Gottfried CurioAfD - Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Letztes Jahr gab es in Deutschland über 200 000 Asylanträge; dieses Jahr werden über 300 000 erwartet. Der deutsche Steuerzahler, der Bürger, trägt die Last dieser verantwortungslosen Politik. Schon die GroKo hatte diese Karre in den Dreck gefahren. Und was kam nun nach all der Zeit raus? Es kreißte ein Berg und gebar einen Koalitionsstreit. Werden durch die Ampelmaßnahmen denn nun weniger Migranten kommen? Letztes Jahr gab es 1 Million Asylanträge EU-weit. Der Solidaritätsmechanismus soll pro Jahr 30 000 umverteilen, also ganze 3 Prozent. 6 000 sollen sogar nach Deutschland verteilt werden, obwohl Deutschland schon am meisten aufgenommen hat. Deutschland ertrinkt im Migrationsansturm: Syrer, Afghanen, die praktisch alle hier durchgewunken werden.
Und wo soll sich was ändern? Da, wo viele anerkannt werden – ab 20 Prozent –, gerade nicht. Sie haben richtig gehört. Es geht gar nicht um eine Drosselung der Probleme. Es betrifft überhaupt nicht Syrer, Afghanen, Iraker, Türken, Iraner, Somalier, Eritreer. Es geht um einen Schein, eine riesige Alibiveranstaltung, meine Damen und Herren.
(Beifall bei der AfD)
Schon jetzt ist klar: Wenn sich etliche Länder von der Aufnahme freikaufen, bleibt am Ende wieder das meiste an Deutschland hängen. Auch beim Stichwort „Verteilung“ wird die Merkel’sche Unterlaufung von Dublin III jetzt festgeklopft. Dabei ist doch klar, dass nur das sichere Wissen „Aus Italien oder Griechenland geht’s nicht einfach weiter nach Deutschland“ zu einer nennenswerten Entlastung hierzulande führen würde. Überhaupt: Wer durch ein sicheres Land gezogen ist, ist nicht schutzbedürftig, ist definitiv nicht mehr auf der Flucht. Anderenfalls wäre das Prinzip sicherer Staaten komplett ad absurdum geführt, meine Damen und Herren.
(Beifall bei der AfD)
Auch im Einzelnen sind die Regelungen hochgradig ineffektiv. Weiterhin können auf Druck Deutschlands unbegleitete Minderjährige einfach ohne Grenzverfahren durchziehen, ebenso Familien aus Syrien. Eine Ruanda-Lösung, wie Großbritannien sie plant, wurde auf Druck Deutschlands verhindert. Warum überhaupt sollen sich Länder an einer Verteilung beteiligen oder Geld zahlen, wenn sie diese ganze Verteilorgie schlicht grundsätzlich ablehnen? Was wir längst brauchen, ist nicht eine Obergrenze von Zuwanderung, sondern wir brauchen eine Minuszuwanderung. Der Bürgerkrieg in Syrien ist aus. 1 Million Syrer gehen bitte nach Hause.
(Beifall bei der AfD)
Die peinlichen Versuche, Tunesien jetzt als Türsteher zu kaufen, zeigen doch nur, dass man sich selber eben nicht ehrlich machen will, indem man eine klare Ansage macht: No way, wer schon durch sichere Drittstaaten gezogen ist, wird hier grundsätzlich nicht weiterbehandelt. – Alles andere bleibt eine reine Mogelpackung.
(Beifall bei der AfD)
Umgesetzt werden die Maßnahmen frühestens in zwei, drei Jahren. Das heißt, wer kommen will, wird sich jetzt oder demnächst auf den Weg machen. Die Pläne sorgen für eine Erhöhung der Migration nach Europa. Und die EU will ja gar nicht die ganze Grenze überwachen. Somit werden die, die wissen, dass sie die Bedingungen nicht erfüllen, innerhalb der EU verteilt zu werden, einfach weiter auf Schlepperdienste setzen, die sie direkt in ihr Zielland bringen. Dieses Nichts will uns die Regierung teuer verkaufen. Wie lächerlich ist das denn, meine Damen und Herren?
(Beifall bei der AfD)
Fazit bleibt: Für die Hauptproblemländer Syrien und Afghanistan wurde nicht mal eine Entlastung gesucht. Selbst bei den geplanten Abweisungen ist die Rücknahme komplett unklar. Ohne Rücknahme wird aber alsbald der Weiterzug in die EU mit neuerlichem Asylantrag möglich. Deshalb: Solange hierzulande nicht der Wille zu effektiver Zurückweisung und Abschiebung besteht, ist das alles reine Makulatur.
(Beifall bei der AfD)
Dabei ist das nur die Spitze des Eisbergs. Tausende, Zehntausende werden extra eingeflogen, ausgerechnet aus Afghanistan. Die SPD, Scholz haben Kenia zugesagt, 250 000 Kenianer nach Deutschland zu holen. Die FDP macht das alles mit. Man glaubt es nicht: Sie sind schon wieder umgefallen. Die Bevormundung beim Heizen kommt. Was geht es denn aber bitte die Regierung an, was ich esse, welchen Motor ich fahre, welche Heizung ich habe? Die FDP, das sind keine Liberalen, das sind die Steigbügelhalter der durchgeknallten Verbotsfanatiker. Jeder FDP-Wähler weiß jetzt: Diese Partei braucht es nicht mehr. Die liefert einen nur den rot-grünen Spinnern aus.
(Beifall bei der AfD – Zuruf des Abg. Sebastian Hartmann [SPD])
Die Grünen stehen für die Indoktrination von Kleinstkindern mittels Bewerbung von minderheitlichen sexuellen Vorlieben. Sie stehen für eine fanatische Ökodiktatur auf Kosten unseres Wohlstands. Sie stehen für die uferlose Flutung Deutschlands mit Wirtschaftsmigranten aus Afrika und Nahost. Ihr Minister findet Vaterlandsliebe zum Kotzen.
Solche Leute sind die Wunschpartner der Merz-CDU. Denn mit wem regiert die CDU in BaWü? Mit den Grünen. Mit wem regiert sie in Hessen? Mit den Grünen. Mit wem regiert sie in NRW? Mit den Grünen. Mit wem regiert sie in Schleswig-Holstein? Mit den Grünen. Mit wem regiert sie in Sachsen? Mit den Grünen. Mit wem regiert sie in Brandenburg? Mit den Grünen.
Was schwadroniert Söder vor der Bundestagswahl? Die Grünen sind modern und chic. – Oh, dass ich Beredsamkeit hätte, zu schildern den „grausen Sturm“ von Verrat und Lüge.
(Heiterkeit des Abg. Dr. Bernd Baumann [AfD])
Deutsche Mitbürger, Sie wollen nur eure Stimme an der Wahlurne, um dann gegen euch Politik zu machen. Damit muss Schluss sein, ein für alle Mal.
(Beifall bei der AfD sowie des Abg. Robert Farle [fraktionslos])
Will denn die CDU/CSU überhaupt das Ende der Migrationsflut? Nein. Sie wollen nur ordnen und steuern. Sie haben dem Globalen Migrationspakt zugestimmt. Von unseren Steuergeldern werden nichtintegrierte Ausländer hergeholt und ein Leben lang hier alimentiert. Die Union sieht im Ernst Verpflichtungen Deutschlands gegenüber all diesen Migranten und sendet Fernwärme an die Grünen. Nein, meine Damen und Herren, die Migrationswende gibt es nur mit der AfD.
(Beifall bei der AfD)
Denn will die CDU den Zustrom der Hunderttausenden überhaupt stoppen? Nein, Sie wollen ihn nur ordnen. Wollen sie den Ansturm der nach zig Zwischenländern längst nicht mehr Schutzbedürftigen denn zurückweisen? Nein. Man will ihn steuern. Diese CDU denkt nicht an die Interessen des deutschen Bürgers. Sie ist nur darauf bedacht, bei den links-grünen Medien lieb Kind zu bleiben. Für alles andere bräuchte es Rückgrat. Das bekommt man in Deutschland nur bei einer Partei – nur bei der AfD, meine Damen und Herren.
(Beifall bei der AfD)
Fazit. Wichtigste Entlastungsmaßnahmen, wie sie die AfD seit Langem fordert, kommen wieder nicht: Angleichung der nationalen Asylbewerber- und Sozialleistungen, statt Geld nur noch Sachleistungen. Stattdessen werden falsche Prinzipien perpetuiert: Man könne ein Flüchtender sein nach Durchzug durch zig sichere Drittländer.
Eine große Chance für eine wirkliche Entlastung Deutschlands wurde vergeben. Stattdessen bleiben die Anreize, weil hinter Italien jetzt Deutschland wartet – per Verteilung mit hohen Sozialleistungen –, weil andere sich freikaufen, während Deutschland brav aufnimmt. So macht die Regierung jetzt eine Mücke zu einem Elefanten, nur weil man an den wirklichen Elefanten im Raum nicht heranwill.
Denn was ist diese Novelle nun: ein kleiner Schritt für die Asylpolitik, aber ein großer für eine Koalition, in der nichts funktioniert? Was ist denn historisch, wie die SPD meint, an diesem Schritt? Doch höchstens, dass hier allen Ernstes ein Schritt auf der Stelle verkauft werden soll. Solange für die Asylanten die Sozialleistungen so hoch sind, wird Deutschland Spitzenreiter bei der Migration bleiben. Solange es die Grenzen nicht schützt und nicht auf Sachleistungen umstellt, geht das Migrationschaos weiter. Solange es nicht abschiebt, bleibt alles vergebens. Kurz: Solange die AfD nicht in der Regierung ist, –
Herr Curio, Ihre Redezeit ist vorüber.
– wird sich an dieser Migrationspolitik nichts ändern.
Ihre Redezeit ist vorüber.
Ich danke Ihnen.
(Beifall bei der AfD – Sebastian Hartmann [SPD]: Reichsparteitagsniveau!)
Jetzt hat Julian Pahlke das Wort für Bündnis 90/Die Grünen.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7554849 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 109 |
Tagesordnungspunkt | Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems |