten, davon rund 150 Schändungen von Gotteshäusern. Frankreich droht zum Menetekel zu werden. Was dort inzwischen gang und gäbe ist, wird auch in Nachbarländer wie Deutschland überschwappen. Erst diese Woche beging wieder ein Islamist einen Anschlag in einer Kirche – in einer spanischen Kirche –; er ermordete einen Kirchendiener und verletzte den Priester.

Europa wird seine Kirchen bewachen müssen, befand der deutsch-israelische Schriftsteller Chaim Noll, so wie wir jetzt schon unsere Synagogen bewachen müssen. Das Enthauptungsvideo des IS endet mit einer Einstellung, die das vom Blut der Christen getränkte Meer zeigt. Mosebach schreibt dazu – Zitat –: Dass aus Strömen von Blut eine neue Welt und eine neue Gerechtigkeit hervorgehen würden, haben viele politische Gewalttäter der letzten 100 Jahre erhofft. – Bei diesen Gewalttätern handelte es sich vor allem um Kommunisten. Kommunistische Staaten gibt es noch heute. In China, Nordkorea und Kuba begegnen wir ebenfalls massiver Christenverfolgung.

Der politisch-mediale Komplex ist aber nicht an Solidarität mit unseren Glaubensbrüdern in der weiten Welt interessiert. Er beteiligt sich stattdessen an der Christenfeindlichkeit, etwa wenn Claudia Roth die Entfernung des Bibelzitats an der Kuppel des Berliner Stadtschlosses verlangt.

(Peter Heidt [FDP]: Das musste ja kommen!)

Dabei ist kaum eine Religion so friedliebend wie das Christentum mit seiner Zurückweisung irdischer Rache. Dabei leben religiöse Minderheiten nirgends so unbehelligt wie in christlichen Ländern. Es ist an der Zeit, dass wir ein solches Unbehelligtsein auch für die Christen weltweit einfordern.

(Beifall bei der AfD – Rasha Nasr [SPD]: Dass Sie ausgerechnet heute so einen Antrag stellen! Schande!)

Vielen Dank, Herr Kollege Braun. – Nächster Redner ist der Kollege Falko Droßmann, SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7550584
Wahlperiode 20
Sitzung 83
Tagesordnungspunkt Internationaler Tag gegen die Christenverfolgung
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