21.06.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 111 / Tagesordnungspunkt 6

Philipp AmthorCDU/CSU - Regeln der deutschen Sprache

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Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die AfD muss ja schon ziemlich verzweifelt sein, wenn sie auf der ewigen Suche nach einem endlich mal sinnvollen Antrag jetzt schon von der CDU in Thüringen abschreibt.

(Lachen bei der AfD – Karsten Hilse [AfD]: Nicht schlecht!)

Da kann ich Ihnen nach Ihrem Vortrag sagen: Das ist nicht gelungen. Von der CDU abzuschreiben, ist klug. So, wie Sie es vortragen, ist es nicht klug. Deswegen können wir so einfach mit Ihnen auch keine sinnvolle Politik machen.

(Dr. Bernd Baumann [AfD]: Das versteht kein Mensch!)

Das, was Sie hier heute vorgetragen haben, spricht nicht für überzeugende Sachpolitik, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Bernd Baumann [AfD]: Das versteht kein Mensch, die Argumentation! – Martin Reichardt [AfD]: Sie unterhalten sich lieber mit den Linken, das wissen wir ja! Mit Kommunisten kuscheln!)

Ich will aber schon ganz deutlich sagen, weil hier verschiedentlich Vorhalte auch gegen die CDU kamen: Die CDU in Thüringen übernimmt genauso wenig wie die CDU/CSU-Bundestagsfraktion Positionen der AfD,

(Denise Loop [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie stimmen mit ihnen gemeinsam!)

sondern wir übernehmen, wie dieses Beispiel zeigt, Mehrheitspositionen der deutschen Bevölkerung, die Genderzwang und linke Identitätspolitik ablehnt.

(Martin Reichardt [AfD]: Genau, um sich dann in den Koalitionsverhandlungen mit Linken, Grünen und SPD zu verraten! – Zuruf der Abg. Dr. Sandra Detzer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Und das ist richtig und notwendig für unsere Demokratie, liebe Kolleginnen und Kollegen. Die Mehrheit der Menschen in unserem Land will keine Sprechverbote,

(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

sie will keine Volkserziehungsattitüde, und die Mehrheit der Menschen in unserem Land lehnt linke Identitätspolitik ab. Ich finde, es ist wichtig, dass wir das nicht verschweigen, nur weil die AfD versucht, auf ein solches Thema aufzuspringen, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Dr. Bernd Baumann [AfD]: Hätten Sie doch den Antrag eingebracht! Haben Sie ja nicht!)

Ich will Ihnen aber auch sagen: Wir haben hier nach meinem Eindruck schon ein gewisses Missverständnis zu der Frage von Sprechverboten. Wenn Sie der CDU Thüringen vorwerfen, dass sie durch diese Beschlusslage ein staatliches Sprechverbot gegen Gendern auf den Weg gebracht hätte, dann will ich Ihnen schon sagen: Es gibt einen erheblichen Unterschied. Sprechfreiheit ist für die Bürger da. Die können den ganzen Tag so sinnvoll oder unsinnvoll reden, wie sie möchten – gendern, nicht gendern, jeder nach seiner Fasson. Der Staat aber sollte nach geordneten Regeln sprechen. Und deswegen ist es auch nur sinnvoll und richtig, dass der Staat so spricht, wie es die deutsche Grammatik vorsieht, und nicht mit grammatikalisch falscher Gendersprache, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Bernd Baumann [AfD]: Das ist ja unser Antrag! – Zuruf der Abg. Denise Loop [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Ich sage Ihnen von der AfD aber: Diese permanenten Versuche des Anbiederns an die CDU

(Lachen bei der AfD)

werden auch nicht dadurch erhört, dass Sie unsere Anträge abschreiben.

(Dr. Bernd Baumann [AfD]: Wir biedern uns nicht an! Sie schreiben unsere Anträge ab!)

Sie sind und Sie bleiben für uns kein Partner. Und dabei bleibt es in aller Klarheit, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Bernd Baumann [AfD]: Von unserer Seite auch!)

Wenn Sie jetzt einen Antrag der CDU Thüringen abschreiben, kann ich mir das nur durch eines erklären: Sie versuchen, noch ein bisschen Honig zu saugen für die Landratswahl am Wochenende in Sonneberg, wo Ihr Kandidat in der Stichwahl gegen unseren Amtsinhaber antritt. Ich kann Ihnen nur sagen: Wir tun alles dafür – und dazu gibt es auch einen großen Willen aus der Mitte dieses Hauses und aus der ganzen Bundesrepublik –,

(Martin Reichardt [AfD]: Ja, Sie buckeln vor Populisten!)

dass unser Amtsinhaber, Jürgen Köpper, Landrat bleibt. Dafür werden wir arbeiten.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7555400
Wahlperiode 20
Sitzung 111
Tagesordnungspunkt Regeln der deutschen Sprache
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