Eugen SchmidtAfD - Aktuelle Stunde - Zerstörung des Kachowka-Staudamms
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Landsleute! Vor wenigen Tagen ereignete sich die Katastrophe: Der Kachowka-Staudamm in der Ukraine konnte die Wassermassen nicht mehr zurückhalten. Dutzende Menschen starben in den Fluten, riesige Gebiete wurden überschwemmt und könnten kontaminiert worden sein.
(Zuruf der Abg. Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP])
Die Wasser- und Abwasserversorgung für Hunderttausende von Menschen ist gefährdet, auf beiden Seiten der Front.
(Zuruf der Abg. Dr. Ottilie Klein [CDU/CSU])
Die Kühlwasserversorgung für das Atomkraftwerk Saporischschja könnte in Zukunft bedroht sein.
(Ulrich Lechte [FDP]: Ach!)
Es wird gravierende Auswirkungen auf Jahre hinaus geben.
(Robin Wagener [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie konnte das nur passieren?)
Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen und den vielen, die ihr Hab und Gut verloren haben.
(Beifall bei der AfD)
Vor Kurzem erst gedachten wir des 80. Jahrestages der grausamen Zerstörung der Möhnetalsperre durch britische Bomber – eine Katastrophe, die damals rund 1 600 Menschenleben auf deutscher Seite forderte. Die Hintergründe der Katastrophe in der Ukraine sind dagegen unklar.
(Thomas Erndl [CDU/CSU]: Nein, sind sie nicht!)
Die Ukraine beschuldigt Russland; Russland hingegen macht die Ukraine verantwortlich.
(Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP]: O Gott!)
Vielleicht gibt es auch keine aktuelle Ursache; denn im August 2022 hat die Ukraine eine Straße, die über den Damm führt, mit Raketen, die von den USA geliefert worden waren, beschossen und schwer beschädigt. Der partielle Dammbruch könnte auch eine Spätfolge dieses Beschusses sein. Oder liegt es an einer mangelhaften Instandhaltung der Anlage durch die russische Seite? Noch einmal: Wir wissen nicht, wer wirklich die Verantwortung trägt.
(Ulrich Lechte [FDP]: Doch, das wissen wir! – Thomas Erndl [CDU/CSU]: Doch, die russischen Verbrecher haben die Verantwortung!)
Wir wissen nicht einmal, ob wirklich eine der beiden Seiten verantwortlich ist oder vielleicht sogar beide.
(Nils Gründer [FDP]: Jetzt hören Sie mal auf mit den Märchen! – Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP]: Mal ehrlich: Wir sind hier doch nicht bei der Augsburger Puppenkiste!)
Was aber tut diese Bundesregierung? Seit acht Monaten führt sie das Parlament und die Öffentlichkeit hinsichtlich der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines an der Nase herum. Ein Aufklärungsinteresse ist nicht vorhanden. Sie spielt auf Zeit, und es besteht der Verdacht, dass sie uns sogar belügt. Ganz anders bei der Staudammkatastrophe: Da wusste Bundeskanzler Olaf Scholz sofort Bescheid. Sie sei ein Verbrechen, das von russischen Soldaten ausgegangen sei. Verteidigungsminister Boris Pistorius nannte die Dammsprengung ein „Kriegsverbrechen“ und machte den russischen Präsidenten verantwortlich.
(Thomas Erndl [CDU/CSU]: Da hat er recht! – Nils Gründer [FDP]: Da hat er auch recht!)
Außenministerin Annalena Baerbock schob ebenfalls Russland die Verantwortung zu. Frau Strack-Zimmermanns Aussage,
(Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP]: Ja, hier in Arbeit!)
dass Russland ein grauenvolles Kriegsverbrechen begangen habe,
(Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP]: Nehmen Sie Haltung an, wenn Sie mit mir reden!)
ist genauso voreilig wie Ihre Behauptung vom letzten November, Russland habe das NATO-Land Polen mit Raketen angegriffen.
(Beifall bei der AfD)
Die genannten Äußerungen sind entweder Desinformationspolitik oder Dilettantismus – vermutlich eine Mischung aus beidem.
(Zurufe der Abg. Robin Wagener [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] und Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP])
Dabei geht es auch anders. Selbst der britische Premierminister erklärte, es sei zu früh, um von einer Verantwortung Russlands zu sprechen. Der US-Außenminister sagte, noch keine weiteren Informationen zu besitzen, wer die Verantwortung für den Bruch des Kachowka-Staudamms trage.
(Thomas Erndl [CDU/CSU]: Der wurde gesprengt!)
Sie schaden den Interessen Deutschlands und denen des deutschen Volkes. Ich fordere Sie auf, Ihre Behauptungen zu belegen oder sich dafür zu entschuldigen.
(Beifall bei der AfD)
Diese Bundesregierung ruiniert das außenpolitische Kapital Deutschlands,
(Nils Gründer [FDP]: Das machen Sie schon! – Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP]: Das machen Sie, Herr Schmidt! – Christine Aschenberg-Dugnus [FDP]: Ist Ihnen Ihre Rede eigentlich gar nicht peinlich?)
das in Jahrzehnten erarbeitet wurde, und macht uns zur Karikatur auf der Weltbühne. Ihre Politik verlängert den Krieg.
(Beifall bei der AfD)
Jeder weitere Kriegstag bringt Hunderten Menschen den Tod. Unzählige – auf beiden Seiten der Front – erleben das unsägliche Leid, ihre Kinder, Väter oder Mütter zu verlieren.
Die AfD hat dem Deutschen Bundestag bereits ein Konzept vorgelegt, eine Friedensinitiative mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Russland. Wer den blutigen Irrsinn des Krieges stoppen will, wer das gestörte Verhältnis der Altparteien zur Realität nicht mehr ertragen mag, hat eine einzige Wahl: AfD, die Friedenspartei.
(Beifall bei der AfD – Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann [FDP]: Herr Chrupalla hat Party gemacht in der russischen Botschaft!)
Für die FDP-Fraktion hat das Wort der Kollege Ulrich Lechte.
(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7554742 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 108 |
Tagesordnungspunkt | Aktuelle Stunde - Zerstörung des Kachowka-Staudamms |