30.03.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 94 / Tagesordnungspunkt 13

Marc BernhardAfD - Solarenergieförderung

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Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Stellen Sie sich vor: Es ist August, 12 Uhr mittags, die Sonne scheint, 30 Grad, Deutschland in Sommerlaune, alle Solaranlagen arbeiten auf Hochtouren, die Stromproduktion explodiert. – Alarm bei den Netzbetreibern: Alle konventionellen und sicheren Kraftwerke müssen jetzt sofort runtergefahren werden; denn im Stromnetz darf immer nur so viel Strom sein, wie gerade gebraucht wird. Ist zu viel Strom im Netz, bricht das Stromnetz zusammen. Ist zu wenig Strom im Netz, bricht das Stromnetz auch zusammen. Und wenn sich dann eine Wolkenfront vor die Sonne schiebt, fällt der Zufallsstrom plötzlich weg,

(Zuruf des Abg. Timon Gremmels [SPD])

und die Netzbetreiber kommen wieder ins Schwitzen; denn jetzt müssen alle konventionellen Kraftwerke schnellstmöglich wieder hochgefahren werden. Über 12 000 solcher Netzeingriffe waren alleine letztes Jahr notwendig, um unser Stromnetz zu stabilisieren. Und diese Eingriffe allein haben uns Stromkunden über 3 Milliarden Euro gekostet.

(Zuruf des Abg. Timon Gremmels [SPD])

Jetzt machen wir mal einen Sprung in den Winter: Mitte Januar, graues, trübes, nasskaltes Wetter. Die Solaranlagen liefern seit Monaten fast keinen Strom.

(Filiz Polat [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt gar nicht! – Bengt Bergt [SPD]: Der Wind bläst!)

Ganze Wohngebiete, Wärmepumpen und Ladestationen für Elektroautos drohen abgeschaltet zu werden.

(Timon Gremmels [SPD]: Das ist doch Quatsch!)

Retten müssen uns dann französische Atomkraftwerke und polnische Kohlekraftwerke.

(Beifall bei der AfD – Timon Gremmels [SPD]: Das ist falsch!)

Ihr sogenanntes Sonnenpaket für Deutschland führt zu nichts anderem, als dass an Sommertagen noch mehr Überschussstrom produziert wird,

(Timon Gremmels [SPD]: Fake News!)

der dann teuer ans Ausland verschenkt wird

(Beifall bei der AfD – Filiz Polat [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ganz falsch!)

und im Winter teuer aus dem Ausland dazugekauft werden muss. So hat beispielsweise ein einziger Tag, an dem die regenerativen Energien das Netz überlastet haben, die Stromkunden 24 Millionen Euro gekostet: 18 Millionen Euro, um die konventionellen Kraftwerke herunterzufahren, und weil das dann immer noch nicht genug war, mussten wir auch noch unsere Nachbarländer anbetteln, dass sie uns gegen die Zahlung von 6 Millionen Euro den Strom abnehmen.

(Dr. Bernd Baumann [AfD]: Wahnsinn!)

Allein das hat die Stromkunden bereits Hunderte von Millionen an Euro gekostet.

Jetzt wollen Sie von der CDU diesen Wahnsinn mit Ihrem sogenannten Sonnenpaket auch noch weiter forcieren, damit die Netzbetreiber noch mehr schwitzen müssen und die Bürger noch mehr zahlen müssen, ohne dass dadurch unsere Energieversorgung sicherer wird oder die Strompreise sinken.

Jetzt schauen wir uns doch mal ein paar Ihrer irrwitzigen Ideen an: Sie wollen auf Ausgleichsflächen verzichten. Das schadet der Natur.

(Lachen des Abg. Bernhard Herrmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Sie wollen Moore, Gewässer und Felder zupflastern. Das zerstört die Umwelt. Sie wollen Sicherheitsvorschriften aussetzen und Autobahnen überdachen. Das gefährdet Menschenleben.

(Andreas Jung [CDU/CSU]: So ein Quatsch!)

– Das steht in Ihrem Antrag drin. Lesen Sie doch mal nach!

(Beifall bei der AfD – Zuruf des Abg. Bengt Bergt [SPD])

Zudem sorgen Sie mit Ihrem Sonnenpaket dafür, dass der Strompreis immer weiter explodiert. Dabei müssen bereits jetzt wegen der höchsten Strompreise der Welt – doppelt so hoch wie in unseren Nachbarländern – viele Unternehmen in Deutschland entweder Insolvenz anmelden oder das Land verlassen.

Während also die ganze Welt weiter auf Kernkraft für sichere und bezahlbare Energie setzt, sorgen Sie von der CDU gemeinsam mit der Ampel dafür, dass in Deutschland das Licht ausgeht.

(Beifall bei der AfD – Jens Spahn [CDU/CSU]: Und Sie retten uns!)

Vielen Dank, Herr Kollege Bernhard. – Nächste Rednerin ist die Kollegin Katrin Uhlig, Bündnis 90/Die Grünen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Michael Kruse [FDP])


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7552325
Wahlperiode 20
Sitzung 94
Tagesordnungspunkt Solarenergieförderung
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