Johannes Huberfraktionslos - Regierungserklärung zum außerordentlichen EU-Rat
Liebe Mitbürger! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Mit Ihrer Genehmigung ein Zitat zu Beginn:
Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im Ersten und im Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg, waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Vereint sind sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann.
Wer sagte das? George Friedman, der Gründer der privaten Schatten-CIA Stratfor.
Spätestens seit dem Angriffskrieg von Putin gegen den geostrategischen Pufferstaat Ukraine ist aber auch klar, dass Putins Interessen nicht mit den deutschen Sicherheitsinteressen und mit den Sicherheitsinteressen eines souveränen Polen und auch einer souveränen Ukraine vereinbar sind. Im deutschen Interesse stehen vielmehr Frieden und Vermittlung. Die Ablehnung des amerikanischen Friedensvorschlages – 20 Prozent Land gegen Frieden – seitens der Ukraine und Putin degradiert den Westen jetzt aber zugunsten der verbliebenen Vermittler BRICS, Türkei und Ungarn.
Die Ablehnung zeigt insbesondere auch, dass sich die Lage seit dem ersten Ramstein-Treffen um 180 Grad gedreht hat. War es seitdem vor allem die Strategie der USA und Großbritanniens, den Krieg zu verlängern, um Russland maximal zu schwächen, so ist es jetzt leider vor allem Putins Ziel, den Krieg weiter zu verlängern und den Westen weiter zu schwächen. Wenn Deutschland diesen zweiten Kalten Krieg, muss man leider sagen, der dank der deutschen Außenministerin jederzeit zum dritten Weltkrieg werden kann, also nicht verlieren will, dann müssen wir mit einer schnellstmöglichen Aufrüstung der Bundeswehr sicherheitspolitisch unabhängig werden, eigenes Gas fördern und das grundlastfähige Stromangebot nicht weiter verknappen, sondern vergrößern. Und dann muss die Industrie in Sachen Rohstoffe unabhängiger von einzelnen Lieferanten werden, die Bevölkerung muss bei Lebensmitteln und Medikamenten autark werden, und die europäischen Banken müssen vor der kommenden Schuldenkrise, die sich abzeichnet, ihr Eigenkapital erhöhen.
Das wären zumindest die ersten Schritte zu einer stärkeren Position Deutschlands und Europas.
Vielen Dank.
Nächster Redner: für die SPD-Fraktion Johannes Schraps.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7550679 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 84 |
Tagesordnungspunkt | Regierungserklärung zum außerordentlichen EU-Rat |