Herbert WollmannSPD - 15. Sportbericht der Bundesregierung
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Sportsfreundinnen und Sportsfreunde! Der vorliegende 15. Sportbericht bestätigt, dass es uns durch verschiedene Maßnahmen gelungen ist, die negativen Auswirkungen der Coronapandemie abzufedern. Doch statt uns auf die Vergangenheit zu konzentrieren, sollten wir nun nach vorne schauen; denn wir haben in dieser Pandemie wichtige Erkenntnisse gewonnen. Eine davon ist: Sport und Gesundheit müssen noch viel mehr gemeinsam gedacht werden. Das mag banal klingen; aber die Pandemie hat gezeigt, dass wir Menschen in Bewegung bringen können, wenn wir bestimmte Programme in die Wege leiten.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Philipp Hartewig [FDP])
Von den vielen erfolgreichen Maßnahmen möchte ich heute drei hervorheben, auch wenn sie zum Teil schon genannt worden sind:
Erstens. Mit dem „Runden Tisch Bewegung und Gesundheit“ im Bundesministerium für Gesundheit und dem Entwicklungsplan Sport des Bundesministeriums des Innern und für Heimat werden die Ergebnisse des Bewegungsgipfels verstetigt. Gemeinsam mit den Ministerien arbeiten wir daran, Deutschland langfristig in Bewegung zu bringen.
Zweitens. Damit wir diesen Prozess weiterhin parlamentarisch begleiten können, ist für den Sommer wieder eine gemeinsame Sitzung des Sport- und des Gesundheitsausschusses geplant.
Und der dritte Punkt, den ich besonders hervorheben möchte, ist das ReStart-Programm. Der Bund hat, wie bereits gesagt wurde, gemeinsam mit dem DOSB 25 Millionen Euro in die Hand genommen. Dieses Programm ist ein voller Erfolg. Bereits über 130 000 Menschen haben sich einen Scheck für ihren Sportverein gesichert.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Christina-Johanne Schröder [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] und Philipp Hartewig [FDP])
Darum halte ich dieses Programm für sehr wichtig, und ich appelliere an uns und unsere Regierung, dass wir es verlängern.
Wir müssen aber noch einen Punkt aufgreifen, der heute gar nicht genannt worden ist: den Kampf gegen Doping. Deutschland hat mit der Nationalen Anti Doping Agentur, der NADA, eine sehr gut aufgestellte Institution. Das zeigt sich auch im internationalen Vergleich. Trotzdem gibt es immer wieder aktuelle Dopingverdachtsfälle, wie im Fall eines Verteidigers des Hamburger Sport-Vereins. Das zeigt, wie wichtig die kontinuierliche Weiterentwicklung und Evaluierung der Dopinganalysemethoden sind.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Philipp Hartewig [FDP])
Deshalb fordere ich, dass wir die NADA weiterhin in die Lage versetzen, mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu arbeiten, um unerlaubte Mittel aufspüren zu können.
Zum Abschluss möchte ich noch etwas sagen, was mich wirklich bewegt. Sport war und ist immer politisch; das ist unbestritten. Aber wenn man sich allein die letzten beiden sportlichen Großveranstaltungen in Peking und Katar anschaut und in die Zukunft, nach Paris, blickt, erkennt man, dass der internationale Sport zunehmend sein völkerverbindendendes Element verliert. Dass dieses Positive verloren geht, das macht mich sehr nachdenklich, das macht mich eigentlich schon traurig.
Kommen Sie bitte zum Schluss.
Deshalb halte ich es für sehr wichtig, dass wir die politischen Entscheidungen sorgfältig abwägen –
Letzter Satz bitte.
– und uns gut auf das vorbereiten, was uns in den Auseinandersetzungen mit dem IOC bevorsteht.
Vielen Dank.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Damit schließe ich die Aussprache.
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7552198 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 94 |
Tagesordnungspunkt | 15. Sportbericht der Bundesregierung |