30.03.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 94 / Tagesordnungspunkt 27

Stephan BrandnerAfD - Abschließende Beratungen ohne Aussprache

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Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Fechner, jetzt haben Sie ja das Ende meiner Rede schon vorweggenommen.

(Dr. Johannes Fechner [SPD]: Dann setzen Sie sich doch wieder hin!)

Wir sind tatsächlich nicht mit diesem Schmalspursitzungsplan, der da mehrheitlich im Ältestenrat so verabschiedet werden sollte, einverstanden.

Was waren das für Plattitüden hier? Ich muss ganz ehrlich sagen: Wenn Sie Klassensprecher waren, dann hat es wahrscheinlich keinen anderen Bewerber gegeben; anders kann ich mir das gar nicht erklären.

(Beifall bei der AfD – Zuruf des Abg. Dr. Johannes Fechner [SPD])

Es lässt natürlich sehr tief blicken, dass Sie genau wissen, wer wann in welcher Kneipe sitzt, Herr Fechner.

(Dr. Johannes Fechner [SPD]: Das können wir gerne nachzählen! Das können wir gerne nachzählen, Herr Brandner! – Zuruf der Abg. Gyde Jensen [FDP])

Vielleicht verbringen Sie da die eine oder andere Stunde zu viel. Vielleicht sollten Sie lieber mehr hier im Plenum sein, dann würden Sie auch sehen, wie aktiv wir von der AfD sind. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Ausschussarbeit, Herr Fechner.

„The same procedure as every year“, sagte hier vor ungefähr drei Stunden der englische König und zitierte damit aus „Dinner for One“. Ähnlich komme ich mir auch vor: „The same procedure as every year“, außer – das sage ich jetzt wieder auf Deutsch – im letzten Jahr. Da hatten wir es nach vier Jahren harter Arbeit im Ältestenrat geschafft, alle Altfraktionen auf Linie zu bringen, mit dem Ergebnis, dass im Jahr 2023 22 Sitzungswochen stattfinden. Das war: AfD wirkt, AfD pur.

(Lachen des Abg. Dr. Johannes Fechner [SPD])

Wir dachten: Jetzt haben wir es geschafft.

Jetzt haben Sie wahrscheinlich schon nach drei Monaten in diesem Jahr festgestellt, dass Sie unter dieser Arbeitsbelastung von 22 Sitzungswochen im Jahr

(Zuruf von der FDP: Arbeiten Sie in Nichtsitzungswochen nicht, oder was?)

bei 52 Kalenderwochen wahrscheinlich nahezu zusammenbrechen. Da gucken Sie mal auf die Leute draußen. Die machen nicht vier Wochen Weihnachtsferien. Wir machen acht Wochen Sommerferien. Wir machen zwei Wochen Karnevalsferien,

(Dr. Johannes Fechner [SPD]: Das machen Sie vielleicht! – Widerspruch bei Abgeordneten der SPD und der FDP)

zwei Wochen Osterferien. Sie machen zwei Wochen über Pfingsten und Himmelfahrt und sagen dann – oder brüllen dann –: Oh ja, wir sind ja im Wahlkreis unterwegs. – Wissen Sie was? Wir von der AfD, wir sind permanent im Wahlkreis unterwegs

(Dr. Johannes Fechner [SPD]: Ach, Quatsch! Ja, wo denn?)

Ich kenne keinen meiner Kollegen, der Ihnen häufiger als ein-, zweimal im Wahlkreis begegnet wäre. Sie sind einfach im Urlaub.

(Widerspruch bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)

Sie machen in den Wahlkreisen nichts, und Sie wollen auch hier nichts machen.

Das zeichnet die Qualitätsdemokraten der bunten Einheitsfraktionen hier aus:

(Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist Desinformation!)

Nichts im Wahlkreis machen, viele Dienstreisen unternehmen und den Leuten draußen sagen: 21 Sitzungswochen, 21 Arbeitswochen im Jahr reichen.

Meine Damen und Herren, im nächsten Jahr werden wir ungefähr 11 000 Euro brutto im Monat an Diäten bekommen. Wir werden 5 000 Euro netto obendrauf bekommen. Wir werden die Bahncard erster Klasse haben. Wir werden 12 000 Euro Kostenerstattung im Jahr bekommen.

(Dr. Hendrik Hoppenstedt [CDU/CSU]: Oh Mann, ist das peinlich! – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Wie viel spenden Sie denn, Herr Brandner?)

Wir haben den Fahrdienst in Berlin und um Berlin.

(Dr. Johannes Fechner [SPD]: Sie können ja zurücktreten!)

Es gibt einen Zuschuss zur Krankenkasse von etwa 50 Prozent. Es gibt Rentenansprüche: jedes Jahr im Deutschen Bundestag etwa 250, 260 Euro.

(Zurufe der SPD)

Uns geht es hier drin richtig gut. Das, was wir hier drin an Geld bekommen, verdient draußen nur ein verschwindend geringer Bruchteil.

(Dr. Johannes Fechner [SPD]: Ja, dann tun Sie mal was für Ihr Geld! Arbeiten Sie mal für Ihr Geld!)

Die Leute draußen müssen arbeiten. Sie haben einen Anspruch auf sechs, sieben Wochen Urlaub im Jahr. Die gönnen sich nicht das Ganze, was ich Ihnen hier vorgelesen habe – gegen das ganze Gebrüll. Man sagt ja immer: Getroffene Hunde bellen.

(Dr. Johannes Fechner [SPD]: Das machen Sie!)

Wie ist es bei Politikern? Getroffene Politiker brüllen in Brandners Reden rein.

(Zurufe von der SPD sowie der Abg. Gyde Jensen [FDP])

Also, raffen Sie sich zusammen; raffen Sie sich auf!

(Beifall bei der AfD)

Gehen Sie mit uns. Zwei Wöchelchen mehr, das werden doch Ihre Wahlkreise verkraften.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD – Dorothee Bär [CDU/CSU]: Unsere Wahlkreise wollen uns halt sehen!)

Der Kollege Thorsten Frei hat das Wort für die CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7552270
Wahlperiode 20
Sitzung 94
Tagesordnungspunkt Abschließende Beratungen ohne Aussprache
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