27.04.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 100 / Tagesordnungspunkt 21

Marc BernhardAfD - Wärmewende

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Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Seit Wochen verunsichert der grüne Heizungshammer die Menschen. Es sind nur noch acht Monate bis zum Einbauverbot von Öl- und Gasheizungen, und Millionen Menschen wissen immer noch nicht, wie sie nächstes Jahr heizen sollen. Sie, Herr Herrmann, sprechen hier jetzt allen Ernstes von Technologieoffenheit, obwohl Sie in der Realität praktisch keine Alternative zur Wärmepumpe zulassen;

(Bernhard Herrmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Falsch!)

denn alle von Ihnen theoretisch erlaubten Alternativen funktionieren in der Realität eben nicht.

(Bernhard Herrmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fernwärme funktioniert nicht?)

Die Hybridheizung zum Beispiel: Wer kann es sich denn leisten, zwei Heizungen einzubauen? Oder die Stromdirektheizung: Die funktioniert nur im maximal gedämmten Haus mit EH40-Standard, der für über 80 Prozent des Wohnungsbestandes überhaupt nicht erreichbar ist.

(Zuruf von der AfD: Genau! – Bernhard Herrmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und die Fernwärme?)

Noch illusorischer ist das Heizen mit blauem und grünem Wasserstoff. Wie viele Stadtwerke bieten denn Wasserstoff an? Ich kenne kein einziges.

(Bernhard Herrmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich auch nicht!)

Wenn man Technologieoffenheit schon definieren muss, dann ist genau das der beste Beweis dafür, dass es eben gerade keine Technologieoffenheit gibt.

(Beifall bei der AfD)

Nächstes Jahr sind über 7 Millionen Öl- und Gasheizungen älter als 30 Jahre. Und durch Ihr geplantes Gesetz müssen dann davon allein im nächsten Jahr 2 Millionen Heizungen durch Wärmepumpen ersetzt werden. Bei durchschnittlichen Kosten von 100 000 Euro für eine Wärmepumpe und die erforderliche Sanierung kostet es die Menschen also allein nächstes Jahr 200 Milliarden Euro.

(Bernhard Herrmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Falsch!)

Insgesamt müssen aber wegen Ihres Heizungshammers 20 Millionen Heizungen ersetzt werden. Das bedeutet dann Gesamtkosten von 2 000 Milliarden Euro, also rechnerisch 25 000 Euro pro Kopf der Bevölkerung. Dabei ist es völlig egal, ob Sie Eigentümer oder Mieter sind; denn dadurch wird die Miete im Durchschnitt um mehr als 200 Euro pro Monat steigen. Und das Heizen mit Strom ist auch noch um 30 Prozent teurer als mit Gas.

Jetzt wollen Sie den Menschen mit Ihrem absolut lächerlichen Förderprogrämmchen Sand in die Augen streuen und suggerieren, sie bekämen eine wahnsinnige Unterstützung beim Heizungstausch. Dabei heißt doch der Vorschlag der Regierung im Klartext, dass sie bei Gesamtkosten von 100 000 Euro eine Förderung von vielleicht maximal 10 000 bis 15 000 Euro beantragen können, aber die restlichen 85 000 Euro in jedem Fall selbst bezahlen müssen.

(Beifall bei der AfD)

Dieser Heizungshammer ist für die Menschen weder bezahlbar noch machbar. Wir haben nicht genügend Wärmepumpen. Wir haben nicht genügend Handwerker. Wir haben nicht genügend Strom. Und die Menschen haben schon gar nicht genügend Geld, um diesen Wahnsinn umzusetzen.

(Beifall bei der AfD)

Das von der Regierung geplante Verbot von Öl- und Gasheizungen ist damit nichts anderes als eine soziale Katastrophe. Sie lässt die Mieten weiter explodieren und ist die faktische Enteignung von Millionen von Menschen, die sich ihre eigenen vier Wände, ihre Altersvorsorge, vom Munde abgespart haben.

(Beifall bei der AfD)

Und wofür das Ganze? Für nichts! Denn das, was wir insgesamt in den nächsten 20 Jahren an CO2 einsparen sollen, blasen die Chinesen in weniger als sechs Monaten in die Luft. Sie ruinieren also völlig sinnlos die Zukunft der Menschen in unserem Land.

(Beifall bei der AfD)

Nächster Redner: für die FDP-Fraktion Konrad Stockmeier.

(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7553126
Wahlperiode 20
Sitzung 100
Tagesordnungspunkt Wärmewende
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