Mathias SteinSPD - Hafenstandort Deutschland
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Bürgerinnen und Bürger! Die deutschen Seehäfen sind für unsere Wirtschaft das Tor zu den Weltmärkten – der Kollege Hakverdi hat gesagt: das Tor zur Welt –, und die Häfen in meiner Heimat Schleswig-Holstein dienen als Drehscheibe zwischen Mitteleuropa, den nordischen Ländern und dem Baltikum.
In Schleswig-Holstein haben wir eine starke Zusammenarbeit zwischen den Häfen. Mein Heimathafen Kiel ist Anlaufstelle für Kreuzfahrtschiffe und Fähren. In Eckernförde und Kiel befinden sich starke Standorte der Deutschen Marine. Lübeck ist der Hafen für die rollende Ladung, für Lkws, die auf den Fähren in der südlichen Ostsee transportiert werden. Brunsbüttel ist ein großer Universalhafen für Energieladungen. In Rendsburg können große Teile für die Windindustrie umgeschlagen werden. Eine solche Kooperation brauchen wir auch deutschlandweit. Wir brauchen eine Nationale Hafenstrategie, die sich diesen Namen auch wirklich verdient hat.
Der Kollege Hakverdi hat gesagt, welche Anforderungen bestehen. Ich will drei Punkte hinzufügen:
Erstens. Wir brauchen eine sehr, sehr starke Hinterlandanbindung. Da ist natürlich klar, dass wir in erster Linie eine starke Hinterlandanbindung für den Bereich der Schiene brauchen,
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)
auch für den Bereich der Wasserstraße. Natürlich brauchen wir auch einzelne Ergänzungen im Bereich der Straße. Da brauchen wir Planungs- und Baubeschleunigung.
Zweitens. Vergangene Woche habe ich mit der Kollegin Dorothee Martin, meiner verkehrspolitischen Sprecherin, den Nord-Ostsee-Kanal besucht. Wir haben uns informiert, was die Nöte bei den Projekten, die dort anstehen, sind. Es sind motivierte Kolleginnen und Kollegen dabei, das zu bauen. Aber wir brauchen dort deutlich mehr Arbeitskräfte. Wir brauchen mehr Wasserbauer/-innen, wir brauchen mehr Ingenieurinnen und Ingenieure, wir brauchen mehr Lotsen, mehr Matrosen, und wir müssen deutlich mehr in den maritimen Nachwuchs investieren.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD)
Drittens. Deutschland hat nicht nur eine Vielzahl von Seehäfen, sondern auch über 100 Binnenhäfen, wo Dinge umgeschlagen werden können. Der stärkste Binnenhafen ist der Hafen in Duisburg.
(Felix Banaszak [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jau!)
– „Jau“, genau. – Dort schlägt das Herz des Ruhrgebiets – ich hoffe, es sind noch Duisburger Abgeordnete da –; denn es wäre sehr problematisch, die Chemie- und die Stahlindustrie ohne den Duisburger Hafen zu betreiben. Deshalb brauchen wir auch beim Thema Binnenschifffahrt einen Aufbruch und auch bessere Prozesse.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Am Ende, liebe Kolleginnen und Kollegen, glaube ich, dass wir nicht nur für die deutschen Seehäfen, sondern auch für die Binnenhäfen und für ganz Deutschland mehr Maritimes wagen müssen. Lassen Sie uns das anpacken! Ich bin froh, dass die Union dabei ist, das zu tun, und uns immer wieder antreibt. Wir werden besser – auch mit dem Verkehrsminister Volker Wissing.
Vielen Dank.
(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)
Als Nächstes erhält das Wort Enak Ferlemann für die CDU/CSU-Fraktion.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7554122 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 104 |
Tagesordnungspunkt | Hafenstandort Deutschland |