17.03.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 92 / Tagesordnungspunkt 23

Nadine SchönCDU/CSU - Vereinbarte Debatte zum Internationalen Frauentag

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Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich denke, die Debatte hat gezeigt, wie vielschichtig dieses Thema ist, wie vielschichtig auch der Weltfrauentrag und die Themen, mit denen wir uns auch hier im Parlament beschäftigen, sind.

Wir haben zum einen den Blick auf die Frauen geworfen, die weltweit Opfer in kriegerischen Konflikten sind, die vergewaltigt werden, die vertrieben werden. Wir haben unsere Solidarität zum Ausdruck gebracht. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir beim Weltfrauentag auch genau diese Perspektive einnehmen; denn die Frauen sind oft diejenigen, die leise leiden. Sie sind diejenigen, die im Krieg vergewaltigt werden, ihr Leben lang damit zu tun haben, damit kämpfen und danach nicht als Kriegshelden gefeiert werden, sondern im schlimmsten Fall noch ihr Leben lang stigmatisiert werden. Diese Frauen brauchen unsere Solidarität und unsere Unterstützung. Es ist Aufgabe der Weltgemeinschaft, diese Verbrechen zu vermeiden und die Frauen, die Opfer werden, zu stärken. Ich glaube, das wurde heute von allen Fraktionen auch sehr gut zum Ausdruck gebracht.

Wir sehen aber dann Frauen auch als starke Akteure im Wiederaufbau nach kriegerischen Konflikten. Wir sehen diejenigen, die Gesellschaften international stärken und die vor allem auch mutig gesellschaftliche Prozesse anstoßen. In Afghanistan waren die Frauen die Letzten, die noch gekämpft und Widerstand geleistet haben, und im Iran waren sie die Ersten, die aufgestanden sind und gegen das Regime protestiert haben. Das verdient unseren Respekt, das verdient unsere Anerkennung und Unterstützung. Wir sollten alles dafür tun, diese Frauen mit den Mitteln, die wir haben, zu unterstützen.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Wir schauen am Weltfrauentag aber auch auf das eigene Land. Auch hier werden Frauen Opfer von Gewalt. Jede dritte Frau erlebt in ihrem Leben Gewalt oder Missbrauch – eine unglaubliche Zahl. Viel zu viel passiert im Verborgenen, über viel zu wenig hören wir, und es wird immer noch zu wenig getan. Wir haben in der letzten Legislaturperiode viele Anstrengungen unternommen, um die Prävention zu stärken, um die Hilfe für die Frauen zu verbessern und auch um die Strafverfolgung zu verbessern. Ich kann nur an die Ampel appellieren: Machen Sie an der Stelle weiter! Lassen Sie in den Anstrengungen nicht nach! Setzen Sie die Programme fort, die wir begonnen haben! – Es gibt noch viel zu tun. Sie haben uns an Ihrer Seite. Lassen Sie nicht nach im Kampf gegen Gewalt, auch gegen Frauen in unserem Land.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Aber Frauen sind in unserem Land auch – das ist mir wichtig, und ich finde das ein bisschen zu kurz gekommen in der Debatte – ganz starke Gestalterinnen unserer Zukunft. Frauen sind in vielen Bereichen leider noch nicht ausreichend vertreten, aber es muss uns ein besonderes Anliegen sein, dass wir in allen Bereichen der Wirtschaft auch mit gemischten Teams agieren. Gerade wenn es um die Digitalisierung geht, dann ist es so wichtig, dass die Zukunft von Frauen und Männern gemeinsam gestaltet wird. Wenn wir sehen, dass sich in unserem Land alles verändert, dass sich in der Welt alles verändert durch die Digitalisierung, dann müssen Frauen und Männer daran gleichermaßen beteiligt sein, aber nicht deswegen, weil wir denken, dass sie besonders gefördert werden müssen, sondern weil es wichtig ist, dass der spezielle Blick von Frauen auch Eingang findet in die Lösungen von morgen,

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

weil wir glauben, dass die Lösungen besser werden, wenn sie aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und auch gestaltet werden.

Wir haben in der letzten Legislaturperiode viel begonnen, um Frauen und die Digitalisierung insgesamt zu stärken. Ich kann deshalb nur an diese Bundesregierung appellieren, dass Sie hier nicht aufhören. Frau Stark-Watzinger, wir brauchen einen Digitalpakt 2.0, wir brauchen mehr Engagement in der Digitalisierung. Frau Paus, wir müssen erfolgreiche Programme wie YouCodeGirls und andere, die wir begonnen haben, weiterführen. Wir brauchen das Gute-KiTa-Gesetz; denn es ist wichtig, dass die Kinder schon im frühen Alter merken, dass sie selbst Lösungen finden können mit ihrer Kreativität, mit ihrer Wissenskraft und eben auch mit den digitalen Möglichkeiten. Deshalb braucht es Zeit und Raum und Unterstützung schon im ganz jungen Alter.

Kommen Sie bitte zum Schluss.

Deshalb mein Appell: Machen Sie das Thema Bildung von der Kita bis zur Weiterbildung zu Ihrem Kernthema; denn es ist wichtig, dass Mädchen, dass Frauen und Männer –

Frau Kollegin.

– die digitale Zukunft gemeinsam und stark gestalten. Das ist mein Wunsch für die Frauen in unserem Land, –

Frau Kollegin, mein Wunsch ist, das Sie zum Schluss kommen.

– damit unsere Zukunft von Frauen und Männern gleichermaßen gestaltet wird.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)

Danke schön, Frau Kollegin Schön. – Letzte Rednerin in dieser Debatte ist die Kollegin Gabriela Heinrich, SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7552007
Wahlperiode 20
Sitzung 92
Tagesordnungspunkt Vereinbarte Debatte zum Internationalen Frauentag
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