Christoph PloßCDU/CSU - Übereinkommen Internationale Schifffahrts-Organisation
Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Bei dieser Debatte spiegelt sich eine Grundsatzfrage, die wir auch bei vielen anderen großen Themen hier im Bundestag immer wieder sehen, nämlich: Wollen wir die großen Themen, die großen Herausforderungen national angehen, oder wollen wir die großen Herausforderungen international angehen? Für die CDU/CSU-Fraktion ist eines klar: Wir schaffen es am besten international, mit Multilateralismus, mit internationalen Kooperationen und nicht mit nationalen Alleingängen.
(Beifall bei der CDU/CSU – Enak Ferlemann [CDU/CSU]: Großartige Rede!)
Und da kann ich nahtlos an das anknüpfen, was mein geschätzter Kollege Enak Ferlemann eben ausgeführt hat. Wir stehen vor großen Herausforderungen, gerade im Bereich der Seeschifffahrt: Wie erreichen wir mehr Meeresschutz? Wie erreichen wir die Umwelt- und Klimaschutzziele? Das schaffen wir – und da muss ich noch mal ganz besonders in Richtung AfD schauen – doch nicht mit einem nationalen Alleingang und indem wir uns abschotten, sondern das schaffen wir nur durch internationale Organisationen wie die IMO.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Mathias Stein [SPD] und Michael Kruse [FDP])
Gerade wenn wir über mehr Klimaschutz in der Seeschifffahrt reden, ist jedem klar, dass wir dazu beispielsweise klimaneutrale Kraftstoffe benötigen. Die harten Debatten, die wir im Pkw-Bereich führen – Batterie, Wasserstoff, E-Fuels –, haben wir im Bereich der Seeschifffahrt nicht. Dort ist klar: Da geht es nicht mit Batterien, da brauchen wir beispielsweise klimaneutrale Kraftstoffe. Und diese klimaneutralen Kraftstoffe werden wir nicht in ausreichender Zahl in Deutschland herstellen können.
(Susanne Menge [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deshalb brauchen wir sie nicht für Pkw!)
Dafür brauchen wir Kooperationen mit sonnen- und windreichen Regionen in dieser Welt, dafür brauchen wir Diversifizierung, und dafür brauchen wir mehr internationale Zusammenarbeit, damit diese klimaneutralen Kraftstoffe beispielsweise aus Afrika, aus dem Nahen und Mittleren Osten, aus Asien oder aus Südamerika nach Deutschland kommen und in Schiffen eingesetzt werden, die von deutschen Häfen kommen.
Daher muss das Motto in der Seeschifffahrt lauten: keine nationalen Alleingänge, keine Abschottung, sondern mehr internationale Zusammenarbeit. Davon werden alle profitieren.
Ich appelliere an alle Kolleginnen und Kollegen, diesem Gesetzentwurf zuzustimmen.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Michael Kruse [FDP])
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7552342 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 94 |
Tagesordnungspunkt | Übereinkommen Internationale Schifffahrts-Organisation |