Thomas EhrhornAfD - Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ist seit Jahrzehnten eines der verbreitetsten, abscheulichsten und zugleich am meisten vertuschten Verbrechen in unserer Gesellschaft.
(Beifall bei der AfD)
Vieles davon wurde erst dadurch möglich, dass sich in bestimmten Organisationen Strukturen gebildet haben, die Missbrauch begünstigen, ihn geradezu fördern, Täter systematisch vor Verurteilung schützen oder Missbrauch gar zum pädagogischen Konzept erheben. Dieser Sumpf des institutionellen Missbrauchs ist es, der endlich umfangreich aufgeklärt und vor allen Dingen ausgetrocknet werden muss.
(Beifall bei der AfD)
Dass dies schon seit langer Zeit notwendig gewesen wäre, zeigen folgende Beispiele:
Fast 30 Jahre, bis Anfang der 2000er, lief in Berlin ein Experiment des Sexualpädagogen Helmut Kentler. Kentler, selbst ein bekennender Päderast, vermittelte mit Duldung und unter der Verantwortung des Berliner Senats schwererziehbare Straßenkinder an pädophile Pflegeväter – mit dem zynischen Argument, nur diese könnten den teilweise verwahrlosten Kindern genügend Liebe zuteilwerden lassen.
Und es gab weitere fragwürdige Konzepte. Sie erwuchsen aus dem Geist der 68er. Sie nannten sich „reformpädagogisch“ und wurden schnell zum Deckmantel für pädophile Verbrechen,
(Beifall bei der AfD)
so wie in der berüchtigten Odenwaldschule, in der weit mehr als 500 Kinder zu Opfern sexueller Gewalt wurden.
Aber auch die Katholische Kirche hat leider eine Schreckensbilanz institutionellen Missbrauchs aufzuweisen: 1 697 Missbrauchsopfer bei mindestens 877 ermittelten Tätern seit Kriegsende, und das allein in den Bistümern München-Freising, Mainz und Freiburg. Da stellt sich doch die Frage, meine Damen und Herren: Warum hat es bei dieser unfassbaren Zahl von Tätern kaum Strafverfahren gegen Geistliche und keine nennenswerten Verurteilungen gegeben? Die Antwort lautet – so der Deutschlandfunk –: „weil die Kirche ihre Macht genutzt hat“ – man sollte besser sagen: missbraucht hat –, „um Priester vor Strafverfolgung zu schützen …“, weil Betroffene und ihre Familien teilweise systematisch daran gehindert wurden, „Anzeige zu erstatten, unter anderem mit Drohungen und Schweigegeld“, weil Verfahren bis zur Verjährung verschleppt wurden und Mitwisser geschwiegen haben und so eigentlich zu Mittätern wurden.
Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Die Konsequenz muss deswegen nicht sein, das Christentum zu hinterfragen und schon gar nicht christliche Werte. Hinterfragt werden müssen aber die Strukturen in einer Institution, in der solche Dinge überhaupt möglich werden.
(Beifall bei der AfD)
Aus diesem Grund kann auch die Aufarbeitung dieser unfassbaren Skandale natürlich – das erklärt sich ja von selbst – nicht primär durch die Kirche selbst stattfinden.
Wir fordern in unserem Antrag eine mit Durchgriffsrechten ausgestattete Aufarbeitungskommission und setzen uns für die Prüfung einer Anzeigepflicht von Straftaten für Amtsträger, Leitungspersonal und Mitarbeiter ein.
Aufklärungsbedarf gibt es aber auch bezüglich der Evangelischen Kirche. In ihren Kindertagesstätten wurde unlängst das reformpädagogische Konzept „Original Play“ ausprobiert; heißt: Wildfremde, vermutlich zum größten Teil pädophile Männer, durften gegen Zahlung von Geldbeträgen ohne Wissen der Eltern in den Kindergärten mit den Kindern kuscheln. Sexuelle Übergriffe und Missbrauch waren natürlich die logische Folge. Selbst wenn diese perversen Praktiken inzwischen in einigen Bundesländern verboten sind, bleibt doch die Frage: Wer trägt eigentlich die Verantwortung für derartige Konzepte?
(Beifall bei der AfD)
Auch die von linken Ideologen angestrebte Frühsexualisierung in unseren Kitas und Schulen, die durchaus auch eine Form des Missbrauchs darstellt, die uns von Minderheiten aufgezwungene Vielfaltspolitik, die Queer-Propaganda an unseren Schulen – das alles atmet den Geist eines Helmut Kentler und der Bewunderer seiner kruden Theorien.
(Beifall bei der AfD)
Den zornigen Eltern all der Kinder, denen man im Moment am liebsten die Regenbogenfahne auf die Stirn tätowieren möchte,
(Zurufe von der SPD: Oah! – Zuruf von der LINKEN: Widerlich!)
sage ich deshalb: Wir, die AfD, sind die einzige Partei, die sich jetzt und in Zukunft gegen diesen kranken Spuk zur Wehr setzen wird.
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD)
Daniel Baldy hat das Wort für die SPD-Fraktion.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7554619 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 107 |
Tagesordnungspunkt | Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch |