Rita Hagl-KehlSPD - Unterstützung für den Wintersport
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch einen herzlichen Gruß an die Eiskunstläuferinnen auf der Tribüne! Ich habe viele Stunden meines Lebens in der Eishalle verbracht, weil meine Tochter, als sie klein war, Eiskunstlauf gemacht hat. Also: Herzlichen Gruß an die Eiskunstläuferinnen auch von dieser Seite!
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Philipp Hartewig [FDP])
Wenn man wie ich aus dem Bayerischen Wald kommt, dann freut man sich natürlich zunächst einmal über den Titel des Antrags der CDU/CSU; denn bei uns ist Wintersport ein Volkssport, wie der Kollege vorhin schon gesagt hat. Aber wenn man den Antrag liest, dann kommt leider die Ernüchterung, Kollege Stier. Ihnen geht es nämlich nicht um die kleinen Strukturen, wie wir sie zum Teil in den Mittelgebirgen haben, die auch schon genannt wurden. Mein Skizentrum in Mitterdorf passt nicht in Ihren Antrag hinein. Ihnen geht es um Olympia, um Medaillen, um Leistungssport.
(Jörn König [AfD]: Dafür sind wir zuständig, Frau Hagl-Kehl! Für Spitzensport ist der Bund zuständig!)
Dafür leisten wir auch etwas; dafür leisten unsere Wintersportorte sehr viel. Von uns kommen die erfolgreichen Skispringer, die erfolgreichen Biathleten, und bei uns ist ein momentan sehr erfolgreicher junger Abfahrtsläufer unterwegs. Auch wir haben Medaillengewinner, aber sie müssen zunächst einmal in den kleinen Skiorten an die Skier gewöhnt und geprägt werden. Bei uns stehen die Kinder spätestens im Kindergartenalter auf Skiern. Dazu brauchen wir diese kleinen Skiorte.
Es ist für die Kinder, nicht nur für die einheimischen, sondern auch für die Kinder, die zu uns als Urlaubsgäste kommen, besonders wichtig, dass sie rauskommen, auf die Skier kommen und sich bewegen. Bewegung ist das A und O. Als Ernährungspolitikerin weiß ich, wie wichtig das ist, weil wir mittlerweile zu viele übergewichtige Kinder haben. Frischluft, Bewegung im Schnee auf Skiern oder mit dem Rodel sind ganz wichtig.
(Zuruf des Abg. Jörn König [AfD])
Auch an die Tourismusorte denken Sie nicht. Als Tourismuspolitikerin weiß ich, wie wichtig es ist, dass man gerade auch diese Orte in den Mittelgebirgen unterstützt, damit sie Ausgleichsangebote bekommen für die Zeit, in der kein Wintersport betrieben werden kann. Von den vier Monaten Wintersport allein können unsere Hotels nicht leben. Deswegen brauchen wir Ganzjahresangebote, die mitgefördert werden müssen. Diese können in Kombination mit unseren Liften laufen; das machen wir in Freyung-Grafenau gerade.
Um auf den CO2-Ausstoß zurückzukommen: In der Anhörung des Tourismusausschusses haben wir erfahren, dass der meiste CO2-Ausstoß schon bei der Anreise anfällt. Das lassen Sie außer Acht. Hier ist es wichtig, dass die Infrastruktur gestärkt wird, damit die Leute nicht alle mit dem Pkw anreisen und sich im Wintersportort mit dem Pkw fortbewegen müssen. Hier müssen Alternativen gefördert werden. Denn durch den CO2-Ausstoß befördern wir den Klimawandel, und dann sind wir wieder so weit, dass dadurch der Wintersport gefährdet ist.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7553297 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 100 |
Tagesordnungspunkt | Unterstützung für den Wintersport |