12.05.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 104 / Tagesordnungspunkt 23

Stefan Seidlerfraktionslos - Hafenstandort Deutschland

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Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Moin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Als Abgeordneter der Küste bin ich der Union dankbar, dass sie uns die Gelegenheit gibt, maritime Themen hier im Parlament zu diskutieren.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Das ist immer eine gute Sache. Der Antrag verpasst jedoch, in der Sache wichtige Punkte wie etwa den Fachkräftemangel aufzunehmen, und darüber hinaus trifft er auch den falschen Ton.

Bei der Union heißt es: Wir müssen unsere Häfen davor bewahren, dass sie „weiter zurückfallen“. – Wir stehen jedoch vor einer nachhaltigen und tiefgreifenden Transformation unserer Häfen. Die Energiewende bringt einen enormen gesellschaftlichen Wandel mit sich. Unsere Häfen werden Energie-Hubs sein. Dabei geht es nicht mehr nur um die großen Häfen in Hamburg oder Bremerhaven – auch nicht nur, lieber Mathias Stein, um Lübeck oder Kiel –, sondern es geht auch um Husum, Büsum und Dagebüll.

Wir müssen uns klarmachen: Wenn wir die Nordsee in das größte Kraftwerk der Welt verwandeln wollen, wie Ihr Kanzler das sagt, dann stehen wir vor massiven Veränderungen in der deutschen Hafeninfrastruktur. Es geht wirklich um gigantische Dimensionen: Die neuesten Anlagen sind über 250 Meter hoch, mit Rotorblättern, die mehr als 100 Meter lang sind. Das braucht Platz, sehr viel Platz. Unsere Häfen werden auch der Ort sein, von dem aus wir die Felder weit draußen auf dem Meer versorgen und warten müssen. Auch dafür braucht es die nötige Infrastruktur.

(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Zuruf von der SPD: Cuxhaven nämlich!)

Wir im Norden sind bereit, dafür voranzugehen. Wir wollen Verantwortung für unser Land übernehmen und einen Beitrag zur Energiesicherheit leisten, wie wir es im Norden immer getan haben. Bei uns ist man offen für die Erneuerbaren. Wir packen die Energiewende an. Wir stellen uns den Herausforderungen des Strukturwandels, weil wir wissen, dass es richtig ist. Nur geht das nicht ohne die passende öffentliche Infrastruktur. Gerade unsere kleineren Häfen müssen für den anstehenden Offshoreausbau im Gigaformat angemessen angebunden werden.

Eigentlich müsste Aufbruchstimmung im Norden herrschen. Die Realität jedoch ist: Die Nachrichten aus Berlin zur Infrastruktur sind weiterhin schlecht, Herr Wissing. Weder bei der Wasserstraße noch bei der Schiene oder beim Ausbau von Autobahnen oder Bundesstraßen gibt es einen Fokus auf Schleswig-Holstein. Die prioritären Projekte sind woanders. Ich finde, das ist ein fatales Signal für uns im hohen Norden.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)

Als Nächstes folgt noch ein Redner aus dem Norden: Johannes Arlt für die SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7554129
Wahlperiode 20
Sitzung 104
Tagesordnungspunkt Hafenstandort Deutschland
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