Robert Farlefraktionslos - NATO-Gipfel in Vilnius
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Der NATO-Gipfel in Vilnius muss die Weichen grundlegend in eine ganz andere Richtung stellen, nämlich in die Richtung, dass wir in Europa an Frieden interessiert sind. Wenn man eine friedliche Lösung für den Ukrainekonflikt finden möchte, dann geht das nur mit Russland und nicht im Krieg gegen Russland, dann geht das nur, wenn wir uns nicht in einen Krieg gegen Russland hineinziehen lassen – durch Selenskyj und andere, die mit immer mehr Waffen diesen Konflikt weiter eskalieren lassen wollen.
(Thomas Erndl [CDU/CSU]: Das ist doch lächerlich!)
Als Nächstes kommen die Flugzeuge, und dann kommen die Soldaten. Dann greift die NATO mit Soldaten ein. Die Polen haben schon angekündigt, dass sie das wollen. Sie haben 1 000 Panzer in Südkorea bestellt; das wissen Sie doch.
(Thomas Erndl [CDU/CSU]: Putin hat den Krieg begonnen!)
– Putin hat in einen Bürgerkrieg eingegriffen,
(Widerspruch bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
in dem 14 000 Menschen des russischsprachigen Teils der Bevölkerung umgebracht worden sind. Das wissen Sie. Vor neun Jahren hat Kiew begonnen, die Auseinandersetzung gegen die russischsprachige Bevölkerung im Donbas zu führen. Sie können die Bevölkerung noch so viel anlügen, die Mehrheit der Deutschen weiß, dass das so ist. Sie weiß das.
(Roderich Kiesewetter [CDU/CSU]: Sie verteidigen die Täter!)
Und Sie berieseln sie den ganzen Tag. Deswegen lehne ich Ihren Antrag zu hundert Prozent ab.
(Roderich Kiesewetter [CDU/CSU]: Mehr geht nicht!)
Was wir brauchen, ist, dass die NATO in ein Verteidigungsbündnis umfunktioniert wird. Es waren die Polen, die behauptet haben, dass eine russische Rakete bei ihnen eingeschlagen ist, obwohl sie schon längst hätten wissen können, dass das nicht der Fall war. Hier werden Weichen gestellt. Eine neue Kampfgruppierung bestehend aus 5 000 deutschen Soldaten soll nach Vilnius geschafft werden.
Herr Kollege, kommen Sie bitte zum Schluss.
Unsere Soldaten sollen hier bleiben. Es gibt 35 000 GIs in Deutschland.
Herr Kollege, bitte.
Von ihnen könnten die mal 5 000 nach Litauen schicken. Aber unsere Soldaten sollen zu Hause bleiben.
Herr Kollege, kommen Sie jetzt bitte zum Schluss.
Wir wollen keinen Deutschen jemals in diesem Krieg verlieren, und der Krieg darf nicht eskalieren.
(Peter Beyer [CDU/CSU]: Wahnsinn!)
Herr Kollege, bitte kommen Sie jetzt zum Schluss, oder ich entziehe Ihnen das Wort.
Danke.
Gut. – Als nächster Redner hat das Wort der Kollege Wolfgang Hellmich, SPD-Fraktion.
(Beifall bei der SPD – Robert Farle [fraktionslos]: Sie lügen den ganzen Tag die Leute alle an!)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7556197 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 115 |
Tagesordnungspunkt | NATO-Gipfel in Vilnius |